11. Kapitel

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Mikes Auto fuhr an den Straßenrand. Ich öffnete die Tür und stieg ein. "Was ist denn so dringend?" fragte Mike, bevor er mich überhaupt grüßte. "Du wirst sehen", erwiderte ich und schloss die Tür. Ich merkte wie angespannt er war als er uns zum besagten Restaurant fuhr. Auch ich wurde immer nervöser. Ich wusste nicht einmal, ob Mary wirklich heute kommen würde und ob sie sich als Paar gaben oder ob Mike schon davon wusste.

Tausend Vermutungen schossen mir durch den Kopf und alle ergaben das selbe Ergebniss: Ich würde mich blamieren.

"Ave?" fragte mich eine bekannte Stimme. Ich zuckte auf. "Wir sind da", sagte Mike. Ich holte mein Handy heraus.

'Mary und Jonas verspäten sich' schrieb Mandy.

"Mike können wir noch kurz warten?" fragte ich. Er runzelte die Stirn. "Ja, aber auf was?" Ich sah auf meinen Schoß und überlegte. "Auf das, was ich dir zeigen will", gestand ich. "Wir sind hier, weil du-" Ich unterbrach ihn mit einer warnenden Handbewegung. "Bitte, Mike. Ich mach das nicht gerne!"

Er zuckte die Schultern und grinste. "Okay, Ave. Hast du ein Glück, dass du mir viel bedeutest, sonst würde ich nicht mit irgendeiner Frau in einem Auto sitzen und auf etwas Unbekanntes warten", erwiderte er und ließ sich in den Sitz fallen.

Oh wer redet hier von Unbekanntem, schoss es mir durch den Kopf und ich bemerkte, wie ich nervös auf meiner Unterlippe kaute.

'Sie sind da und wirken schwer verliebt' schrieb mir Mandy.

Ich atmete tief durch und sah dann zu ihm. "Kommst du?" fragte ich. Er nickte und wir stiegen aus. "Ich hoffe, dass sie da sind. Mike, ich mach das, um dich zu schützen und weil ich weiß, dass du mir anders nicht geglaubt hättest", sagte ich, als wir zum Eingang liefen. Als wir durch die große Tür gingen, sah ich Mary und Jonas sofort. Sie hatte ihre Arme um den besagten Barkeeper geschlungen und schien ihn auffressen zu wollen.

"Oh mein Gott", knurrte Mike hinter mir. Er hatte sie anscheinend auch entdeckt. Ich drehte mich zu ihm und hob beschwichtigend die Hände. "Mike, bitte nicht ausrasten oder was unüberlegtes tun", bat ich.

Er löste seinen Blick von seiner Frau und Jonas und sah mich an. "Avery Brown, denkst du wirklich ich blamiere mich jetzt auch noch?" fragte er. Seine Stimme klang plötzlich locker und sogar ein wenig amüsiert.

Ich war verwirrt. Also wirklich so richtig verwirrt.

"Mike ehm", flüsterte ich und sah wieder zu den beiden. "Macht dir das nichts?" fragte ich irritiert. Er lächelte und drehte sich um. "Lass uns gehen", murmelte er.

Ich folgte ihm leise zum Auto. Es war die richtige Entscheidung, sonst hätte Mike sein Leben lang Zeit und Geld in eine Frau investiert, die ein Kind von einer Affäre hatte, sprach ich mir zu und nickte leicht. Das bestätigende Nicken zu meinen Gedanken war eine schlechte Angewohnheit, doch Mike lief vor mir und bemerkte es nicht. Zum Glück.

Kurz darauf saßen wir beide wieder in der Stille seines Autos. Er startete den Motor nicht, sondern starrte nur nach vorn.

"Danke", flüsterte er in die anbrechende Dunkelheit. "Ohne dich, wäre Marys Plan aufgegangen. Sie hat mir von der Schwangerschaft erzählt und davon, dass ich sie dringend unterstützen müsse, egal, ob wir noch zusammen wären oder nicht. Sie wollte mich eindeutig zahlen lassen."

Ich rührte mich nicht, sondern dachte über seine Worte nach. "Sie hat es geplant", erwiderte ich. "Mandy hat es heraus gefunden." Ich konnte sein Grinsen in der Dunkelheit schon fast hören. "Die gute Mandy", seufzte er. "Vermutlich hat sie dich auch überredet mich hierher zu schleppen, oder?" spekulierte er belustigt. "Ja, du hast recht", gab ich kleinlaut zu.

My BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt