( M e l o d y )
Das Haus in dem die De Clares wohnten war kein Haus, es war ein Schloss. Eine etwas kleinere Version des Schloss Windsor.
Die Feier fand im Westflügel des Hauses statt und ich war mir sicher, dass man im Ostflügel nichts davon mitkriegen würde.
Die Auffahrt war aufwendig dekoriert. Alle zwei Meter stand eine edle Feueschale, rote und orangene Blumen verzierten die Hecken, die perfekt geschnitten waren.
In meinem schwarzen, bodenlangem Kleid und meinen hohen Schuhen hatte ich alle Mühe über den Kiesweg zu laufen.
Die Klassifizierung ging bereits beim Parken los. Während die einen Gäste ihre Schlüssel zu ihren Sportwagen direkt vor der Tür abgeben und einfach hineinspazieren konnten, wurden andere gebeten, auf dem Mitarbeiterparkplatz zu bleiben und die restlichen Meter zu Fuß zu gehen.
Es war erniedrigend.
Mein Vater lief schnellen Schrittes voraus, meine Mutter dicht hinter ihm und ich ließ mich etwas nach hinten fallen, um noch einmal für mich sein zu können. Ich schaute hoch in den Himmel. Den ganzen Tag schien die Sonne und nun verabschiedete sie sich langsam, indem sie rote Streifen über den Himmel zog. Ein wunderschönes Spektakel, welches perfekt zu den Blumen in den Hecken passte.
Es hätte mich nicht gewundert, wenn die De Clares selbst das Wetter manipulieren konnten.
Am Eingang wurden wir von einem Kellner begrüßt, der uns ein Glas Champagner in die Hand drückte. Ich sah zu meinem Vater, der mir mit einem Nicken zu verstehen gab, dass ich mir ebenfalls ein Glas nehmen durfte. "Vielen Dank", lächelte ich dem Kellner zu und nippte sofort an dem Glas, in der Hoffnung dies könnte meiner Nervosität ein wenig entgegen wirken.
Vor mir erstreckte sich eine riesige Eingangshalle aus Marmor. Sie sah so alt und so teuer aus, dass mir fast die Luft wegblieb. Ein roter Teppich führte die Treppen an den Seiten nach oben, ein anderer Strang diente als Wegweiser und reichte durch die Mitte bis zum Ende des Wohnbereichs, an den der Garten mit gigantischem Pool angrenzte.
In der Mitte der Halle war ein Kronleuchter, der bereits aus der Ferne doppelt so groß aussah, wie ich selbst.
"Thompson", hörte ich eine kernige, laute Stimme und drehte mich um.
Richard De Clare.
Er begrüßte meinen sichtlich nervösen Vater überschwänglich, gab meiner Mutter einen Handkuss und richtete seine Augen dann auf mich.
Ohne es zu verbergen, wanderte sein Blick auf und ab.
"Melody, wie schön dass du da bist", lächelte er und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Die Art, wie er es sagte, gefiel mir nicht. Und die Kälte die er dabei ausstrahlte noch weniger.
"Wie läuft es in der Schule?"
Ich rang mir ein Lächeln ab. "Gut, vielen Dank, Mr. De Clare"
Sein kehliges Lachen echote die Halle entlang. "Ach bitte, nenn mich doch Richard"
Ich nahm sein Angebot dankend an, würde ihn aber niemals einfach nur "Richard" nennen.
Wir gingen in den Garten, in dem sich die meisten Gäste aufhielten.
Die De Clares hatten ein üppiges Barbecue-Buffet aufbauen lassen. Daneben eine Champagner-, eine Cocktail- und eine Longdrink-Bar.
Lichterketten schwebten über unseren Köpfen und ich freute mich darauf, zu sehen wie sie im Dunkeln erstrahlen würden.
Die Musik spielte leise im Hintergrund und während ich erneut an meinem Glas nippte, erkannte ich einen riesigen Kuchen auf einem Tisch in der Mitte des Gartens. Der Kuchen formte die Zahl 20 und anstatt bunte Streusel war er mit goldenen Flocken bedeckt.
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Secrets of London I Dark Romance / Abgeschlossen
Ficción GeneralWas wärst du bereit zu tun, wenn deine Familie in Schwierigkeiten steckt? Was, wenn der Prinz von London dich zu seinem Eigentum ernennen will? Nicht der aus dem Königshaus, sondern der echte. Ausschnitt: "Fass mich nicht an", schrie ich und versu...