Neben dem Spiegel

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Emma

Zusammen mit Harry stand ich in seiner Küche und räumten die Reste in den Kühlschrank. Erst fühlte ich mich etwas verloren, nachdem Sue ging. Es war, als wäre mein Rückzug weg. In mir war noch einiges, was sehr aufgewühlt war. Meine Gedanken kreisten, als Harry mich am Arm berührte, während ich die Gläser in die Spüle stellte. Ich zuckte kurz zusammen. „Tut mir leid." Entwich es mir sofort und drehte mich zu ihm. Sein Blick war prüfend. „Du brauchst dich nicht entschuldigen, Love." Erwiderte er mit sanfter Stimme und seine Gesichtsausdrücke wurden weicher. „Was geht dir durch deinen Kopf?" Wollte er wissen und nahm meine Hand. Ich rutschte näher und schlang meine Arme um seinen Hals. „So vieles Harry." Begann ich und probierte alles in Worte zu fassen, was mir durch den Kopf spukte.

„Ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll." Fuhr ich fort, schloss die Augen und löste meine Arme von Harry. „Versuch es, Love." Sprach er mir Mut zu und strich mir über meine Wange. „Ich bin wütend, traurig und habe Angst, Harry." Sofort wurde sein Ausdruck besorgter und hielt mich an meiner Taille fest, was mir etwas mehr Sicherheit gab. „Ich bin froh, dass du entlastest wurdest." Sprach ich voraus und sah ihm tief in die Augen. So grün und voller Liebe. „Ich weiß nicht, was ich machen soll, Harry." Gestand ich und spürte, wie sich Tränen in meinen Augen. Doch das wollte ich nicht. Ich schaute weg und begann mich mit dem Zupfen an seinem Shirt abzulenken. „Ich bin wie gelähmt. Das, was ich über Jahre erschaffen habe, ist einfach weg. Aber dass jemand dich dafür verantwortlich machen will, trifft mich noch härter. Zudem habe ich das Gefühl, an allen schuld zu sein."

Schwer schluckend presste ich meine Lippen zusammen. Es war ein Versuch, mich zu kontrollieren und nicht in seinen Armen in Tränen auszubrechen. Erst als ich seine warmen Hände an meinen Wangen spürte, öffnete ich wieder meine Augen. „Emma. Nichts ist deine Schuld, okay? Rede dir das bitte nicht ein. Die Polizei wird herausfinden, wer dafür verantwortlich war. Und bis dahin halten wir uns aus der Öffentlichkeit zurück." Versuchte er mich zu beruhigen, aber es funktionierte nur halb. Er zog mich daraufhin in seine Arme und hielt mich eng an sich gedrückt. Meine Finger pressten sich in seine Rückenmuskeln. Mit tiefen Atemzügen sog ich seinen Duft ein und spürte, wie es in mir langsam ruhiger wurde. Ich sollte eigentlich toben, schreien oder wutentbrannt auf etwas einschlagen. Aber Harry schaffte es wieder, diese Stille oder Ruhe in mir hervorzurufen, die ich brauchte, bevor ich durchdrehte. Mein Ohr lag an seiner Brust und ich konnte genau hören, wie schnell sein Herz schlug und dann immer entspannter wurde.

„Komm Love. Ich lasse dir ein warmes Bad ein. Lass das Wasser deine Muskeln wärmen." Schlug er vor, drückte mich sanft von sich und streichelte mit seinem Daumen über meine Unterlippe. „Das Haus ist etwas kleiner als das andere, aber die Wanne ist sehr komfortabel." Alles kribbelte in mir, als ich seinen warmen Daumen über die dünne Haut meiner Lippe strich. Ich nickte und unwillkürlich musste ich an unser gemeinsames Bad denken. Keine Ahnung, wieso gerade das, aber es gab mir das Gefühl, das es das war, was ich brauchte. Er begann zu lächeln und drückte mich sanft gegen die Arbeitsplatte. „Gut, dann lass ich das Wasser für dich ein." Raunte er gegen meinen Mund und küsste diesen sanft.

Meine Hände hielten ihn fest und zogen ihn zurück, wenn es sich von mir lösen wollte. Es fühlte sich gut an, wie er mich küsste. Wie die Wärme seines Köpers durch meine Kleidung drang. Ich wollte mehr von seinen Berührungen, aber ohne diesen Stoff zwischen uns. Ich wollte mehr von seinen Küssen auf meine Haut spüren. Und dennoch hatte ich das Gefühl, das es nicht angebracht war, mich dem einfach hinzugeben. Daher lockerte ich meine Hände und zog diese an meinen Oberkörper. Das schien Harry auch zu bemerken und weichte etwas zurück. Er lächelte verlegen und biss sich auf die Unterlippe. Es ist nicht meine Art, etwas einzufordern. Und schon gar nicht in so einem Moment, wo ich Harry so übel mitgespielt hatte.

Wortlos griff er nach meiner Hand und nahm mich mit in den Flur. Nachdem er in der Küche das Licht ausmachte, liefen wir weiter in den ersten Stock. Neben dem Schlafzimmer, in dem mich zuvor umgezogen hatte, war die Tür zum Badezimmer einen Spalt offen. Harry öffnete weiter die Tür und schaltete das Licht an. „Wow", hauchte ich leise, als ich das wundervolle Badezimmer mit einer großen Wanne und integrierter Dusche sah. Ein breites Fenster mit Rundbogen und milchigem Glas. Die Wände waren mit grauen Wandfliesen verziert, welche die Form von Ziegelsteinen hatten. Die Lichter in der Decke und die kleinen Kugellampen neben dem Spiegel über dem Waschbecken wirkten perfekt in diesem Bad. Sogar hier im Bad befanden sich Stuckverzierungen rundete alles ab. Während ich mich noch umsah, hörte ich Harry, wie er das Wasser in die Wanne einließ.

„Es dauert einen Moment. Es ist noch etwas Badesalz mit Orangenduft da. Reicht dir das?" Ich wandte mich ihn zu und nickte. „Gut, dann überlasse ich dir das Bad." Sprach er leise und war auf dem Weg, das Bad zu verlassen. Schnell griff ich nach seinem Handgelenk und brachte ihn damit zum Stoppen. Er sah auf meine Hand, worauf ich ihn umgehend losließ. Warum war ich nur so nervös? Mein Herz hämmerte in meiner Brust. „Bleibst du, ... Ähm,.. ich meine .... Würdest du ..." stammelte ich vor mir her und wusste nicht genau, was ich sagen wollte. Eigentlich wollte ich, dass er bei mir bleibt. „Was möchtest du Love?" Fragte er mich mit tiefer Stimme und kam zu mir zurück. „Ich .... Ähm ..." versuchte ich es erneut. „Emma?" Mein Name hallte leicht im Bad und wurde dann vom einlaufenden Wasser verschluckt. „Was möchtest du?" Wiederholte er langsam und legte seine Hand an meine Wange. „Ich möchte, ..., dass du..", sprach ich heiser und er kam noch näher. „Ja?" Er grinste schief. Sein Daumen strich über mein Kinn.

Seine Augen waren dunkelgrün und fixierten mich. „Geh mit mir baden." Sprach ich es endlich leise aus. „Sehr gerne!" Stimmte er zu und küsste mich. Langsam drängte er mich beim Küssen zurück nur Wanne und griff nach dem Saum des Pullovers. Schneller als ich schauen konnte, zog er mir schon den Stoff über den Kopf aus und ließ ihn einfach auf den Boden fallen. Sofort presste er mich an sich und küsste meinen Hals, was mich leise zum Wimmern brachte. „Dieses Mal rennst du nicht aus dem Bad." Bat er mich und ich konnte seine Finger an dem Bund meiner Jogginghose fühlen. Ich klammerte mich an ihm, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich hatte nicht mehr vor wegzurennen. „Braves Mädchen." Knurrte er mir an den Hals.

Er lies von mir ab und zog mir die Hose aus. Mit seinem Fuß schob er diese zum Pullover rüber. Mein ganzer Körper war von Gänsehaut überseht. Nun stand ich nur in Unterwäsche vor ihm. Seine Hände wanderten von meinen Waden hinauf zu meinen Oberschenkeln. Ich hielt die Luft an und schloss die Augen. Seine warmen großen Hände streifte über meine Haut und stoppten an meiner Taille. Mein Kopf malte sich aus, was er als nächstes tun würde. Welche Stelle er berühren würde. „Harry", hauchte ich leise, als sein Griff an meiner Taille fester wurde und kurz darauf seine Finger am Hinterkopf in meine Haare vergruben. Als er dann leicht daran zog und mir in den Hals biss, stöhnte ich auf. „Love habe etwas Geduld." Kicherte er und ließ von mir ab. Nachdem er sich von mir entfernte, begann ich zu frieren und öffnete die Augen. Harry stand an der Wanne und drehte den Wasserhahn zu. Er wandte sich zu mir und begann sich auszuziehen. Mit einen sanften Lächeln beobachtete er jede meiner Reaktionen. Verlegen sah ich ihm in die Augen, als er sich seine Unterhose auszog.

Er musste nicht viel anstellen oder sagen, um mich nervös zu machen. Es reichte ein Blick oder ein Kuss, um meinen Körper in Flammen zu setzten. Dennoch hatten wir einen ansträngen Tag und er sah erschöpft aus. Doch er lächelte und versuchte mir alles so angenehm wie möglich zu machen. Egal wie hart der Tag auch war. „Komm", hörte ich seine raue Stimme und hielt mir seine Hand hin. Mir wurde warm im Gesicht und ich nahm seine Hand. Behutsam holte er mich zu sich ran. Seine Arme legten sich um meinen Oberkörper, während seine Finger meinen BH öffnete. Sanft wie eine Feder entkleidete er mich und wandte sich zu meinem Slip.

Für einen Moment standen wir uns nackt gegenüber. „Du bist wunderschön, Emma." Hauchte er. Behutsam nahm er meine Hand und küsste meine Fingerknöchel. Noch immer konnte ich nicht mit seinen Komplimenten umgehen und schaut verlegen zur Seite. „Love, schau mich an." Bat er mich und drehte meinen Kopf am Kin wieder zu sich. „Ich meine alles genau so, wie ich es sage." Machte er mir klar. Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte. Damit werde ich wohl immer Schwierigkeiten damit haben. Harry hielt noch immer meine Hand, als er über den Wannenrand stieg und mich aufforderte, ihm zu folgen. „Na los, bevor das Wasser wieder kalt wird." Die Luft war warm und dufte betörend nach Orangen.

Breathtaking || H.S. [18+] || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt