Streitereien

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"Mein Gott kannst du nicht ein Mal Verantwortung übernehmen?"
Ich brüllte durch die Wohnung während ich demonstrativ eine Tasche packte.
"Du weißt ganz genau dass ich an diesem Abend ein wichtiges Essen habe und ich habe dich gebeten nur einmal auf Frank aufzupassen! Charlie und Rose wollten sich einmal ein Wochenende mit Grace verbringen solange sie noch so klein ist, das können sie jetzt wegen dir knicken!"
"Zada jetzt hör doch mal auf zu packen! Die Sache mit Johnny an diesem Abend ist echt wichtig!"
Er lehnte im Türrahmen zum Schlafzimmer, senkte aber trotzdem nicht die Lautstärke.
"Was ist so wichtig Simon? Das neue Steakhouse auszuprobieren?"
Ertappt spielte er mit seinen Fingern.
"Das wars Simon, ich bin übers Wochenende weg. Ruf mich an wenn du...nein, lass es einfach, ich bin am Montag wieder da. Ich brauch ne Pause von dir Idiot."
Ich hängte mir den Rucksack schwungvoll über den Rücken und stampfte in Richtung Tür.
"Zada Gerald,bleib hier und klär das mit mir!"
Brüllte mir mein Verlobter hinterher.
"Ich lass mir von dir nichts befehlen!"
Schrie ich zurück.
Als ich die Wohnungstür hinter mir schloss hörte ich wie im Schlafzimmer irgedetwas kaputt ging.
Kochend vor Wut nahm ich die Treppe, in der Hoffnung die körperliche Betätigung als Ventil für den Zorn nutzen zu können.
In der Tiefgarage angekommen rannte ich zu meinem geliebten Motorrad, steckte mir noch das Headset ins Ohr und zog dann den Helm über.
Mit einem wundervollen Knurren erwachte der Motor und ich schoss, viel zu schnell, die Rampe nach oben hinauf.
Oben angekommen wählte ich Roses Nummer und schaltete auf das Headset.
"Wie heftig war es dieses mal?"
Meldete sie sich.
"Kann ich übers Wochenende zu euch?"
Langsam begann ich zu schniefen.
"Klar. Bis dann!"
Sie legte auf und ließ mich mit meinen Gefühlen alleine.
Mein bester Freund Charlie und seine Frau Rose wohnten am anderen Ende von Boston, und ich beschloss die Landstraße außenrum zu nehmen, wo ich schnell fahren konnte.
Mit bestimmt hundertachtzig Stundenkilometern raste ich die Straße entlang, und erkannte durch meinen Tränenschleier nicht dass es begann zu regnen.
Plötzlich passierte alles rasant schnell: Ich kam wegen einer Pfütze in schlingern und ein schwarzer Sportwagen fuhr von hinten gegen mein Hinterrad, so dass das Motorrad noch kurz in schieflage weiterfuhr und dann umfiel.
Ich knallte mit dem Kopf auf den Asphalt und schlitterte noch kurz über den Boden, dann kam ich mit dem einen Bein unter meinem Motorrad zum stehen.
Der schwarze Wagen legte eine Vollbremsung hin, stieg aus und rannte panisch auf mich zu.
"Heilige Scheiße! Das tut mir unendlich leid!"
Ratlos drehte er sich im Kreis.
"Soll ich einen Krankenwagen rufen?"
Mir war in der Tat etwas schwindelig, meine Sicht war verschwommen und mein Bein unter dem Motorrad im Eimer.
Ich hatte nur eine Jeans getragen, die beim Sturz komplett aufgerissen war, und ich fühlte wie Blut aus meinem Bein sickerte.
Trotz den Verletzungen konnte ich mir einen bissigen Kommentar nicht verkneifen.
"Sie haben ja ein krasses Tempo drauf."
Er war scheinbar froh etwas von mir zu hören.
"Was kann ich-"
"Heben sie das Motorrad an, mein Bein liegt da drunter."
"Oh ja natürlich!"
Hastig hob er das Gefährt an und stellte es hin.
"Schönes Modell" murmelte er mehr zu sich selbst als zu mir.
Währenddessen zog ich mir den Helm vom Kopf um die Verletzungen an meinem Bein besser begutachten zu können.
Ein paar dunkle Hämatome zierten meine Bein, aber zum Glück schien nichts gebrochen zu sein.
Ich winkte den Typen heran.
"Bringen sie mir bitte den Verbandskasten aus ihrem Auto?"
Er blinzelte kurz verwirrt und starrte mich noch einige Sekunden lang an, dann brachte er mir den Kasten.

~Chris
Trotz den Verletzungen kommandierte sie mich herum, obwohl ich immer noch verwirrt war. Als sie nämlich den Helm abgenommen hatte, der die Form von Iron Mans Kopf hatte, kam keine gepiercte Rockerin zum Vorschein, sondern eine hübsche junge Frau mit eigenwilligen Augenbrauen,braunen langen Haaren und braunen Rehaugen.
So jemanden erwartete man nicht auf einer Harley, geschweige denn mit solchem Tempo.
"Na geben sie schon her." Motzte sie und riss mir das Ding schon fast aus der Hand.
"Haben Sie Alkohol dabei?"
Verwundert blickte ich sie an. "Alkohol?"
"Nicht zum trinken, Idiot. Zum Desinfizieren natürlich."
Tatsächlich war ich gerade mit einer Flasche Vodka zu einem Freund unterwegs gewesen.
Ich holte die Flasche und gab ihr diese.
Sie schraubte den Deckel herunter, nahm zwei tiefe Schlucke und machte sich dann an die Arbeit- an ihrem eigenen Bein.
Mit der Verbandsschere schnitt sie die Jeans am verletzten Bein bis zum Oberschenkel ab.
Das Bein sah übel aus, sie war damit einmal quer über den Asphalt gerutscht und eine Glasscherbe aus ihrem Motorrad hatte ihrer Wade einen tiefen Schnitt verpasst.
"Was stehen sie da so rum? Sammeln sie meine Sachen ein und holen sie einen Krankenwagen, wäre nicht schlecht."
Fauchte sie mich an.
Der Rucksack, den sie auf dem Rücken getragen hatte, war beim Sturz aufgegangen und hatte den gesamten Inhalt auf der Straße verteilt.
Ich packte alles wieder hinein und wählte dann mit zitternden Fingern den Notruf, während ich sie weiter beobachtete. Sie war gerade dabei mit einem Stück ihrer Jeans und Vodka ihre Wunden zu säubern. Dabei verzog sie hin und wieder vor schmerzen das Gesicht.
"Notrufzentrale Boston, wie kann ich ihnen helfen?"
Meldete sich endlich jemand am Telefon.
Ich beschrieb kurz die Situation, nannte die Straße und verabschiedete mich wieder. Der Regen wurde derweilen stärker und mittlerweile waren wir beide komplett nass.
Ich lief wieder zu ihr.
"Kann ich ihnen helfen in mein Auto zu kommen? Sie holen sich ja noch den Tod."
Sie begann über meine Anspielung zu lachen.
"Bitte, aber sie müssen mir helfen."
Ich nahm sie kurzerhand einfach hoch und trug sie vorsichtig zu meinem Auto, wo ich sie auf den Beifahrersitz setzte.Ich machte ihre Tür zu und setzte mich hinters Steuer, schloss auch meine Tür und stellte die Heizung an.
Unangenehme Stille breitete sich im Auto aus.
"Ich heiße übrigens Chris."
Durchbrach ich die Ruhe.
"Zada."
Und dann fing sie an zu weinen.

Just in time (Chris Evans FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt