Komm schon, Harry

76 4 0
                                    

Harry

Es verschlug mir den Atem, als ich das von Emma hörte. Auf der ganzen Fahrt schwieg sie und ihren Kopf blieb gesenkt. Sue hielt sie im Arm und leistete mentalen Beistand. Wie in aller Welt konnte das passieren. Sollte diese Galerie nicht gesichert sein, um genau so etwas zu vermeiden? Besorg fiel mein Blick immer wieder zu Emma. Sie war am Boden zerstört. Ihr Blick, kurz bevor sie aus den Banker's Office stürmte, ließ mir einen eiskalten Schauer den rücken runterlaufen. Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie sie sich fühlen musste. „Ist es das?" Durchbrach Rocco die Stille und zeigte vor sich auf die Straße. „Ja!" Kam es wie ein Blitz aus Sue Mund. Keine zwei Sekunden später hielt Rocco den Wagen an. Kaum kam der Wagen zum Stillstand, sprang ich aus dem Auto und half Emma beim Austeigen.

Sie krallte sich an meinem Arm fest, während wir zum Eingang der Galerie eilten. Eine Frau mit schwarzen Haaren lief hektisch rauchend auf und ab. Hinter ihr waren die Jalousien der Schaufenster herunter gelassen. Als diese uns kommen sah, schmiss sie die Zigarette weg und lief auf uns zu. Emma löste sich von meinem Arm und rannte zu ihr. „Monica ..." rief sie und schaute zum Gebäude. „Es tut mir so leid, Emma. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte." Entschuldigte sie und drückte Emmas Hände. „Ich will es sehen!", rief sie und stürmte auf die Tür zu. „Emma, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Wir sollten warten, bis die Polizei hier ist." Fand ich eilig ein und versuchte sie festzuhalten. Doch sie entzog sich meinem Griff. „ICH WILL ES SEHEN", schrie sie aufgeregt und stürmte durch die Tür. Ein ganz übles Gefühl stieg in mir auf und ich schaute zu Sue, die auf ihren Daumennagel herum kaute. „Emma, warten Sie. Er hat recht, wir sollten warten. Ich habe bereits die Polizei benachrichtig und diese müsste jeden Moment hier sein." Rief ihr die Frau namens Monica hinterher. Aber da standen wir alle bereits im Innenraum. Dieser Anblick war schockierend.

Emma erstarrte und schaute sich mit weitaufstehenden Mund um. Mir gefror das Blut in meinem Adern. Ihre komplette Ausstellung war mit einem scharfen Gegenstand zerfetzt, teilweise abgefackelt oder mit etwas schwarzen dickflüssigen überstrichen. Was um alles in der Welt sollte das? Langsam torkelte sie auf eines ihrer Bilder zu und wollte es berühren. „Emma nicht! Nicht anfassen." Wie ich sie hin und zog sie sanft an der Schulter zurück. „Es ist ... alles ... zerstört!" Kam es stockend von Emma. „Süße, wir sollten draußen warten, bis die Polizei da ist." Fügte Sue hinzu und legte ihre Hand auf die andere Schulter. Ich wollte sie in den Arm nehmen, doch dann passierte alles so schnell. Emma wurde kreide bleich, ihre Augen rollten nach hinten und sie fiel zu Boden. „EMMA!" Schrie ich und kniete mich neben sie. Ich hielt ihren Kopf und versuchte sie wieder zu wecken. „Sue, ruf sofort einen Krankenwagen." Doch diese bewegte sich keinen Zentimeter. „SUE", knurrte ich und fuhr mir aufgeregt durch die Haare. Sie zuckte zusammen und wühlte hektisch in ihrer Tasche.

Ich setzte mich auf den Boden und zog Emma in meine Arme. Sie atmete, aber reagierte nicht. Ihr Gesicht war totenblass und ihr Körper war ohne Spannung in den Muskel. Bewusstlos wiegte ich sie hin und her und jagte tausende Stoßgebete in den Himmel. Die Angst in mir begann mich zu lähmen. „Emma ... Love ... Komm, mach die Augen auf." Bat ich sie besorgt und streichelte ihre Wange. „Los, mach die Augen auf." Wiederholte ich doch nichts passierte. In meiner Brust hämmerte mein Herz so heftig, das ich schwören könnte, dass es jeden Moment rausspringen würde. Was ist das bitte für ein Tag. Das sollte doch alles anders laufen. So war das nicht geplant. „Love ..." Meine Stimme wurde leiser und die Angst wuchs, die verlieren zu könne. Die Gespräche um mich wurden flüsternd und die Bewegungen der anderen immer langsamer. Ich blickte auf und die Polizei betrat die Galerie. Doch ich verstand nicht, was sie wollte. Kurz darauf traten Sanitäter an mich heran. Sie nahmen mir Emma aus der Hand und schoben mich zur Seite. „Was machen sie mit ihr?" Rief ich und wollte an ihrer Seite bleiben. „Sir, bitte, bleiben Sie zurück. Lassen Sie uns unseren Job machen." Forderte ein Sanitäter mit ausgestreckter Hand. „Komm schon, Harry. Sie wollen ihr helfen." Vernahm ich dumpf die Stimme von Rocco, der mich am Arm zurückzog.

Breathtaking || H.S. [18+] || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt