Kapitel 38

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( M e l o d y )

"Ihr zwei werdet heiraten", knurrte Juri und machte eine eilige Handbewegung in Richtung einer seiner Leibwächter. 

"Was?", fragte ich ungläubig, zog die Augenbrauen zusammen. Ich musste mich verhört haben. 

"Du bist das Mittel zum Zweck, liebe Melody" Juri wendete sich von mir ab. 

Ich sah mich in dem Raum um. Die Männer beobachteten mich. Ich hatte keine Chance, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. 

Silas' Blick war mittlerweile auf Asher gerichtet. Es schien, als würden sie über ihre Gedanken kommunizieren. Nur wenige, kaum bemerkbare Veränderungen fanden in ihrer Mimik statt. 

"Du bist der Schlüssel, um Silas dazu zu bringen, endlich das zu tun, was ihm gesagt wird", erklärte er weiter, "ihr werdet heiraten und du wirst hier einziehen. Umgeben von Sicherheitsleuten, die für mich arbeiten" Sein diabolisches Grinsen wurde breiter. 

"Wenn deine Sicherheit in meinen Händen liegt, dann wird Silas sich bestimmt ein wenig mehr anstrengen. Herzlichen Glückwunsch. Du bist das Paradebeispiel dafür, dass ein Mädchen aus der Gosse einen großen Mann wie Silas De Clare heiraten kann" 

Ein lautes Geräusch hallte durch den Raum. Silas sprang auf und rannte auf Juri zu. Er hatte sich aus seinen Fesseln gelöst. Der wutentbrannte, aggressive Blick in seinen Augen war starr auf Juri gerichtet. "Nein", schrie er. "Lass sie da raus" 

Juri schien unbeeindruckt. Mit wenigen Handgriffen hatten seine Leibwächter Silas fixiert. Er stand direkt vor mir, doch er sah mich immer noch nicht an. Seine Atmung ging schnell und unkontrolliert. "Ich bringe dich um", er spuckte die Worte förmlich aus und versuchte sich gegen die Männer zu wehren. 

"Nein, das wirst du nicht", antwortete Juri gelangweilt. "Eigentlich solltest du mir dankbar sein, dass ich es euch ermögliche, zu heiraten" 

Ich schluckte schwer, schüttelte apathisch den Kopf. "Nein", keuchte ich. "Nein, ich will das nicht" 

Ich wollte kein Teil dieses Szenarios sein. Ich wollte zurück zu meinen Eltern, zu meiner Schwester. Ich wollte alles tun, um damit nichts zu tun zu haben. Die Bilder aus meiner Kindheit, in der ich auf eine einfache Schule ging und auf einem einfachen, verdreckten Spielplatz spielte, fluteten meine Gedanken. Ich will dahin zurück. Sofort. 

"Bitte nicht", bettelte ich, doch Juri ignorierte mich. 

Er griff unsanft nach meinem Arm und hielt meine Hand in die Höhe. "Verzeihung, aber Silas ist gerade nicht in der Lage, dir einen Ring anzustecken, daher übernehme ich das" Er schob mir einen goldenen Ring auf den Finger und ich zog meine Hand zurück.  

Meine erster Impuls war es, den Ring abzunehmen und von mir zu schmeißen. Weit weg, irgendwo in die Ecke. "Wenn du den Ring abnimmst, werde ich dir einen Finger abhacken" Juris Stimme war gefährlich ruhig. "Das werde ich so lange machen, bis nur noch dein Ringfinger übrig ist, Süße" 

Meine Schultern verkrampften sich und ich ließ meine Hand sinken. Ich schaute zu Silas, der mich mit großen, leeren Augen ansah. 

Sie legten auch ihm einen Ring an und ließen ihn dann los. Er warf den Männern, die ihn eben noch fixierten, einen tödlichen Blick zu. 

"Die Papiere sind bereits unterschrieben. Wir waren so frei, das für dich zu übernehmen...Melody De Clare", hauchte Juri zufrieden. "Das wiegt deinen gewöhnlichen Namen tatsächlich ein wenig auf" 

Mich konnten seine Beleidigungen nicht weniger interessieren. In meinem Kopf kreisten die Gedanken nur darum, wie ich von hier fliehen konnte. 

Unauffällig schaute ich mich um, bis ich aus dem Augenwinkel vernahm, dass Silas den Kopf schüttelte. "Nicht", flüsterte er ganz leise, dass nur ich es hören konnte. 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt