Als Simon mich am nächsten Tag abholte war die Begrüßung knapp und die Gespräche lieblos.
Beim Arzt bekam ich ein Schmerzmittel verschrieben, und die Erlaubnis, in der nächsten Woche wieder Arbeiten zu gehen.
In dieser Woche verfiel ich in den übrigen Trott: Morgens früh aufstehen, fertigmachen, in die Firma fahren, mich den ganzen Tag über verausgaben und Abends mit Simon Essen.
Bei diesen Abendessen war ich jedoch wie sonst auch immer so müde, dass ich schnell aß und gleich ins Bett ging.
Die ganze Woche lang sehnte ich mich nach dem Freitagabend:
Ich würde wie immer um 19 Uhr gehen und Simon würde mich wie gewohnt in ein Restaurant ausführen.
Heute Abend waren wir mit einer Freundin von mir und ihrem Mann in einem neu-eröffneten Indischen Restaurant verabredet.
Auf dem Weg nach draußen erklärte ich Leo alles nötige fürs Wochenende.
Ich nahm es mir nämlich heraus Samstags und Sonntags nicht zu arbeiten, dafür musste dann Leo herhalten.
Er war nach mir die wichtigste Person in diesem Unternehmen und übernahm das Ruder jedes Wochenende aufs neue erfolgreich.
"Und vergiss die Werbeanbieter morgen um drei nicht!"
Rief ich ihm noch hinterher.
Er grinste und nickte.
Dann lief ich zu meinem Leihauto und fuhr nach Hause.
Leider durfte ich mit meinem Bein noch nicht Motorrad fahren, meine schöne Harley 750ger verweilte zur Zeit bei einem Automechaniker.
In Gedanken an mein schönes Gefährt versunken schloss ich die Haustür auf. Im Flur begrüßte mich Simon. Im Flur?
"Hi Schatz!"
Begrüßte er mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
Erst während dem Kuss fiel mir der Strauß Rosen auf der Anrichte auf. Ich löste mich von ihm und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was hast du angestellt Simon?"
Unsicher wusste er nicht wohin mit seinen Händen.
"Zack hat sich heute bei mir gemeldet...er ist nur übers Wochenende in der Stadt und hat von diesem Pub gehört..."
"Du willst das Essen mit Susan ausfallen lassen."
"Ja."
Antwortete er wenigstens ehrlich.
"Meine Güte dann geh doch, wir verschieben das."
Das klang gerade noch freundlicher als es eigentlich sollte.
"Nicht sauer sein Z."
Er versuchte mich wieder zu küssen, ich drückte ihn aber bestimmt von mir weg und schob ihn aus der Tür.
"Hab einen schönen Abend!"
Flötete ich ihm noch gekünstelt hinterher, dann schloss ich die Tür.
Es war Freitag Abend und ich saß wieder einmal alleine herum.
Zuerst sagte ich Susan ab und überlegte dann was ich mit der Zeit anfangen sollte. Schon auf dem Weg zur Badewanne kam mir Chris in den Sinn.
Wieso auch immer, ich wollte ihn sehen.
Ich lief zurück in den viel zu großen, kahlen Wohnbereich und ließ mich auf die gelbe Couch fallen.
Dann wählte ich seine Nummer, beim zweiten Klingeln hob jemand ab.
"Evans?"
"Hi Chris hier ist..."
"Zada?"
Er klang ehrlich erfreut.
"Ja, hi. Ich wollte fragen ob du Hunger und/oder Zeit hast."
"Jetzt?"
Ich lachte ins Telefon.
"Ja. Also?"
"Schick mir deine Adresse, ich hole dich ab."
Ich konnte mir genau vorstellen wie er gerade lächelte.
"Bis dann."
"Wir sehen uns hoffentlich gleich."
Fröhlich legte ich auf und schickte ihm meinen Standort.
Dann stellte ich mich unentschlossen vor meinen Begehbaren Kleiderschrank.
Draußen war es warm, also zog ich nur dunkle Jeans und eine Bluse mit Blümchenmuster an. Dann holte ich passende Ballerinas aus dem großen Schuhschrank und war fertig.
Plötzlich klingelte mein Handy.
"Hi Zada hier ist Chris... Ich weiß nicht unter welchem Namen du wohnst und wo ich klingeln soll!"
"Ich komme runter."
Grinsend machte ich mich auf den Weg, und steckte nur den Haustürschlüssel und etwas Geld in meine Hosentaschen.
Unten begrüßte mich ein aufgeregter Chris.
"Tolles Haus."
Bemerkte er nebenbei.
"Eher nicht."
"Wieso?"
Seine Augenbrauenbraunen wanderten nach oben.
"Die Wohnung ist viel zu groß und unpersönlich."
Lachend wechselte er das Thema.
"Also, du wolltest aussuchen wo wir hingehen. Boston steht uns offen."
Er breitete die Arme aus und drehte sich einmal im Kreis.
Er lächelte als er meine Reaktion auf seinen Witz sah und redete weiter.
"Kannst du laufen oder sollen wir mein Auto nehmen?"
"Geht schon. Es ist nicht weit."
"Du hast schon einen Plan?"
"Na klar"
Wir unterhielten uns weiter bis wir vor einem kleinen Asiatischen Laden stehenblieben.
"Was gibt's hier?"
Fragte er neugierig.
"Dim Sum. Kennst du's?"
Er schüttelte den Kopf.
"Also, du hast bis jetzt etwas verpasst."~Chris
Lächelnd betrat sie den kleinen Laden und lief zu einer kleinen Theke.
"Setzen wir uns nicht?"
"Nein. Warte kurz."
Ein Angestellter trat hinter den Tresen und begrüßte sie beim Namen.
Dann begann sie zu bestellen- auf Chinesisch.
Ein paar Minuten später drückte sie mit eine Tüte in die Hand.
Dann verließen wir den Laden und liefen eine ganze Weile lang, bis wir fast direkt am Wasser standen.
Wir befanden uns in einem kleinen grünen Park unter riesigen Bäumen und hatten einen wundervollen Ausblick auf einen Teil Bostons.
Ich folgte ihr auf eine verwitterte Holzbank.
Nacheinander baute sie das Essen zwischen uns auf.
Als wir gerade fertig gegessen hatten fing es an zu regnen.
"Oh nein."
Murmelte ich, Zada jedoch sprang auf und hielt mir ihre Hand hin.
"Ich dachte du magst kaltes Wetter"
Lachte sie.
"Aber nur wenn man drinnen ist."
Grummelte ich.
Trotzdem stand ich auf und nahm ihre Hand- ein gutes Gefühl.
Durch den Regen machten wir uns auf den Weg zurück zu ihrer Wohnung.
Zadas Augen spiegelten die Lichter der abendlichen Stadt wieder, genau wie in den Pfützen.
"Was fasziniert dich so am Regen?"
Sie strahlte.
"Siehst du das denn nicht? Die Spiegelungen der Pfützen, die leeren Straßen, und alles wirkt so rein und still"
Wie um ihre Aussage zu unterstreichen stellte sie sich vor mich, nahm meine andere Hand und hielt sie flach dem Regen entgegen.
Sie war mittlerweile bis auf die Knochen nass, und die Regentropfen in ihrem Gesicht glichen Tränen.
Auf der Flachen Hand fühlte ich jeden einzelnen Regentropfen.
"Fühlt sich das nicht gut an?"
Flüsterte Zada schon fast.
Ich lachte und musste wie ein kleines, glückliches Kind ausgesehen haben. Diese Frau faszinierte mich immer mehr.
Doch leider kamen wir gerade vor ihrer Haustür an.
Sie stellte sich auf die kleine Türschwelle und sah mir direkt in die Augen.
"Wird das jetzt ein Türmoment?"
Verwundert blickte ich sie an.
"Naja, in Filmen küsst der Kerl sie immer an der Tür."
Und ich konnte nicht anders, ich musste sie jetzt küssen, mein ganzer Körper sehnte sich nach dem Gefühl ihrer Lippen auf den meinen.
Es war so einfach sich vorzubeugen und sie zu küssen, und dieser Ich bildete mir ein dass dieser Kuss der bittersüßeste in der Geschichte der Liebenden war: Ich küsste eine vergebene Frau.
Abrupt löste sie sich von mir, hauchte sinnlich "Gute Nacht, Chris"
-und ließ mich im Regen stehen.
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Just in time (Chris Evans FF)
FanfictionAls außenstehender könnte man Zada Gerald's Leben als perfekt bezeichnen. Sie steht mit beiden Beiden fest im Leben, leitet eine Erfolgreiche Zeitung, ist mit dem berühmt- berüchtigten Banker Simon Summers verlobt und wohnt in einer riesigen Penthou...