Harry
Sie dachte, ich wäre ein Kellner? Na gut, im ersten Moment war das nicht abwegig. Alle Kellner auf dieser Kunstausstellung trugen eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Ich wusste schon, warum ich diesen Dresscode nicht mochte. „Mein Name ist Harry. Harry Styles!", stellte ich mich grinsend vor. Es war schon seltsam, dass sie mich nicht sofort erkannte. Doch dann schien es in ihrem Kopf zu rattern. Sie hielt meinen Blick stand und drückte leicht meine Hand, bis sich ihre Augen weiteten. „Oh mein Gott, das tut mir so leid. Du bist der Sänger", flüsterte sie leise. Es brachte mich zum Lachen, als sie mich nun doch erkannte. „Oh mein Gott, es tut mir so leid. Ich dachte, du gehörst zum Servicepersonal", meinte sie und zeigte etwas verlegen auf die andern Kellner, die im Saal herumliefen. „Und du hast auch noch ein Tablett mit den Champagnergläsern getragen", fügte sie hinzu und man konnte klar erkennen, dass es ihr wirklich unangenehm war. Ich lachte leise und blickte sie an. Ihre Wangen wurden schlagartig rot. „Schon okay. Keine Sorge, ich bin deswegen nicht im Stolz verletzt."
„Ähm ... Ich bin. Ich bin Emma ...", begann sie und hielt mir ihre leicht zittrige Hand hin. Mit einem sanften Lächeln nahm ich diese. „Ich weiß. Emma Smith, die Künstlerin dieser großartigen Ausstellung", führte ich ihren Satz zu Ende. Für einen kurzen Moment schien es, als würde sie die Luft anhalten, bis sie leise begann zu lachen. „Genau!", schmunzelte sie, ließ meine Hand los und trank einen Schluck. „Danke Harry. Vielen Dank für deine Hilfe mit diesem Widerling Brenner", bedankte sie sich aufrichtig und ihr Lächeln verschwand. „Wärst du nicht gekommen, ich weiß nicht, was er dann ...", ihre Stimme brach ab und sie schluckte den Rest ihres Bourbons runter.
Hätte sie mich nicht nach dem Weg zur Terrasse gefragt, wäre es mir auch nicht so verdächtig erschienen, als Brenner ebenfalls nach draußen lief. „Tut mir leid, dass du an so einen ekelhaften Menschen geraten bist. Und er hat dir wirklich nichts getan?", fragte ich erneut nach. Sie stellte das leere Glas auf den kleinen Tisch vor uns. Sie ließ ihren Blick sinken, schüttelte sachte ihren Kopf und begann sich das Handgelenk zu reiben. „Nein, er hat nichts machen können, du kamst genau im richtigen Moment!", versicherte sie mir erneut. Doch so recht glauben konnte ich ihr nicht. Ich stellte mein Glas ab und nahm ihre Hand. Schweigend betrachtete ich ihr Handgelenk, das sehr rot war. „Dies Arschloch!", knurrte ich wütend und strich behutsam mit dem einem Daumen über die Rötungen.
„Das wird wieder verschwinden", drang leise ihre Stimme an mein Ohr. Ich sah sie an. Ich musste gestehen, dass Emma eine unglaubliche Stärke bewies. Sie war hübsch, hatte langes braunes Haar, das zu einem Zopf geflochten war und über ihre Schulter hing. Das schwarze rückenfreie Kleid schmeichelte ihrer Figur unglaublich gut. Ihre helle, weiche Haut und dieser betörende Duft von Rosen und Mandarinen war umwerfend. Sie war nicht die erste, die in seine Fänge geriet. Aber sie hatte sich gewehrt und ließ sich nicht auf dieses schmutzige Spiel von Brenner ein. „Harry ..." hauchte sie leise und rutschte noch etwas näher an mich heran, bis ihre Schulter gegen meinen Arm lehnte. Ich schaute sie an und bemerkte ihren besorgten Blick. Sofort schnellte mein Kopf herum und sah in die Richtung, in die Emma blickte. Ich erkannte Brenner, wie er von zwei Securitymännern nach draußen begleitet wurde.
„Keine Sorge, ich habe darum gebeten, dass er von dieser Ausstellung verwiesen wird, weil er die Künstlerin belästigt. Er kann dir also nichts mehr tun, Emma", erklärte ich ihr und umfasste mit meinen Händen ihre. Sie lächelte sanft und legt ihre freie Handfläche auf meine Finger. „Danke Harry. Du bist eindeutig mein Held des Abends", lobte sie mich und gab mir einen federleichten Kuss auf die Wange. Damit brachte sie nun doch etwas aus dem Konzept.
Erst als Brenner durch die große Flügeltür des Saals verschwand, konnte ich die abfallende Anspannung von Emma spüren. Ihr Griff auf meine Finger lockerte sich. „Er wird nicht wiederkommen. Keine Angst", versprach ich ihr. Als wäre sie aus einer Starre befreit worden, entzog sie mir langsam ihre Hand und nahm wieder Abstand zu mir. Ich lächelte und lehnte mich etwas zurück, um sie anzusehen. „Kann ich dir noch etwas zu trinken anbieten?", fragte ich lächelnd. Langsam und mit geröteten Wangen nickte sie. „Noch einen Bourbon?", fragte ich und hielt hier Glas hoch. „Sehr gerne, vielen Dank", bedankte sie und schenkte mir ein unglaubliches, sympathisches Lächeln.
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Breathtaking || H.S. [18+] || German
FanfictionEmma Smith ist eine talentierte Künstlerin, die mit ihren farbenfrohen und lebendigen Gemälden die Aufmerksamkeit eines berühmten Magazins erregt hat. Sie wird zu einer exklusiven Party eingeladen, wo sie die Chance hat, ihre Kunst zu präsentieren u...