Just in time (Chris Evans FF)

Spontan

"Ich vergesse viel zu oft wie schön es hier ist."
Murmelte ich, als ich dicht an Chris geschmiegt in den Sonnenaufgang blickte, der sich malerisch in den Wellen des Meeres spiegelte.
"Wir haben eigentlich viel zu wenig Zeit für so etwas."
Seufzte Chris und blickte mich an.
"Stell dir mal vor du hättest mich vor drei Jahren nicht angefahren."
Bei der Vorstellung bekam ich eine Gänsehaut.
"Ich wäre einfach zu Charlie und Rose gefahren, hätte mich beruhigt und weitergrmacht. Wahrscheinlich wäre ich jetzt unglücklich verheiratet mit einem Kind, dessen Vater ein Arschloch ist."
"Immerhin hättest du ein Kind."
Murmelte Chris.
Erschrocken nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände.
"Chris, hör mir zu. Du musst bitte aufhören dir Schuldgefühle zu machen, okay? Damit ist niemandem geholfen."
Er nickte zögerlich.
"Trotzdem..."
"Wäre ich jetzt unglücklich, weil ich nicht mit dir zusammen wäre!"
Endlich lächelte er.
"Ich hätte mich ohne den Unfall einfach auf der Party in dich verliebt, erinnerst du dich an den Abend?"
"Natürlich, Dummkopf. Die Band ist immer noch meine Lieblingsband."
Ich beschloss das Thema zu wechseln.
Zurückdenken an vergangene Zeiten hatte noch niemandem im jetzt geholfen.
"Ich mag Chris und Anna. Die beiden sind witzig."
"Oh ja. Chris ist absolut abgedreht, und Anna nicht weniger."
Chris verstummte und blickte hinaus aufs Wasser, mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.
"Was ist?"
"Was wird heute in der Zeitung stehen? Ich meine über uns, wenn überhaupt? 'Chris Evans und seine Freundin Zada Gerald'."
"Was ist damit?"
Neckte ich ihn, merkte dann aber dass er gerade über irgendetwas mit sich rang.
"Freundin. Findest du nicht dass das so... Unverbindlich klingt?"
"Du willst das wirklich gerne machen, nicht? Heiraten und so?"
Erleichtert, dass ich wusste was er meinte, nickte er.
"Ich bräuchte nicht mehr 'meine langjährige Freundin' sondern einfach nur 'meine Frau' zu sagen. Und gib's zu, Zada Evans klingt gut."
Er grinste und ich begann zu lachen.
"Wer sagt denn dass ich deinen Namen annehmen will?"
"Mh, ich weiß nicht, ich?"
"Also."
"Also was."
"Du willst heiraten. Gut, dann heiraten wir. Ohne Verlobung, den Mist hatte ich schon. Du, ich, unsere Familien, zwei, drei Freunde, morgen im Standesamt."
Chris prustete los.
"Z, wir können heute nicht einfach beschließen morgen zu heiraten, das bedarf Planung und..."
"Bitte, erspar mir Hochzeitsplanung. Ich durfte an erster Stelle mithelfen als Rose und Charlie geheiratet haben, ich habe für zwei Lebzeiten genug von Gestecken und Kuchen gehört."
"Gut, keine Planung, und kirchlich heiraten könnten wir gar nicht, aber bitte nicht im Standesamt. Wir landen einfach jemanden mit der Erlaubnis zu trauen wohin ein."
"Hey, das klingt gut. Wo willst du es machen? Mir ist es egal."
"Unter freiem Himmel wäre schön, das Wetter wird morgen schön. Strand?"
"Oh Gott, nein, keine Strandhochzeit. Sand überall, urgh."
"Du bist so unromantisch!"
Lachte Chris und kitzelte mich kurz, dann sprang er auf.
"Gut, dann einfach hier. Genug Platz für alle, ein Wahnsinnsausblick, und die besten Hot-Dogs von Boston gleich nebenan."
Er wies mit ausgestrecktem Arm auf den Hot-Dog Wagen in der Nähe.
Ich begann zu lachen und stellte mich zu ihm.
"Also dann. Ich trommel alle für morgen zusammen, sorge für genug was-auch-immer zu essen und du kümmerst dich um den... Pfarrer? Wie nennt man den Kerl der uns traut?"
"Keine Ahnung."
Chris drückte mir einen euphorischen Kuss auf die Stirn.
"Ich muss zum Standesamt. Ich liebe dich!"
Er rannte los, doch leider musste ich ihn etwas ausbremsen.
"Chris, warte!"
Verwirrt drehte er sich um und kollidierte dabei fast mit einem Mülleimer.
"Es ist halb sieben Uhr morgens. Kein Beamter wird um diese Zeit an seinem Posten sitzen."
"Brauchen wir nicht auch noch Ringe?"
"Ich kenne einen Goldschmied, der könnte die meiner Eltern umgravieren."
"Gute Idee... Und was kommt rein?"
Er wirkte etwas... Verwirrt mit der Gesamtsituation.
"Dein Name, mein Name. Oder hast du was anderes im Sinn gehabt für deinen Ehering?"
Chris trat näher und legte seine Arme um mich.
"Ehering klingt so großartig aus deinem Mund."

"Gott, ihr seid so schräg. Das grenzt schon fast an Las Vegas Drive-In Hochzeit."
Rose grinste mir über den Tisch hinweg zu.
Wir saßen, alle zusammen, an einem Tisch in unserem Lieblingsrestaurant, und es fühlte sich mehr an wie gemütliche Zusammenkunft als großer Anlass.
"Rose, du kennst Zada. Sie ist dafür bekannt schräge Sachen durchzuziehen. Und es war fast genauso schön wie unsere Hochzeit. Aber nur fast."
Wie aus Gewohnheit duckte sich Charlie, wohl einen Klaps von mir erwartend, aber aus dem heutigen Anlass ließ ich es bleiben.
Chris grinste schon den ganzen Tag wie ein Honigkuchenpferd, schon fast mehr als Sarah, die selig strahlend neben Leo mir und Chris gegenüber am anderen Ende des Tisches saß und die Welt für perfekt zu befinden schien.
Insgesamt grinste alle Welt heute viel zu viel für meinen Geschmack, Chris' Mom und Maria schnieften sogar hin und wieder in ihre Taschentücher.
"Als nächstes seid ihr beide dran."
Ich nickte Sarah und Leo zu, um die Aufmerksamkeit ein wenig von mir und Chris abzulenken.
Leo blickte Sarah etwas leidend an.
"Wenn bitte nach Zadas Beispiel."
Sarah grinste ihm zu.
"Ich glaube nicht dass wir der Typ für so was sind, Romantik und so."
Bestätigend wiegte ich den Kopf hin und her.
Ihre Beziehung hatte immerhin mit Quickies in Damentoiletten begonnen.
Obwohl das auch nicht viel weniger schräg klang als der Beginn meiner Beziehung mit Chris.
Nach dem Essen hielten ein paar Teilnehmer unserer kleinen, verrückten Runde zu meinem Leidwesen eine Rede, dann stand Chris auf.
"Wenn du eine Rede hälst, kannst du deinen Ring gleich wieder zurück haben."
Zischte ich ihm hilflos zu, doch er grinste nur.
"Ich kenne sie besser als sie denken, Mrs Evans."
Er nickte unseren Freunden zu.
"Wenn ihr uns nun entschuldigen würdet, wir haben noch etwas sehr wichtiges vor."
Er hielt mir seine Hand hin und ich folgte ihm einfach nach draußen.
"Haben wir?"
"Naja, wir haben eine Türschwelle zu überschreiten und..."
Er beugte sich näher zu mir
"Eine Hochzeitsnacht vor uns."
Ich giggelte und nahm seine Hand fest in meine.
Doch nicht so übel, diese Hochzeitskiste.