Photos

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"Schatz?"
Chris lag noch im Bett und blinzelte verschlafen, während ich wie üblich durch das obere Geschoss flitzte und mich fertig machte.
"Ja?"
Schwer atmend blieb ich im Türrahmen zum Schlafzimmer stehen. So viel Bewegung am Morgen war auch wirklich anstrengend.
"Ich steh ja total auf deinen Buisnesslook, aber es ist Samstag."
Er grinste mich nun etwas wacher an.
"Dein Ernst?"
Verwirrt warf ich einen Blick auf mein Handy, das auf meinem Nachttisch gelegen hatte.
Man sah Chris an, dass er kurz davor war mich auszulachen.
"Das ist nicht komisch."
"Doch. Und jetzt komm wieder her."
Froh, nicht ins Büro zu müssen, zog ich mir wieder bequeme Kleidung an und kuschelte mich an Chris.

Seit unserem Urlaub in Alaska vor zwei Jahren hatte sich nicht viel verändert, aber das was sich verändert hatte, hatte unsere Beziehung auf eine neue Probe gestellt.
Der Kinderwunsch, den wir anfangs noch so locker angesehen hatten, war im letzten Jahr zu einem unserer sehnlichsten Wünsche geworden.
Erst einmal vor ein paar Monaten war ich schwanger geworden, und das Kind war im zweiten Monat abgegangen.
Chris und ich hatten uns beide verändert.
Wir waren erwachsener geworden, und führten ein ruhiges, stabiles, glückliches Leben.
Irgendwie mussten wir ja mitkommen, während die meisten unserer Freunde heirateten und sich Ferienhäuser am Land kauften.

"Haben wir heute irgendwas vor?"
Fragte ich Chris verschlafen, während ich noch an ihn geschmiegt im Bett lag.
"Du hast nen Arzttermin, und ich habe ein Treffen mit einem Produzenten."
Etwas ängstlich dachte ich an den Arzttermin.
Wir würden Tests machen, um zu sehen ob bei mir alles in Ordnung war.

"Ich werde mich bei ihnen melden sobald ich die Ergebnisse habe. Machen sie sich keinen Kopf, es gibt oft solche Probleme bei jungen Frauen, die Wahrscheinlichkeit dass es ein ernstes Problem ist, ist sehr gering."
Ich lächelte und schüttelte die Hand des Arztes.
Sobald ich im Auto saß rief ich Chris an.
"Hey."
Meldete er sich fröhlich.
"Wie wars? Tut mir leid dass ich nicht dabei sein konnte."
"Kein Problem, wir haben eh nur Blut abgenommen und so.
Er meldet sich bei uns wenn er die Ergebnisse hat."
"Es wird schon alles gut sein."
Sprach Chris sanft.
Er kannte mich gut genug um zu wissen was für einen Kopf ich mir gerade machte.
"Wie lange dauert dein Meeting noch?"
"Leider schon noch 'ne Weile."
"Dann fahr ich jetzt zu Charlie... Kommst du nach?"
"Mach ich."
Ich hörte wie er am Telefon anfing zu grinsen.
"Lad uns zum Essen ein."
Auch ich musste anfangen zu lachen.
"Du meinst wohl eher zum bekochen.
Also dann, bis nachher."
"Wir sehen uns. Bau ohne mich keinen Mist."
Lächelnd legte ich auf und startete den Motor meines Motorrads.
Nicht viel später stand ich vor Charlies Haustür und drückte auf die Klingel.
Ich hatte meinen Schlüssel vergessen.
Ein strahlender Frank öffnete mir die Tür.
"Hallo Zada! Mommy ist am Dachboden, gehen wir auch rauf?"
Ich lächelte und wuschelte ihm zur Begrüßung durch das Haar.
"Klar. "
Nachdem ich hinter mir die Tür geschlossen hatte stiegen wir die Treppen hinauf in das oberste Geschoss des Hauses, in dem ich aufgewachsen war.
Maria und Jason hatten Charlie das Haus irgendwann überlassen und waren in eine kleine Wohnung an einem Park in der Innenstadt gezogen.
Oben saß Rose inmitten einem Haufen Fotos und grinste mir zu.
"Schau mal was ich gefunden hab."
Der Schalk blitzte in ihren Augen auf als sie mir das Photo entgegen hielt.
"Oh mein Gott."
Lachend ließ ich mich neben sie auf den Boden fallen.
"Das muss irgendwie vernichtet werden. Ganz dringend."
"Bloß nicht!"
Rief Rose und versuchte mir die Photographie aus der Hand zu nehmen.
"Wenn du so schüchtern bist müssen wir alle Photos vernichten, da sind ganz schön viele von dir und von Früher dabei."
"Zeig her."
Sie deutete auf ein paar Photos neben ihr.
"Oh Gott, dass es die überhaupt noch gibt!"
Wir beide begannen zu lachen.
In den nächsten Stunden schwelgten wir in Erinnerungen an unsere wilden Zeiten.
Chris und Charlie kamen Abends irgendwann dazu, mit Essen vom Chinesen, und mit leuchtenden Augen erzählten wir Chris von unseren College- Streichen.
Gerade sah er einen Stapel Photos durch und begann plötzlich laut loszulachen.
"Welches Bild hast du gefunden?"
Chris lachte zu heftig, als dass er sprechen hätte können, also hielt er mir das Stück Papier einfach unter die Nase.
Unwillkürlich wurde ich ein wenig rot.
"Ernsthaft?"
Presste er hervor.
Neugierig beugte sich Charlie über Chris' Schulter um das Photo auch zu sehen, auch er begann laut  zu lachen.
"Das Bild hab ich gemacht."
Grinste er.
Rose machte eine genau so erschrockene Miene wie ich.
"Was sagst du, vernichten?"
Ich nickte.
Das Photo zeigte mich Rose und eine unserer College-Freundinnen an Halloween, verkleidet als Superhelden.
Natürlich trug ich ein Captain America Kostüm, nur in einer etwas sexieren Version, Rose hatte sich damals extra für den Abend die Haare rot gefärbt und war als Natasha Romanoff gegangen, und Reyna, unsere Freundin, hatte einen langen Ledermantel und eine Augenklappe getragen.
"Das ist verdammt schräg."
Lachte Charlie, während ich versuchte meinem Freund das Photo aus den Händen zu schnappen.
"Tut mir leid Liebling, aber das muss sicher verwahrt werden, und irgendwann mal zeigen wir das unseren Kindern."
Einen Moment lang lachte er noch, dann bemerkte er was er gesagt hatte.
Ein peinliches Schweigen entstand, das ich überbrückte, in dem ich Charlie fragte, ob er nicht mit nach unten kommen wolle um noch Bier zu holen.
Etwas verwirrt stieg ich die Treppe hinunter, Charlie polterte mir hinterher.
"Alles klar?"
Fragte er mich als wir in der Küche angekommen waren ganz in großer-Bruder- Manier und blickte mich prüfend an.
"Jup."
Antwortete ich knapp und kniete mich vor dem Kühlschrank hin, während ich einen prüfenden Blick hinein warf.
Ich wollte heute nicht mehr über dieses Thema nachdenken, geschweige denn darüber sprechen.
Charlie kannte mich zum Glück gut genug um zu merken, dass er nun keine Antwort bekommen würde.
Während wir mit vier Flaschen Bier zurück nach oben liefen unterhielte wir uns über belanglose Dinge,
Und auch oben war die Stimmung wieder locker geworden.
Irgendwann spät Abends verabschiedeten wir uns leise, um die Kinder nicht zu wecken, und blieben vor dem Haus kurz stehen.
"Wie bist du hergekommen?"
Chris nickte zu seinem Wagen.
"Du?"
Ich deutete auf meine Harley, und Chris wurde ein wenig blass um die Nase.
Er war erst ein paar mal bei mir mitgefahren, und jedes mal hatte er danach felsenfest behauptet nie wieder mit mir auf einem Motorrad zu fahren.
"Gut, wir nehmen dein Auto, aber ich darf fahren."
Er lächelte mich froh an, wohl nicht davon überzeugt gewesen dass von selbst das Auto vorgeschlagen hätte.
Als wir im Auto saßen und ich gerade den Motor startete, blickte er mich genau so prüfend an wie schon Charlie zuvor.
"Das mit vorhin tut mir leid. Ich habe wirklich nicht nachged-"
"Schon gut."
Winkte ich ab, legte meine freie Hand auf seine und lächelte ihm zu.
Chris sah noch nicht ganz überzeugt aus.
Um jegliche Zweifel im Keim zu ersticken gab ich ihm einen Kuss und fuhr den schwarzen Sportwagen dann aus der Parklücke.

Hey Leute!
Tut mir leid dass in letzter Zeit nur so wenige Updates kommen, aber meine gesamte Hirnkapazität wird gerade von Chemikalischen Formeln, Trigonometrie und aus irgendeinem Grund Neurotransmittern eingenommen, mir fällt es gerade schwer, meine Fantasie zu aktivieren.
Ich hoffe man merkt das nicht allzu sehr.
Love,
Vicy

Just in time (Chris Evans FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt