In den nächsten Wochen war Oberflächlich alles wie sonst.
Wie gesagt, Oberflächlich, denn wir versuchten den Tag des Arztbesuches totzuschweigen.
Hätten wir einmal zugelassen, darüber nachzudenken, hätten wir wohl bemerkt wie elend es uns ging, doch sobald sich unsere Gedanken in Richtung Kinderwunsch wanderten, schüttelten wir einfach den Kopf und lenkten uns ab.
Konzentriert auf meine eigenen Probleme wie ich war, bemerkte ich auch gar nicht wie elend es zwei meiner besten Freunde gerade ging.
Leo hatte ein blaues Auge, das er aber überschminkte, und unter Sarahs Augen lagen dunkle Schatten, was auch nicht besser aussah.
Erst als sich Sarah unerwartet für einen Tag krank meldete, was sie sonst nie Tat, wurde ich erst auf ihr merkwürdiges Verhalten in den letzten Tagen aufmerksam.
Kurzerhand rief ich Rose auf den Plan, mit der ich alle nötigen Sachen für einen Mädelsabend einkaufen ging, und gemeinsam fuhren wir zu Sarah, die uns überrascht aufmachte.
"Also, was auch immer mit dir los ist,
Wir haben Tequila, Schokolade, Eis und Taylor Swift."
Sarah grinste.
"Kommt rein."
Sie öffnete die Tür ein Stück weiter und schloss sie hinter uns.
Wir liefen in die Küche, wo wir es uns auf den Hockern vor der Kochinsel gemütlich machten.
Sarah stellte uns zwei Shotgläser hin und machte sich daran, aus dem Kühlschrank Limetten zu kramen.
Dass vor mir und Rose nur zwei Gläser standen, bemerkte ich zuerst gar nicht, ich war zu sehr damit beschäftigt mich dafür zu entschuldigen, dass ich nicht bemerkt hatte wie schlecht es Sarah ging.
Auch nicht als ich gerade einschenken wollte.
"Komm, gib dein Glas auch her."
Sie wollte ansetzen zu reden, doch ich unterbrach sie.
"Es tut mir wirklich leid nicht bemerkt zu haben dass es dir offensichtlich so schlecht geht.
Chris und ich hatten einiges um die Ohren, und da war ich unaufmerksam."
Rose neben mir quietschte.
"Plant ihr eure Hochzeit?"
"Nein."
Antwortete ich mit bitterer Miene und deutete wieder auf die mittlerweile mit Tequila gefüllten Gläser.
"Jetzt gib schon ein Glas her, Sarah."
Grinste ich.
Mein Grinsen verschwand, als sie sich mit beiden Händen an der Kochplatte abstützte, und zuerst den Boden, dann uns ernst anschaute.
"Ich trinke zur Zeit nicht."
Das rasten zu lassen dauerte bei mir einen Augenblick.
Danach durchfuhr es mich wie ein Blitz,
Und ich konnte nicht anders als einfach nur geschockt dazusitzen und meine Freundin anzustarren.
"Du bist... Aber wie, aber wer?!"
Stammelte Rose, die zwar auch geschockt, aber mehr im positiven Sinne war.
Mir war am ehesten nach weinen.
Das war so unglaublich unfair, und dafür so etwas überhaupt zu denken hätte ich mich am liebsten geohrfeigt, doch ich konnte nichts dagegen tun.
Ich versuchte mittlerweile schon seit Monaten schwanger zu werden, und ihr passierte es so einfach mir nichts, dir nichts aus Versehen.
Bevor ich etwas sagte stürzte ich den Tequila in einem Zug herunter.
Ich versuchte, eine halbwegs freundliche Miene aufzusetzen und blickte Sarah an.
"Du weißt doch hoffentlich wer der Vater ist? "
"Warte, läuft das mit dem niedlichen Arzt noch?"
Warf Rose freudestrahlend ein.
"Nein, mit dem habe ich vor ein paar Monaten Schluss gemacht."
"Wieso?"
Rose war davon ernsthaft überrascht, mir war es irgendwie klar gewesen.
Nur gefiel mir die Vermutung nicht, die mich gerade überkam.
"Also, sag schon, wer ist der glückliche? Weiß er davon?"
Integrierte ich mich nun endlich in das Gespräch.
"Ein gewisser Kerl der nah mit uns zusammen arbeitet."
Murmelte Sarah und blickte wieder zu Boden.
Ein Schweigen entstand.
"Wirst du es behalten?"
Fragte Rose.
Ich schnaubte entrüstet und blickte sie an.
Ernsthaft?
Ich brauchte mehr Tequila, um dieses Gespräch zu überstehen ohne auszurasten, was mir verdammt schwer fiel.
Natürlich war ich gerade eine Katastrophal schlechte Freundin, und wirklich helfen würde der wahrscheinlich sowieso schon so verunsicherten Sarah ein Ausraster wahrscheinlich nicht.
Schweigend hörte ich zu, wie Sarah erzählte was in letzter Zeit passiert war, bis ich irgendwann nicht mehr anders konnte als ins Badezimmer zu flüchten.
Sobald ich die Tür hinter mir verschlossen hatte, begannen die Tränen zu fließen, und Selbsthass dafür, wie grauenvoll ich mich gerade verhielt, und Ärgernis über mein eigenes Schicksal mischten sich zu einem Cocktail, der sich so heftig entlud, dass ich auf eines der Handtücher beißen musste um nicht laut los zu schluchzen.
Ich vergaß die Zeit, und irgendwann begannen Rose und Sarah an die Tür zu hämmern.
Schnell stand ich auf, wischte die Tränen weg und sperrten den beiden die Tür auf.
"Alles in Ordnung?"
Sarah blickte mich Stirnrunzelnd an.
"Du musst unbedingt ein Schild vor deinem Badezimmer aufstellen."
Grinste ich.
Ich konnte in dieser Situation gerade nicht mit meinen Freundinnen über mein Problem sprechen, also überspielte ich es ganz einfach.
"Wieso das denn?"
Rose schien genauso verwirrt wie Sarah.
"Ich bin über deine bescheuerte Türschwelle gefallen und hab mir das Knie an der Box da gestoßen."
Ich deutete auf die Box für die Schmutzwäsche.
Meine Freundinnen begannen breit zu grinsen.
"Und dabei warst du Tollpatsch schon so oft hier."
Lachte Sarah.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit Plaudern und Eis essen, so bald wie möglich verabschiedete ich mich nach Hause.
Ich begrüßte Chris und ging gleich ins Bett, weinen laugte aus.~Chris
Irgendwann tief in der Nacht wachte ich auf, als ich merkte dass Zada nicht wie sonst neben mir lag.
Irritiert richtete ich mich auf und beschloss trotz meiner Müdigkeit nicht wieder einzuschlafen, sonder unten nach ihr zu sehen.
Sie stand öfters Nachts einfach so auf und machte sonst etwas, manchmal arbeitete sie sogar, doch das letzte mal war vor dem Arzttermin gewesen.
Also schlich ich leise in das Wohnzimmer, wo ich sie vor dem Kamin sitzend fand.
Sie hatte sich in meine riesige Webpelzdecke gehüllt, die sie so liebte, die Knie eng an den Körper gezogen und starrte ins Feuer.
Schnell bemerkte Zada mich und blickte auf.
Unauffällig versuchte sie, ein paar Tränen wegzuwischen.
Besorgt setzte ich mich neben sie auf den flauschigen, dicken Teppich.
"Was ist passiert?"
Fragte ich so sanft wie möglich.
"Sarah ist schwanger."
Antwortete sie bitter, mit belegter Stimme.
"Wir wollen das unbedingt und sie wird einfach so, aus Versehen schwanger?
Das ist so unfair."
Schluchzte sie und schlang ihre Arme um mich.
Vorsichtig zog ich sie an mich.
"Ich hab das Gefühl dass alles den Bach runtergeht."
Flüsterte sie zwischen zwei Schluchzern gegen meine Brust.
Ich konnte nichts anderes tun als ihr beruhigend über den Rücken zu streichen, denn ich wusste selbst nicht ob alles gut werden würde.
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Just in time (Chris Evans FF)
FanfictionAls außenstehender könnte man Zada Gerald's Leben als perfekt bezeichnen. Sie steht mit beiden Beiden fest im Leben, leitet eine Erfolgreiche Zeitung, ist mit dem berühmt- berüchtigten Banker Simon Summers verlobt und wohnt in einer riesigen Penthou...