15. Kapitel

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"Mandy, du hast dich gestern nicht mehr gemeldet!" schmipfte ich in der Früh, als ich sie an ihrem Tisch entdeckte. Die Blondine blinzelte mir verwirrt zu. "Was hab ich?" - "Wohl eher, was hast du nicht", korrigierte ich. "Avery!" stöhnte sie. "Ich hatte die ganze Nacht Sex mit meinem Neuen." Ich stöhnte auf. "Ach komm. Dein geheimnisvoller neuer Kerl. Du wolltest mir Neuigkeiten erzählen!" Mandy grinste mir zu. "In der Pause, Süße. Parker schiebt so einen Stress!" theatralisch strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Gestern hast du mich auch schon auf die Mittagspause vertröstet!" schmollte ich. "Okay, aber eigentlich darf ich mit den Neuigkeiten noch gar nicht rausrücken." Sie zwinkerte mir verstohlen zu. "Aber nur weil du es bist Avery. Du musst mir aber versprechen, dass du niemandem irgendwas sagst!" Ich hob meinen kleinen Finger und nickte. "Versprochen." Sie lächelte zufrieden. "Dann bis später. Wir gehen im Café nebenan was trinken." Ich nickte und lief zurück in mein Büro. Mandy konnte einen echt auf die Folter spannen.

Ich hatte mich gerade in meine Arbeit vertieft, als es an meiner Tür klopfte. "Herein", rief ich und ordnete die Blätter neu auf meinem Tisch. "Parker verlangt nach dir", erklärte Mandy. Ich nickte und stand auf. "Er braucht noch zwei Minuten, aber am besten wartest du einfach draußen. Du kennst ihn ja, wenn er was will, muss man springen", erklärte Mandy und setzte sich an den Schreibtisch vor Parkers Büro. "Miss Brown?" rief eine Stimme hinter der milchigen Glastür. Ich zuckte zusammen und öffnete sofort die Tür. Da saß er. Ethan Parker in seiner ganzen Schönheit. Er lächelte leicht und bedeutete mir, die Tür hinter mir wieder zu schließen. "Sie haben nach mir verlangt?" fragte ich und setzte mich auf einen der Besucherstühle. Er nickte langsam und musterte mich. Ungeduldig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Parker ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sein Blick glitt von meinem schwarzen Blazer auf mein hellen Top, in meinen Ausschnitt, dann auf die enge Jeans, meine Beine entlang bis zu zu meinen Schuhen, die einen kleinen Absatz hatten. Er atmete tief durch und lehnte sich zurück. Das Leder seines Stuhls knirtschte etwas unter seiner Bewegung. Dann sah er mich an. "Ich wollte mich für den Blowjob entschudligen", sagte schließlich ruhig. Mein Atem stockte und ich starrte ihn für ein paar Sekunden einfach nur perplex an. Benimm dich! ermahnte mich eine Stimme in meinem Kopf. Doch anstatt irgendwas zu entgegnen blinzelte ich ihn nur verwirrt an. Parker schien davon amüsiert zu sein. Seine Augen blitzen frech und sein rechter Mundwinkel zuckte amüsiert. "Sie haben mich doch letztens in meinem Büro besucht, obwohl draußen deutlich ,kein Zutritt' stand", klärte er mich geduldig auf. "Ja", krächzte ich und schämte mich sogleich für dieses unreife Verhalten. "Ich hab gerade einen geblasen bekommen und deshalb hab ich mich so, nun ja, in Ihren Augen vermutlich seltsam verhalten", fuhr er fort. Und dann kapierte ich es. Sein unkontrollierter Atem, der ertappte Ausdruck in seinem Gesicht. Die verkrampften Hände. Unter seinem Schreibtisch war eine Frau, die ihm anscheinend einen geblase hatte, während ich ihn gefragt hatte, woher er denn meine Handynummer habe. "Scheiße", flüsterte ich. Er grinste und zeigte dabei eine Reihe weißer gerader Zähne. "Haben sie es nicht bemerkt?" fragte er. Ich schüttelte irritiert und zugleich beschämt den Kopf. "Nein, außerdem denke ich nicht, dass mich das was angeht. Sie müssen sich auch gar nicht erklären", presste ich schließlich raus. Er betrachtete mich wieder mit einem forschenden Blick und nickte schließlich. "Danke für Ihr Verständnis", erwiderte er und strich seine Kravatte glatt. "Miss Brown", er räusperte sich und schien plötzlich schon fast verlegen zu sein. "Dürfte ich Sie etwas Privates fragen?" Ich war verwirrt, doch nickte schließlich. "Ja, nur zu." - "Haben Sie etwas Festes mit Mike Warden?" Eine kurze Stille entstand, in der ich mir die Frage stellte, warum er sowas fragte. "Ja, Mike und ich sind seit gestern in einer festen Beziehung", erwiderte ich wahrheitsgetreu. Mein Chef nickte. "Danke, das war alles." Mit einer Handbewegung bedeutete er mir zu gehen. Ich stand auf und verließ sein Büro nun völlig verwirrt. "Alles gut?" fragte Mandy, als ich vorbei lief. "Ja, klar. Wir reden in der Pause", entgegnete ich und versuchte mich wieder, auf die Arbeit zu konzentrieren.

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