Moving on

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"Ihr schlaft ja noch!"
Rief Sarah erschrocken, als sie die Tür zu unserem Schlafzimmer öffnete.
Verschlafen blinzelte ich auf und versuchte, zusammenzusetzen was gerade passierte.
Da waren Sarah und Scott, die uns gerade gelinde gesagt überfielen.
Da war Chris neben mir, der sich ebenso verwirrt wie ich aufrichtete.
Und dann war da noch die Tatsache, dass wir beide noch von unserem Liebesspiel letzte Nacht nackt waren.

Langsam ging es wieder bergauf mit uns.
Vor ein paar Wochen schienen wir still darüber eingekommen zu sein, dass es nichts brachte die Hoffnung zu verlieren.
Das Leben ging weiter, mit oder ohne uns.
Also verbrachten wir unsere Zeit damit, so viel Zeit wie möglich mit unseren Nichten und Neffen zu verbringen und vielleicht hin und wieder über Adoption nachzudenken.
Das ganze wollten wir aber, wenn überhaupt, angehen wenn es ein wenig ruhiger um uns herum geworden war.
Die Oscars standen gerade bevor, und dieses Jahr würde ich das erste mal nicht nur am Rande des roten Teppichs stehen, versuchen Interviews zu bekommen und meine Fotografen zu dirigieren, sondern selbst Chris auf dem roten Teppich begleiten.
Genau zu diesem Anlass überfielen Scott und Sarah uns auch gerade, wir hatten einen Shoppingtag vereinbart, wahrscheinlich war Rose Gott sei dank noch so diskret und war unten.

Sarah ließ sich mit voller Wucht zwischen mich und Chris ins Bett fallen, wobei meine Decke, die ich im Schreck gerade noch um mich gewickelt hatte, ein ganzes Stück verrutschte und ein gutes Stück meines Oberkörpers freigab.
Sarah grinste zuerst zu mir und dann zu Scott.
"Ach, und sie sind nackt."
Scott quetschte sich zwischen seinen Bruder und Sarah.
Chris wickelte seine Decke fester um sich und drehte sich mit dem Rücken zu Scott.
"Wer hat die denn reingelassen?"
Murmelte er in sein Kissen.
"Du hast ihnen einen Schlüssel gegeben."
Ich warf einen vorwurfsvollen Blick in Richtung des Gebildes aus Decken und Kissen, das mein Freund beinhaltete.
Scott machte es sich amüsiert grinsend bequem.
"Sag mal, zieht euch ihr danach nicht wieder an? Also ist das nicht komisch beim schlafen...?"
Geschickt fing er ein Kissen ab, dass ich über Sarah hinweg nach ihm geworfen hatte.
"Wärst du nicht schwul hätte ich dich schon längst verstoßen."
Brummte Chris absichtlich etwas undeutlich, trotzdem hörten wir alle ihn sehr deutlich.
Scott begann laut zu lachen.
"Das heißt ich kann alles machen was ich will, und du liebst mich immer noch weil ich schwul bin?"
Mit einem teuflischen Grinsen gab er Chris einen Schubs, der mit einem "Uff" aus dem Bett fiel.
Jetzt musste sogar ich mir ein Lachen verkneifen.
Chris war nicht sonderlich amüsiert, er zog einfach nur sein Kissen vom Bett und rollte sich auf dem Teppich vor dem Bett zusammen, wohl mit dem Vorhaben jetzt weiterzuschlafen.
Sarah uns Scott stießen wie zwei kleine Kinder giggelnd die Fäuste gegeneinander, dann sprang Sarah auf.
"So, da unsere Zielperson jetzt wach ist können wir ja auch Rose unten beim Warten ein wenig Gesellschaft leisten. Du wirst uns jetzt schon nicht mehr einschlafen."
Die beiden verließen das Schlafzimmer wieder, und ich rollte mich auf Chris Seite des Bettes, sodass ich auf ihn herunterblicken konnte.
"Eine großartige Hilfe bist du Morgens."
Grinste ich und strich ihm durch die Haare.
Lächelnd streckte sich Chris und gähnte.
"Genau deshalb liebst du mich doch."
Ich ließ mein Kissen vom Bett auf ihn fallen und machte mich langsam daran, mich seelisch und körperlich auf den heutigen Tag vorzubereiten.
So sehr ich als Frau shoppen auch mochte, mit Sarah und Scott und Rose shoppen zu gehen, war nicht wirklich entspannend.
Mehr ein von Laden-zu-Laden-gescheucht-werden.
Endlich angezogen drückte ich Chris einen Kuss auf die Schläfe, der einzige Teil seines Gesichts, der noch nicht von der Decke bedeckt war.
Er reagierte nicht, wahrscheinlich war er schon wieder eingeschlafen.
Beim Aufwachen würde er sich wahrscheinlich erst einmal bei East beschweren, dass sein Rücken vom Schlafen auf dem Teppich wehtat.
Davon bekam würde ich jedoch natürlich nichts mitbekommen.
Unten angekommen begrüßte mich Rose, indem sie mir eine Thermobecher mit Kaffe und ein Nutellabrot in die Hand drückte.
"Es lebt ja noch!"
Rief Sarah aus dem Bad, wo sie sich wahrscheinlich an meinen Schminksachen vergriff.
"Los jetzt, wir liegen schon verspätet im Zeitplan. Sarah, du hast genug zu essen dabei?"
Scott hatte es sich zur Angewohnheit gemacht Sarah darüber aufzuziehen, dass sie schon jetzt, am Anfang der Schwangerschaft, zugenommen hatte.
"Mnä mnä mnä"
Blökte Sarah und trat aus dem Bad in den Eingangsbereich.
Grinsend betrachtete ich die versammelten Personen in meinem Eingangsflur.
Meine Verrückten, was würde ich ohne sie machen.
"Hey, das sentimentalwerden ist mein Part! Du kannst später einen Toast ausbringen, aber jetzt komm."
Forderte mich Sarah gespielt forsch auf.
"Ich hab euch lieb Leute."
Grinste ich und ging an Sarah vorbei, die die Haustür hinter sich schloss.
Draußen, in Scotts Sportwagen, kabbelten sich Rose und Scott schon darum, wer fahren durfte.
"Streit geklärt, ich fahre."
Grinste Sarah und stellte sich in vor die Fahrertür.
"Können wir uns darauf einigen die Hormongesteuerte nicht ans Steuer zu lassen?"
Scott grinste sie entschuldigend durch das heruntergefahrene Fenster des Fahrersitzes an, wofür er einen sanften Boxer in den Oberarm seitens Sarah erntete.
"Leute, mir gehört die Oldtimersammlung hier, ich besitze das größte Recht zu fahren."
Brachte ich ins Gespräch ein.
"Ja, aber das ist mein Wagen."
Erwiderte Scott.
"Das interessiert niemanden."
Riefen Rose und ich gleichzeitig.
Mit einem Seufzen stieg Scott aus und bevor Rose Anstalten machen konnte, vom Beifahrersitz vors Lenkrad zu klettern, saß ich schon neben ihr.
"Sitzen alle bequem?"
Flötete ich, während ich den Motor anstellte.
Von der Rückbank kam nur ein genervtes Schnauben.
"Also, wenn ihr auf die Toilette müsst, bitte einfach sagen, falls ihr Durst habt versorgt euch Rose gerne mit Trinkpäckchen."
Rose giggelte und wedelte mit einem Trinkpäckchen, das sie immer für Notfälle für Grace und Frank dabei hatte.
"Dann kann's ja losgehen."
Rief ich und warf einen letzten belustigten Blick in den Rückspiegel, der mir Scotts und Sarahs nicht wirklich frohe Gesichter zeigte.
"Wenn du dich verfährst raste ich aus."
Brummte Scott, lächelte aber schon wieder.

Just in time (Chris Evans FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt