( M e l o d y )
Nach weiteren drei Wochen kam Asher zurück.
Eines Morgens betrat ich verschlafen die Küche, freute mich auf das Frühstück, welches Gigi vorbereitet hatte und erschrak, als ich fast gegen ihn lief.
„Vorsichtig, M", schnaubte er lachend und verschränkte die Arme.
Ganz plötzlich fühlte ich mich gar nicht mehr müde. Ich zog ihn in meine Arme, ob er wollte oder nicht.
„Mach doch nicht so einen Aufriss", brummte er, erwiderte aber meine Umarmung.
„Klappe", antwortete ich.
Gemeinsam setzten wir uns an den Esstisch und es dauerte nicht lang, bis Gigi uns Rührei, Bacon und Brötchen brachte.
„Und, was habe ich verpasst?", fragte er mit halb vollem Mund. Ich erkannte etwas an seiner Mimik und in seinen Augen, das anders war als zuvor. Jemand, der nicht so viel Zeit mit ihm verbracht hatte, würde es vermutlich nicht einmal bemerken, doch ich war mir sicher, dass ihn etwas belastete.
Asher war niemand, der über seine Empfindungen sprach, deshalb behielt ich diesen Gedanken erstmal für mich.
Ich schüttelte den Kopf. „Nicht viel. Nächste Woche Samstag lädt Silas Onkel zu einer Feier ein"
Bei dem Gedanken daran zog sich mein Magen zusammen. Es war lange her, dass ich mit seiner direkten Familie in einem Raum war.
Sie machten keinen Hehl daraus, dass sie wenig begeistert von mir waren und ohne Silas an meiner Seite, würden sie sich noch weniger zusammenreißen.
Nicht gehen war jedoch keine Option.
In der Zeit, in der Silas weg war, hatte ich eines gelernt: Zeige keine Schwäche. Niemand durfte auch nur den Hauch einer Ahnung davon haben, wie oft ich mich in den Schlaf weinte, wie sehr ich ihn vermisste und vor allem, wie einfach es wäre, uns aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Silas war unser Fels in Brandung. Ohne ihn konnten wir es nur eine gewisse Zeit aushalten.
Ich sah auch, was seine Abwesenheit mit Saint und Asher machte. Teilweise legten sie ihren Schalter gar nicht mehr um. Ihre emotionslosen, müden Gesichter machten mich traurig, konnte ich nur hoffen, dass sie sich von dieser Zeit wieder erholen würden.
Und ich... ich spürte eine noch stärkere Bindung zu meinem Ehemann, obwohl er gar nicht da war.
Mit jedem Tag verstand ich ihn und sein Handeln immer besser.
„Ich werde dich begleiten", sagte er und ich blickte überrascht auf.
„Wirklich?"
Asher schmunzelte. „Klar, sein Onkel stellt immer den besten Alkohol"
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(M e l o d y )
Mattheo fuhr uns in einem schwarzen Van zum Anwesen von Michael De Clare, Silas Onkel.
Ich trug ein petrolfarbendes Samtkleid, welches eng an meinem Körper lag. Meine Haare waren gelockt und hinter meinem Kopf so gesteckt, dass sie allesamt über meine linke Schulter fielen.
Während wir die Straße entlang fuhren, spürte ich Ashers Finger an meinem Oberarm. Vorsichtig strich er eine Strähne, welche sich von dem Rest gelöst hatte, zurück an ihren Platz.
Ich lächelte ihn dankbar an, ehe mein Blick wieder nach draußen wanderte.
"Bist du aufgeregt?", fragte er und ich biss mir auf die Unterlippe.
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Secrets of London I Dark Romance / Abgeschlossen
General FictionWas wärst du bereit zu tun, wenn deine Familie in Schwierigkeiten steckt? Was, wenn der Prinz von London dich zu seinem Eigentum ernennen will? Nicht der aus dem Königshaus, sondern der echte. Ausschnitt: "Fass mich nicht an", schrie ich und versu...