Kapitel 28

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( S i l a s )

Silas vernahm das Klopfen an seiner Tür bloß unterschwellig. Er starrte aus seinem Fenster, schaute den Regentropfen dabei zu, wie sie sich ihren Weg über das Glas bahnten. 

Mechanisch drehte er sich um und ging zu seiner Tür, hinter der Melody wartete.

Sie trug einen weinroten Pullover, eine schwarze Jeans und ihre Haare waren hochgesteckt, was ihr Gesicht noch mehr betonte. Silas nahm sich wenige Sekunden, um sie zu mustern. Sein Blick ließ sie sichtlich nervös werden, denn sie wendeten ihren ab und verlagerte ihr Gewicht auf ein Bein. 

"Hey", sagte sie heiser. "Hey", antwortete er und machte eine einladende Bewegung. "Sind wir heute nicht im Gemeinschaftsraum?", fragte sie als sie in der Mitte des Raumes stehen blieb. 

"Nein, die anderen werden auf dem Fernseher dort gleich Fußball schauen. Es könnte also etwas lauter werden", erklärte er und schloss die Tür. 

"Achso", murmelte sie. "Also falls du auch Fußball gucken willst, dann..." Ihre Worte wurden leiser, als Silas auf sie zukam. "Will ich nicht", antwortete er bloß und blieb direkt vor ihr stehen. 

Er war ihr nah, eigentlich viel zu nah. Ihre Augen wurden größer und sie legte ihren Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. Ihr Mund öffnete sich leicht und Silas konnte nicht anders, als auf ihre Lippen zu starren. 

"Ich gehe davon aus, dass du etwas damit zu tun hast, dass wir keinen Ärger bekommen haben", flüsterte sie ohne ihren Blick von seinem abzuwenden. In dem Moment wurde Silas klar, dass Melody keine Angst mehr vor ihm hatte. Jedenfalls nicht mehr so wie am Anfang. 

Silas antwortete nicht. Er war zu beschäftigt damit, sich zusammenzureißen. Die Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen, waren schmutzig, aggressiv und ungefiltert. 

Er wollte sie so sehr. Das verlangende Pochen in seiner Hose machte ihn wahnsinnig. Heute hatte er keine Zeit, seine Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und sich mit Dingen wie Gras runterzubringen.  

"Danke", flüsterte sie, als auch ihr Blick zu seinen Lippen wanderte. 

Hätte er doch bloß vorher etwas zur Beruhigung rauchen können. 

Er wusste nicht, wie viele Sekunden vergangen waren, als er seine Hand in ihren Nacken legte. Sie keuchte auf, wich aber nicht zurück, als er seinen Griff festigte und sie in seine Richtung drückte. Ihre Lippen öffneten sich weiter und Silas atmete schwer auf. Sie wollte es - und das ließ ihn endgültig schwach werden. 

Seine Lippen krachte gegen ihre. Melody legte Halt suchend ihre Hände an seine Oberarme, während seine andere an ihren unteren Rücken wanderte. 

Sie gewährte seiner Zunge Einlass und der Kuss intensivierte sich mit jeder Sekunde. Beide atmeten schwer, voller Sehnsucht... bis er den Kuss abrupt abbrach. 

Irritiert sah sie ihn an. Silas wendete sich ab, fuhr sich durchs Haar und versuchte wieder runterzukommen. Er schüttelte den Kopf, konzentrierte sich auf seine Atmung. 

"Hab ich... etwas falsch gemacht?", fragte sie ihn. Ihr weicher Tonfall, die Art wie sie ihn ansah, brachten ihn um den Verstand. Er hatte ihr Haar durcheinander gebracht, eine Strähne hing ihr ins Gesicht. Ihre Wangen leicht gerötet, ihre Lippen angeschwollen... Gott, wo er ihre Lippen gerne überall spüren würde. 

Silas wollte sie nicht einfach nur ficken, er wollte sie erleben. Jeden Zentimeter von ihr. 

"Nein, hast du nicht", sagte er klar und deutlich, machte erneut einen Schritt auf sie zu. 

"Ich will dir nur nicht wehtun", gestand er und schluckte schwer. Melody sah ihm irritiert in die Augen, versuchte an seinem Blick zu erkennen, was er damit meinen könnte. 

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt