Unerwartete Begegnung

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"Was machst du da?"
Es war Freitagabend, und Simon stand grinsend im Türrahmen zum Wohnzimmer.
Verwundert blickte ich ihn an.
Ich trug eine Jogginghose, ein altes T-Shirt und hatte es mir mit Popcorn auf der Couch gemütlich gemacht.
"Freitagabend?"
"Was ist damit?"
Ich war äußerst verwirrt.
"Heute ist Carters Party! Wir sollten in-"
Er warf einen Blick auf die Rolex an seinem Handgelenk"- Jetzt da sein."
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf.
"Meine Güte, kannst mir sowas bitte in Zukunft früher sagen? Ich kann auch nicht an alles denken!"
Hastig eilte ich ins Ankleidezimmer und zog ein rotes, enges Wickelkleid an.
Dazu schnappte ich ein paar schwarze Loubutins, tuschte mir die Wimpern und trug einen roten Lippenstift auf.
Währenddessen unterhielt ich mich mit Simon.
"Wer kommt alles?"
"Ich denke mal ein paar aus der Filmbranche, ein paar von der Börse, ein paar aus deiner Richtung... Seine Kontakte halt."
Carter war Simons bester Freund seit dem College, ihm gehörte eine größere Filmfirma.
"Welcher Anlass?"
Schnell suchte ich von der Garderobe im Eingangsbereich eine Jacke.
"Geburtstag seines Vaters, deshalb die Börsenleute, Carters Verlobung... Ich glaub das wars."
Sein Vater war Simons Mentor gewesen und hatte ihm zu dem abgebrühten Aktienspekulanten gemacht der er heute war.
Carters Verlobte Nicole war eine hübsche Irin, die er auf seinem langen Europatrip kennengelernt hatte.

Simon stellte sich vor mich. "Kannst du bitte-?"
Er deutete auf die ungebundene Fliege um seinen Hals.
Während ich ihm diese gekonnt zuband würdigte er mich keines Blickes.
War ich wirklich so schlimm anzusehen?
Grimmig stolzierte ich voraus.
Größere Events mit bekannteren Personen gehörten für mich zum Alltag, ich war ja selbst eine dieser berühmteren Personen.
Zwar versuchte ich, nur im Namen meiner Zeitung in die Öffentlichkeit zu gelangen, das war aber in meiner Anfangszeit als Geschäftsführerin ziemlich daneben gegangen.
Ich hatte noch nicht den Unterschied zwischen guter und schlechter Publicity erkannt und tauchte auf so ziemlich jedem Event auf, was mir eine ganze Weile Lang den Ruf als Partygirl einbrachte.
Diesen Ruf wurde ich erst wieder los, als ich begann Simon zu daten.
Sein Vater hatte uns auf einem ebendieser Events vorgestellt, und damals konnte ich mir sogar eine Zukunft mit ihm vorstellen.
Er ein junger Banker auf bestem Weg, ich eine junge, eigenständige Frau mit einem eigenen Familienimperium.

"Zada?"
"Hm?"
Ich schreckte hoch und bemerkte erst dass unser Wagen angehalten hatte.
Wir parkten vor Carters riesigem Familiensitz am Rande der Stadt, einem Schloss im Jugendstil.
Wir stiegen aus, dankten dem Fahrer und betraten das Haus.
Unsere Jacken nahm uns ein Butler ab, ein anderer führte uns zu Carter.
Der hatte gerade mit strahlenden Augen einen Arm um seine Verlobte gelegt und ein Photo schießen lassen.
"Hey ihr beiden!Zu spät!"
Er klopfte Simon auf die Schulter und umarmte mich, Nicole umarmte ich auch.
Ich mochte sie, und war immer froh nicht die einzige weibliche Person bei Simons Dinners zu sein.
"Ihr kennt euch ja aus hier, das Buffet steht am selben Ort wie immer"
Er zwinkerte uns zu
"Und wartet kurz, ich muss euch jemandem vorstellen, er ist...äh...ach genau, Regisseur."
"Hey, Mark!"
Er winkte einen ergrauten Mann heran.
Kaum stand der Mann verabschiedeten sich Carter und Nicole schon wieder.
"Wir haben noch ein paar andere Leute zu begrüßen, wir treffen uns."
Ich hielt dem Regisseur meine Hand hin.
"Hi, Zada Geralds. Und sie sind..."
"Mr. Mylod. Freut mich sie kennenzulernen!"
"Die Freude ist ganz meinerseits."
Ich war ganz in meinem Element, durch meinen Job war ich perfekt im Smalltalk geschult.
"Sagen sie mir bitte, ist das sein Haus?"
Ich lachte und blickte mich in dem riesigen Ballsaal um. Links stand das Buffet, in der Mitte des Raumes stand eine Bühne.
Simon und ich befanden uns noch auf einer Art Balkon, von dem aus man das ganze Geschehen überblicken konnte.
"Ja, das Haus gehört ihm und seiner Familie. Ihr erstes großes Event?"
Der Mann nickte nervös.
"Ich habe gerade meine erste größere Hollywoodproduktion abgeschlossen, seitdem Häufen sich die Einladungen."
"Ich kann ihnen nur Empfehlen hinzugehen, die Kontakte die sie dort knüpfen werden ihnen wahrscheinlich einmal nützlich sein."
"Warten sie einmal..."
Der Mann blickte zu einem großen, breit gebauten Mann etwas weiter von uns entfernt, ebenfalls auf der Empore, der mit dem Rücken zu uns stand.
"Da ist ja der Pfundskerl! Kommen sie mit, Mrs. Gerald, es ist mir eine Ehre ihnen den Hauptdarsteller vorstellen zu können!"
Wir gingen das kurze Stück zu dem Mann, Simon folgte uns.
Grinsend tippte der Regisseur dem Mann auf die Schulter und dieser drehte sich um.
Der Mann drehte ich zum Regisseur und begrüßte ihn fröhlich.
Als ich die Stimme des Mannes hörte ereilte mich eine Vorahnung, die sich bestätigte als sich der Mann uns zuwandte.
Als sich unsere Blicke trafen entgleisten uns beiden den Bruchteil einer Sekunde lang die Gesichtszüge, dann fassten wir uns wieder.
"Mrs. Gerald, Mr.Evans, Mr.Evans, Mr.Summer"
Er stellte und gegenseitig vor und mir blieb nichts anderes übrig mitzuspielen.
"Sehr erfreut, Mr. Evans."
Dann musste ich schmunzeln.
"Ich kann es kaum erwarten mir ihren Film endlich anzusehen."
Auch er verkniff sich ein Lachen und beugte sich hinunter, um mir die Hand zu küssen.
Dann gab er Simon die Hand.
Der ließ Chris misstrauisch nicht aus den Augen.
Ich beschloss Chris noch ein wenig weiter zu necken.
"Ich habe gehört sie stellen nun Captain America dar?"
In dem Moment begann eine Band sich auf der Bühne einzurichten und zu spielen.
Mir wurde warm ums Herz als ich die ersten Töne von I wouldn't mind von He is We ertönten.
"Oh mein Gott Simon, ich liebe dieses Lied! Komm mit mir Tanzen!"
Simon brummte mürrisch.
"Wenn sie nichts dagegen hätten, Mr. Summer, könnte ich mit Mrs. Gerald tanzen."
Mein Herz klopfte wie wild.
Simon machte eine gleichgültige Handbewegung.
"Ich finde dich."
Sagte ich kalt, hakte mich bei Chris ein und führte ihn auf die Tanzfläche.
Vorsichtig platzierte er eine Hand auf meinen Hüften, in die andere nahm er meine.
Die Berührungen brannten auf meiner Haut, und am liebsten hätte ich mich an Ort und Stelle meinem Verlangen ihn mehr zu Berühren hingegeben, aber Simon stand auf der Empore und beobachtete uns.
So blieb mir nur mich wie eine Ertrinkende an seine Schulter zu Krallen und mit ihm im Takt zu Wippen.
"Was machst du hier?"
Hauchte ich hilflos.

Just in time (Chris Evans FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt