Kapitel 70

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( S i l a s )

Kopfhörer im Ohr, das Handy in der Hand. Eine kurze Hose, ein dunkler Pullover, helle Sportschuhe. Die Haare nicht gemacht, keine Ringe an den Händen - außer seinen Ehering. 

Hinter ihm zwei seiner Leute. 

Die Musik dröhnte laut und er rannte los in Richtung Wald.

Es war früh am Morgen, eine weitere Nacht in der er nicht geschlafen hatte. Ab und zu befand er sich in einem Zustand, indem er nicht mehr unterscheiden konnte, ob er schlief, wach war oder halluzinierte. 

Egal, wie wenig er schlief, sein Körper war unruhig. Er brauchte die Bewegung, besonders an einem Tag wie heute. 

Saint brachte Rose gerade zum Flughafen, Asher hatte die Baupläne an ihren Mittelsmann in London gebracht, Mattheo telefonierte mit Italien, forderte die Unterstützung an, die er brauchte. 

Sie waren an dem Knoten des großen Ganzen angekommen, bereit ihn zu lösen. Oder zum Explodieren zu bringen. 

Die kalte Luft kribbelte auf seiner Haut, schmerzte in seinen Lungen. Es fühlte sich an, als würde sie ihn für seinen Nikotin-Konsum bestrafen. 

Er lief immer tiefer in den Wald, die anderen hinter ihm her. 

Er kannte ihre Namen nicht einmal, sie waren neu. Nicht von Juri gekaufte Leute, die er langfristig als gute Vertraute ausbilden würde. 

Das war erst der Anfang - Saint nannte es gerne "Den Anfang Deines Imperiums" und insgeheim gefiel ihm das. 

Der Weg wurde enger, die Bäume waren so hoch, dass sie dem frühen Tag das Licht raubten. 

Er bog um eine Kurve, drehte sich schmunzelnd um, glaubte nicht dass sie noch lange mithalten könnten, als er abrupt stehen blieb. 

Sein Körper spannte sich an, sein Puls raste und er kniff die Augen zusammen, scannte seine Umgebung. 

Sie hielten nicht mehr mit - Sie lagen tot am Boden. 


~

( M e l o d y )

Ich lächelte, als ich an Rose und Alex dachte. Wie sehr sie sich gefreut hatte, gehen zu dürfen. Sie musste Patrick nie wieder sehen - und dass nicht nur, weil er vermutlich schon tot war. Ich war mir nicht sicher, doch die anderen erwähnten ihn nicht mehr. 

Und wir würden morgen zurück nach London fahren. Die Woche, die wir hier verbracht hatten, reichte mir vollkommen aus. 

Es waren gemischte Gefühlte. 

Auf der einen Seite waren wir so weit vorangekommen, auf der anderen Seite war die Anspannung zum Schneiden. Und ich machte mir schreckliche Sorgen um Silas. 

Hatte ich in den letzten Wochen einige Gedanken daran verschwendet, ob Silas jemals aufhören könnte, sich mit Beruhigungsmitteln zu betäuben, war ich nun gewillt zu akzeptieren, dass er sie brauchte, bis er all das, was ihn quälte, aufarbeiten konnte. 

Mattheo und ich saßen gerade in der Küche, als es draußen vor der Tür einen lauten Knall gab. Ich zuckte zusammen, er sprang sofort auf, um aus dem Fenster zu sehen. Die Hand an seiner Waffe. 

"Was war das?", fragte ich verunsichert und er zog die Augenbrauen zusammen. 

"Ich weiß es nicht", nuschelte er, "geh nach oben"

Ich stand auf, lief die Treppe hoch. Mein Magen zog sich aufgeregt zusammen. 

Als ich bei der Hälfte angekommen war, gab es einen weiteren Knall. 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt