An seine Grenzen

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Emma

Die Wärme des Bademantels umhüllte mich, sowie seine Arme mich hielten, fühlte ich mich sicher und geborgen. Ich sah ihn an, während er mich zum Bett trug. Er lächelte und seine Grübchen kamen zum Vorschein. Mit entkräfteten Muskeln hob ich meinen Finger und drückte diesen in sein Grübchen, was diese noch tiefer werden ließ. „Deine Grübchen sind so unfassbar niedlich", flüsterte ich ihm müde entgegen. Seine Wangen färbten sich leicht rosa. Wie verrückt das doch war. Eben noch diese lustvolle Dominanz und im nächsten Moment verlegen. Dieser Mann hatte so viel Seiten.

Als er mich ins Bett legte, musste ich mich sehr anstrengen, die Augen aufzuhalten. Mein Körper war schwer und ausgepowert. Genau das hatte mir in den vergangenen Tag gefehlt. Behutsam deckte Harry mich mit der Bettdecke zu und ging zur Schlafzimmertür. „Bleibst du nicht bei mir?" Fragte ich erschrocken und setzte mich auf, wodurch er sofort zurückkam. „Keine Sorge, Love. Ich will nur schnell den Kamin ausmachen und unsere Sachen einsammeln. In wenigen Minuten bin ich bei dir." Versicherter er mir und küsste meine Stirn. Langsam lehnte ich mich zurück und ließ meinen Kopf ins Kissen fallen.

Ich lauschte seinen Schritten im Flur und betrachtete dabei die Zimmerdecke seines Schlafzimmers. Kleine Lichtkegel wanderte an der Decke durch die Dunkelheit. Es war wie Schäfchen zählen, wenn die Scheinwerferlichter der Autos am Haus vorbeifuhren und sich durch den schmalen Schlitz der Vorhänge blitzte. Immer schwer wurden meine Augenlider. Mehrere Sekunden blieben sie geschlossen, um dann ruckartig wieder aufgerissen zu werden. Ich wollte nicht ohne Harry einschlafen. Mir fehlte seine Nähe, obwohl er gerade mal ein paar Minuten weg war.

Doch ich schaffte es nicht. Meine Augen fielen zu und ich drifte langsam in einen angenehmen Dämmerzustand. So warm und friedlich. Mein Körper war komplett entspannt. Ich zog die Decke etwas fester an mich und glitt in einen tiefen und traumlosen Schlaf. Erst die sanften Bewegungen auf der Matratze, als sei ich in einen Boot auf hoher See, holte mich in den Wachzustand zurück. Ich musste ein paar Mal blinzeln, um zu erkennen, dass es Harry war, der sich neben mich ins Bett legte.

Sofort rutschte ich an ihn heran. Er fühlte sich kühl an, als wäre er gerade von draußen gekommen. Ich bekam Gänsehaut und fröstelte kurz. „Schlaf weiter, Love", flüsterte er mir sanft zu und zog mich in seinem Arm. Er roch nach frischer Luft und nach herber Vanille. Fest drückte ich mich an seinen Brustkorb und spürte, wie er meinen Zopfhalter aus meinen Haaren löste. Kurz darauf fühlte ich seinen Fingerspitzen auf meiner Kopfhaut. Sanft krauelte er mich und brachte mich damit zurück in einen wohligen Dämmerzustand. „Das fühlt sich gut an", murmelte ich und schlang mein Bein um seinen Oberschenkel. Mit meinem Ohr auf seiner Brust konnte ich ihn leise lachen hören. Gefolgt von einen zarten Kuss auf meinen Scheitel. „Schlaf gut Love. Ich liebe dich", hörte ich noch leise seine Stimme, was mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. Durch das gleichmäßige Pochen seinen Herzens, dauerte es zwei Minuten und ich versank erneut in den Schlaf.

Erst das helle Sonnenlicht auf meinem Gesicht weckte mich wieder. Ich wollte mich wegdrehen und mich strecken, doch ich konnte mich nicht rühren. Eine Schwere schlang sich um meine Hüfte und hielt mich an Ort und Stelle. Langsam drehte ich meinen Kopf über meine Schulter und sah Harry, wie sein Arm um meine Hüfte lag. Er atmete tief und regelmäßig. Das war das erste Mal, das er noch neben mir schlief. Meist war er schon vor mir wach, weil er joggen gegangen war oder wenn er bei mir war, Brötchen holte. Vorsichtig drehte ich mich in seinen Arm und betrachte ihn schweigend. Seine Haare waren zerzaust und hingen ihm weit über die Augen ins Gesicht. Das Verlangen war groß, seine wilden Locken zur Seite zu streifen, um sein schlafendes Gesicht genauer zu betrachten.

Es war schön, ihn so friedlich zu sehen, entspannt und sorglos. „Du starrst Honey", kam es mit leiser, rauer Stimme von ihm, was mich zusammenzucken ließ. Lächelnd strich ich ihm seine Haare aus dem Gesicht, worauf Harry mich mit einem Auge ansah. „Guten Morgen", flüsterte ich und küsste seine Wange. Er atmete tief durch, streckte sich einmal und zog mich eng an sich. Die Wärme seiner Haut umschloss mich und ich fühlte mich sofort beschütz. „Guten Morgen, Love", erwiderte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Hast du gut geschlafen?", wollte er wissen und blickt zu mir. Schmunzelt nickte ich. „So gut wie schon lange nicht mehr." Gestand ich. „Was ist mit dir?" Fragte ich ihn und streichelte seine Wange. Er hielt die Augen geschlossen und begann breit zu Lächeln, was wieder seine Grübchen zum Vorschein brachte. Reflexartig pikste ich mit dem Zeigefinger in die kleine süße Kuhle seiner Wange.

Breathtaking || H.S. [18+] || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt