4. Kapitel

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Ich drehte den Schlüssel im Schloss um und betrat unsere Wohnung. Leises Kichern kam aus der Küche.

"Ich bin daa", rief ich durch die Wohnung, vorsichtshalber, falls Cathlyn und Tom mehr vor hatten. Das letzte, was ich wollte, war die beiden beim Sex zu erwischen.

"Hey Avery", rief Tom zurück. Ich machte mir nicht die Mühe, in die Küche zu schauen, sondern lief direkt in mein Zimmer.

Ich zog gerade mein Oberteil aus, als es klopfte. "Nein", erwiderte ich darauf und drehte mich um, um meinen Rock und Strumpfhose auszuziehen. Cat konnte kurz warten.

"Wow, siehst du heiß aus!" pfiff plötzlich jemand hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um.

Tom hatte die Tür hinter sich geschlossen und betrachtete mich erfreut. "Tom! Raus!" schrie ich entgeistert. Was fiel ihm bitte ein?

"Cathlyn ist gerade duschen gegangen wir hatten Se.." Ich erhob die Hand, um ihn zu unterbrechen. "Ich will nicht wissen, was ihr hattet, bevor ich da war!" sagte ich genervt.

Tom lachte amüsiert, dann wanderten seine hungrigen Blicke meinen Körper entlang. Er leckte sich über die Lippen. "Stimmt es, was Cathlyn mir gesagt hat?" fragte er. Ich hatte mittlerweile meine Decke um mich gewickelt, um mich vor seiner steigenden Erektion zu bewahren. "Was?" fragte ich scharf. "Dass du noch nie hattest?" fragte er weiter.

"Raus Tom!" rief ich empört und deutete zur Tür. "Okay, okay", sagte er gelassen und hob die Hände. "Eigentlich bin ich nur gekommen, um dich zu fragen, ob du heute Abend mit mir und Cathlyn in eine Bar gehen willst?"

Ich überlegte kurz und nickte dann. "Ja, ich geh mit. Und jetzt verschwinde!" Er drehte sich um und öffnete die Tür, als ich sagte: "Und sei dir gewiss, ich werde das hier Cathlyn erzählen!"

Er grinste nur und zuckte die Schultern. Verdammt, dieses Arschloch wusste wirklich, dass sie ihn über alles liebte.

Später hatte ich mich geduscht und vorher noch Cathlyn abgefangen, um ihr von dem Zwischenfall mit Tom zu erzählen. Sie hatte nur die Schultern gezuckt und gemurmelt, dass er halt so sei und ich ihn nicht ernst zu nehmen bräuchte.

Es hatte sie verletzt, da war ich mir sicher, allerdings würde sie das nie zugeben.

"Ich bin fertig", rief ich, nachdem ich mein Aussehen noch einmal im Spiegel überprüft hatte. Cathlyn und Tom liefen mir entgegen. Sie trug ein goldenes Kleid mit einem schwarzen Mantel. "Gut siehst du aus", bemerkte ich lächelnd. "Danke, ebenfalls", erwiderte sie und deutete auf mein rotes Kleid und die schwarze Lederjacke. "Gehen wir?" fragte Tom. Ich würdigte ihn keines Blickes und sah abwartend zu meiner Freundin. Sie nickte und wir verließen die Wohnung.

Eine viertel Stunde später fanden wir uns in einer Bar wieder. Sie war edel und modern eingerichtet. Die Preise spiegelten das Ambiente wieder.

"Wie seid ihr auf diese Bar gekommen?" fragte ich, nachdem wir unsere erste Cocktail Runde bestellt hatten. "Ein Freund von meinem Vater arbeitet hier", erklärte Tom.

Ich könnte mich schon wieder übergeben, als er sprach. Seine Stimme reichte. "Aha", murmelte ich und sah mich um. Das Gute war, dass die Männer hier wirklich gut aussahen.

"Ihre Cocktails", sagte der Kellner mit einem Tablett in den Händen. Als er das Getränk vor mir plazierte, bedankte ich mich und sah mich wieder weiter um.
Cathlyn und Tom gaben das perfekte Paar ab, wie sie so da saßen und kicherten. Ja, wirklich. Sie kicherten. Auch Tom, der selbst ernannte Playboy.

"Ist da noch frei, Miss?" fragte mich jemand und riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte auf. Ein junger Mann stand neben unserem Tisch und blickte mich erwartungsvoll an. "Äh...ja klar, natürlich", erwiderte ich, als ich kapierte, dass er wirklich mich meinte.

Er hatte schwarzes Haar, wilde Locken. Dunkle Augen. Nicht mein Typ, aber das Äußere war schließlich nicht das Wichtigste. Tom war hierfür das beste Beispiel.

Er lächelte erleichtert und zog sich den Stuhl heran, um sich gleich darauf zu setzen.

"Wer hat dir das erlaubt?" fragte Tom plötzlich. Er sah den Unbekannten an, als würde er gleich auf ihn los gehen wollen.

"Ich hab es erlaubt", zischte ich wütend. Was fiel ihm nur ein? Ich entschloss mich, ihn nicht weiter zu beachten und richtete meine Aufmerksamkeit auf den Mann neben mir.

"Wie heißt du?" fragte er. "Avery und du?" Er lächelte. "Schöner Name, Avery. Ich bin Marc." Er streckte mir seine Hand hin. Sein Händedruck war fest. "Du bist hier das erste Mal, oder?" Ich nickte und zog meine Hand wieder zurück, umgriff meinen Cocktail und trank einen Schluck. "Dachte ich mir", fuhr er fort, während er mir beim Trinken zusah. "Ich hab dich vorher nie gesehen." Ich zog an meinem Strohhalm und nickte nur. Als nichts weiter von mir kam, fragte er nach meinem Job. "Ich bin Event.." weiter kam ich nicht, denn etwas - genauer gesagt Jemand - lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich.

Mandy und Ethan Parker betraten die Bar.

My BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt