25. Kapitel

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"Notebook, Aktenordner, Bluse" Cat stand vor mir und zählte an ihrer Hand Dinge aus meiner Packliste auf. Sie reckte nun auch den Ringfinger in die Höhe, sodass er den vierten Punkt darstellte. "Reizwäsche?" 

"Cat!" Empört schmiss ich ein Oberteil nach ihr. Sie lachte und fing es in der Luft auf. "Was?" fragte sie unschuldig. "Du hast mir erzählt, Mr. Parker freut sich auf dich!" 

Ich rollte die Augen. "Ja, aber nicht so!"

Meine beste Freundin schmiss das Top zu mir zurück, in den offenen Koffer. "Ich denke, er steht auf dich", mutmaßte sie. Eilig legte ich auch das letzte Teil schön zusammen und klappte den Reisekoffer zu. Rittlings auf ihm griff ich nach dem Reißverschluss und zog zu. 

"Ich weiß ja nicht. Er ist nur nett", griff ich schließlich ihre Vermutung auf und stellte mich vor sie. Den Griff des Rollkoffers in der Hand fühlte ich mich wie vor meinem ersten Klassenausflug in der High School. 

Wie eine stolze Mutter schlug Cat verzückt die Hände zusammen. "Mein kleiner Engel wird groß", säuselte sie theatralisch. "Ich find's cool, dass du auf Geschäftsreise gehst. Das klingt irgendwie so-"

"Erwachsen?" bot ich an. Sie nickte zufrieden. 

Ich lief in den Flur, gefolgt von meiner Mitbewohnerin. Ein Blick in den Spiegel neben dem Schuhregal bestätigte mich. Meine schwarze Hose und der schwarze Rollkragenpulli darunter sahen schon fast aus als würde ich zur Messe gehen. Darüber trug ich allerdings einen weiten karierten Blazer, dessen Ärmel ich hochgekrempelt hatte. Irgendwie hatte das ganze Stil und ich war froh, auf Cat gehört zu haben. 

"Nun mach schon, Süße", redete sie mir zu. "Du wirst das gut machen. Und vielleicht findest du echt noch Zeit in den Pool zu springen. Vielleicht ja sogar mit-" Ich hielt ihr die Hand vor den Mund. "Ist gut Cat, ich hab dich auch lieb!"

Sie lachte und ich ließ die Hand wieder sinken. Wir umarmten uns. "Ich werd dich vermissen", stellte sie traurig fest. "Ich dich auch", sagte ich. "Aber ich bin ja bald wieder da."

Wir kannten uns nun schon zwei Jahre. Es war quasi Freundschaft auf den ersten Blick. Seitdem zogen wir recht schnell zusammen. Cat und ich waren nie für lang getrennt und überraschenderweise war diese Geschäftsreise die längste Trennung. 

Wir lösten uns aus der Umarmung und ich griff wieder nach meinem Trolli. In dem Moment klingelte es. Das Taxi war da. Ich lief aus der Wohnungstür zum Aufzug. Bevor ich ihn betrat sah ich nochmal zu Cat, die im Türrahmen gelehnt mir zuwinkte. Die Reise wird gut werden, sagte ich mir selbst und winkte zurück. 

Die Fahrt zum Flughafen lief problemlos. Dort angekommen lernte ich John und Clara besser kennen. Sie arbeiteten schon deutlich länger als ich bei Parker Relations. Die beiden waren sehr nett und ich erfuhr, dass Clara seit zwei Jahren wieder aus dem Mutterschutz war. John hingegen war ledig und erstaunlich humorvoll.

Nachdem wir das Gepäck aufgegeben hatten kamen wir schnell durch die Sicherheitskontrolle. Da es ein Inlandflug war verlief alles unkompliziert. Chicago war etwas mehr als zwei Stunden Flugreise entfernt. 

Gerade zeigte mir Clara stolz Bilder von ihrem Sohn, der inzwischen schon laufen konnte, als Parker durchs Gate schritt. Er sah gestresst aus. Die Sonnenbrille in seinem Gesicht bedeckte die Sicht auf seine Augen, sodass ich fast schon enttäuscht war, sie nicht zu sehen. Er erkannte uns und rang sich ein müdes Lächeln ab. 

Mit Handgepäck in Form eines kleinen Trollis bewegte er sich zwischen den Menschen auf uns zu. John erhob sich zuerst und streckte ihm die Hand hin. Parker machte vor uns halt und begrüßte uns einzeln. 

Er war kühl, wodurch ich mich wieder dabei erwischte mich zu fragen, ob ich etwas falsch gemacht hatte. Scheiße man, ich muss mir echt angewöhnen seine Professionalität nicht als Angriff zu sehen, rief ich mir ins Gedächtnis und hakte die etwas unangenehme Begrüßung ab.

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