Federkissen

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Das Essen mit seinen Geschwistern war lustig.
Als sie gingen war es bereits später Nachmittag, und Chris und ich machten uns mit Kuchen auf dem Sofa gemütlich.
Ich erzählte ihm von meiner Arbeit in der Zeitung, und er mir von seiner als Schauspieler.
"Du weißt schon dass ich mir Captain America ansehen werde?"
Grinste ich hinterlistig.
"Bitte nicht."
Seine Stimme hatte einen Eigenartigen Ton angenommen und er stellte seinen Teller auf den Tisch vor der Couch.
Dann, ganz plötzlich, kletterte er über mich und sah mir direkt in die Augen.
"Was willst du dagegen machen?"
Hauchte ich äußerst nervös.
Ich musste mich zusammenreißen nichts falsches zu tun.
Doch als er sanft meinen Hals küsste und
"Das"
Flüsterte, war ich machtlos.
Als würde mein Leben davon abhängen krallte ich mich in seine Haare und zog ihn zu mir,
dann küsste ich ihn wild.
Chris strich mir liebevoll das Haar aus dem Gesicht und hielt einen Moment lang inne um mich zu betrachten.
Mein Herz drohte zu zerspringen.
Bei der Bewegung fiel der Teller mit dem Kuchen auf den Boden, doch das schien ihm egal zu sein.
"Komm!"
Keuchte er und hob mich ohne zu warten hoch, dann trug er mich ins Schlafzimmer.
Erst als ich ihm wie von Sinnen das T-Shirt ausgezogen hatte schaltete sich mein Kopf einen Moment lang ein.
Engelchen und Teufelchen in meinem Kopf stritten sich was nun zu tun sei, doch die zweifelnden Stimmen verstummten als er mich wieder küsste. Er knöpfte meine Bluse auf, während ich ihn seiner Hose entledigte.
Als ich sanft über den Bund seiner Boxershorts strich lächelte er in den Kuss hinein.

"Du kannst nicht mehr bleiben?"
Traurig blickte er mich an.
"Nein, tut mir leid, ich bin mit Rose verabredet. Wir telefonieren?"
Er nickte.
Dann beugte er sich zu mir herunter und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, der mein Herz wieder so zum Klopfen brachte dass es mir schwer fiel zu gehen.
"Wir sehen uns!"
Flüsterte ich und schloss die Tür seiner Wohnung hinter mir zu.
Atemlos lehnte ich mich an die kühle Steinwand und brauchte einen Moment, um mich wieder einzukriegen.
Dann kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy und drückte die Kurzwahltaste um Rose anzurufen.
"Hey Zada. Wie geht's?"
"Können wir uns treffen? Ich hab Mist gebaut."
"Wo bist du?"
Ich blickte aus dem Fenster im Treppenhaus.
"In der Stadt. In 30 Minuten im Maelu?"
Wenn wir uns trafen, dann meistens im Maelu, einem gemütlichen Café in der Stadt.
"Bin unterwegs."

"Also, ich hätte auf dem Weg fast drei Unfälle gebaut. Um was geht's?"
Eine völlig gestresste Rose warf sich auf den Stuhl mir gegenüber.
Meinen Blick fixiert, winkte sie eine Kellnerin heran und bestellte zwei Caipiroska.
"Ich befürchte den Alkohol brauche ich jetzt?!"
Fragend blickte sie mich an und trank einen Schluck von ihrem Cocktail.
Endlich traute ich mich zu sprechen.
"Ich habe mit Chris geschlafen."
Rose verschluckte sich vor Schreck und brauchte einige Minuten sich wieder einzukriegen.
"Du hast was?!"
In einem Zug kippte sie ihren Drink herunter.
"Zahlen!"
Rief sie und eine der Kellnerinnen kam herangeeilt.
Sie drückte ihr das Geld in die Hand und stand auf.
"Komm, wir fahren nach Hause. Da brauch ich was stärkeres."
Im Haus der beiden angekommen machten wir es uns mit Vodka und Orangensaft im Wohnzimmer gemütlich.

"Was ist denn hier passiert?"
Grinste Charlie als er herunter kam.
Im ganzen Wohnzimmer waren Stifte und Blätter verteilt, wir lümmelten um den Couchtisch herum.
"Deine beste Freundin ist ein kleines Flittchen"
Lallte Rose.
Charlie runzelte die Stirn und setzte sich zu uns.
"Ich hab mit Chris geschlafen."
Stöhnte ich und schlug mit dem Kopf auf die Tischplatte.
"Gratuliere."
Grinste er, dann nahm er interessiert eines der bekritzelten Blätter in die Hand.
"Was ist das denn?"
Jetzt begann der Idiot auch noch zu Lachen.
"Das sind pro und Contra Listen zu Chris und Simon."
Vor Lachen konnte er sich kaum mehr aufrecht halten.
"Fazit?"
Rose Antwortete ihm.
"Chris ist heiß, reich, liebevoll, witzig und absolut hinreißend. Außerdem verdammt gut im Bett.
Simon ist lieblos, reich, Verantwortungslos, geht lieber mit seinen Kumpels saufen, hübsch anzusehen, passabel im Bett. Und außerdem ist er Zadas Verlobter."
"Das ist ein Argument."
Er runzelte wieder die Stirn und zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß nicht was ich machen soll.
Rose, schenk mir was ein."
Ich nahm einen tiefen Schluck aus dem wieder vollen Glas und fuchtelte dann wild mit den Händen herum, während ich jammerte.
"Sarah hat gesagt mit ihm zu schlafen macht alles leichter.
Dabei hats aber alles komplizierter gemacht!"
Verzweifelt raufte ich mir die Haare.
Dann bellte ich:
"Rose, mehr Vodka."
Rose giggelte und wollte mir einschenken, aber Charlie nahm ihr die Flasche aus der Hand.
"Davon hattet ihr schon genug. Ich kann dir nicht helfen-"
Charlie blickte seine Frau mitleidig und hoffnungslos verliebt an.
"- Sie kann dir in diesem Zustand auch nicht mehr helfen."
"Meine Oma hat immer gesagt, 'Tu was dein Herz sagt, Kindchen', und dann ist sie gestorben."
Lallte Rose und fing dann an zu lachen.
"Darüber lacht man nicht!"
Kicherte ich.
"Also, kann mir hier noch irgendjemand helfen oder soll ich gehen?"
Unbeholfen versuchte ich aufzustehen.
Mein verdammter Körper wollte mir nicht mehr gehorchen.
"Um Gottes Willen, bleib bloß sitzen! Ich bringe dich nach Hause, die Kinder schlafen ja schon."
Rief Charlie.

"Rose's Oma hatte schon Recht. Wenn du dich gegen dein Herz entscheidest, kannst du zwar immer behaupten das Richtige getan zu haben, wirst aber unglücklich bleiben."
"Also drauf ankommen lassen?"
Einen Moment lang war ich wieder komplett nüchtern.
Charlie hob ratlos die Hände.
"Mehr kannst du sowieso nicht machen."
Vorsichtig parkte er vor meinem Wohnhaus.
"Schreib mir. Steht das Abendessen am Mittwoch?"
Ich nickte, umarmte ihn wieder sehr unbeholfen und wankte winkend in das Haus hinein.
"Schatz, ich bin zuhause!"
Rief ich durch die Wohnung, und dabei sprach ich das Wort 'Schatz' mit so viel Abneigung irgend möglich aus.
Ich fand Simon auf der Couch.
Er stand auf und wollte mich begrüßen, als er meinen Zustand bemerkte.
"Wo warst du? Und was ist dir passiert?"
Mit erhobenem Zeigefinger wankte ich weiter, ins Schlafzimmer.
"Wir hatten eine seehr wichtige Besprechung bei Charlie.
Ich sehe schwarz."
Seufzend und dümmlich grinsend ließ ich mich in die Federkissen sinken.
Schulterzuckend zog mich Simon wie ein kleines Kind um und legte sich neben mir ins Bett.
"Simon?"
"Hm?"
Er klang ziemlich schläfrig.
"Ich bin froh dass du Federkissen ausgesucht hast."
Er schnaubte und lachte.
Dann schlief ich, während ich noch lachte, ein.

Just in time (Chris Evans FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt