Zu meinem Leben

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Harry

Wir schoben das Thema dann beiseite. Ich hatte sie um Geduld gebeten. Ich war mir sicher, dass die Polizei wissen würde, wenn das mit den fehlenden Einspruchspuren bemerkt wurde. „Lass uns lieber etwas Zweisamkeit verbringen." Begann ich, stand auf und zog sie in meine Arme. Sanft wiegte ich mit ihr hin und her. „Später kochen wir. Machen uns eine Flasche Wein auf und machen es uns vor dem Fernseher gemütlich." Machte ich den Vorschlag und verteilte Küsse auf ihrem Hals und auf ihrem Mund. Emmas Muskeln waren noch immer stark angespannt. „Wir können auch lesen oder ich massiere dich", bot ich an, wo rauf sich mich verwirrt an sah und zu lächeln begann. „Was? Das sind Dinge, die Pärchen doch machen." Erklärte ich ihr breit grinsend.

Wie zu einer imaginären Musik begannen wir uns langsam tanzend durch die Küche zu bewegen. Ich versuchte alles, um sie von dem Ganzen abzulenken. Auch wenn wir uns verstecken mussten, hatten wir die Möglichkeit, wie ein normales Paar zu leben. Praktisch wohnten wir jetzt auf Zeit zusammen. Und niemand konnte uns einfach stören. Außer die, die wussten, dass wir in Downshire Hill waren. Natürlich musste ich jetzt auf mein Joggen verzichten, da die Gefahr zu groß war, von der Presse entdeckt zu werden. Nach dem Eklat in den Medien ist jeder Schritt draußen wie in eine Schlangengrube zu springen. „Also Love. Was möchtest du jetzt machen? Wir haben das Haus für uns, wir haben Lebensmittel und Getränke. Wir können hier eine Weile ganz für uns alleine sein."

Dann fiel mir ein, dass ich beim Einkaufen noch etwas für Emma besorg hatte. „Ich hab noch was für dich, Love." Meinte ich leise zu ihr und blieb stehen. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und eilte zum Kühlschrank. Behutsam öffnete ich dir Tür, damit Emma nicht gleich sah, was ich da für sie hatte. Mit dem Rücken zu ihr nahm ich es raus und lief rückwärts zu ihr. „Bereit?" Fragte ich und blickte über meine Schulter. Sie nickte und ich drehte mich um. Mein Lächeln wurde breiter, während ihre Augen größer wurden und zu leuchten begannen. „Für mich?" Fragte sie mit heiserer Stimme. „Natürlich." Ich hielt ihr eine kleine Sachertorte hin, die mich beim Einkaufen bei einem Bäcker angelächelt hatte. „Leider konntest du deinen Geburtstagskuchen nicht genießen, also dachte ich mir, ich kaufe Dir noch mal eine und wir genießen die nachher oder abends zum Dessert" Sie legte ihre Hände an ihre Brust und ihre Augen glitzerten. Ich kannte diesen Blick von ihr. Ihre Tränen standen schon in den Augen.

„Ich weiß nicht, was ich sagen soll?" Ich stellte die Torte auf den Küchentisch und strich ihr sanft über die Schulter. „Du musst gar nichts sagen, Love." Versicherte ich ihr. Sie senkte ihren Blick. „Doch Harry. Ich habe das Gefühl, ich müsste viel sagen." Ich nahm sie in den Arm und ihr Kopf ruhte auf meinem Brustkorb. „Love", hauchte ich. „Du tust so viel für mich, Harry. Du unterstützt mich, schützt mich und gibst mir das Gefühl, willkommen zu sein. Egal was andere sagen. Mir ist klar, dass ich nicht in dein Leben passe wie andere Frauen zu vor." Begann sie und mein Herz setzte einen Schlag aus. „Love, das ist nicht wahr!" Es versetzte mir einen Stich, dass sie so dachte. „Ich kann nicht begreifen, wie du mit so viel Geduld und Hingabe mein Chaos erträgst, das sich in dein perfektes Leben einschleicht." Ihre Stimme war leise und heiser. Ihre Selbstzweifel dangen durch. Das brach mir immer wieder das Herz. Wie konnte eine so wundervolle Frau, wie sie nur so an sich zweifeln.

„Ich weiß, du sagtest, ich solle dich nicht mit anderen Frauen vergleichen. Das kann und werde ich auch nicht tun. Denn keine ist nur ansatzweise deine Liga gewesen. Dein vermeintliches Chaos ist die schönste Symphonie, die meine Tage mit Leben füllen." Sie hob ihren Kopf und sah mich verwundert an. „Aber ich gehöre hier nicht hin. Sieh dir an, was in den letzten Tagen alles passiert ist." Steuerte sie gleich wieder dagegen und fuchtelte kurz mit der Hand hinter sich. Ich drückte sie behutsam von mir weg und umfasste ihr Gesicht. „Und diesen Gedanken schmeißt zu bitte sofort wieder über Bord. Mein Leben ist nicht perfekt Emma, aber dich an meiner Seite zu haben, macht es perfekt. Du gehörst genau hier her zu mir. Ich möchte, dass du aufhörst, dich so kleinzumachen. Du bist so viel mehr wert, als ich es je sein werde. Und ich werde nicht auf andere hören, die nicht mal ansatzweise verstehen oder nachvollziehen können, was wir alles zusammen in so kurzer Zeit erlebt haben." Mein Puls rauschte in meinen Ohren. Es macht mich so unfassbar wütend. „Du gehörst zu meinen Leben wie die schönste Note zu einer Melodie."

Breathtaking || H.S. [18+] || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt