Harry
Ich musste sie dringend aus diesen Regen bringen. Bis zu ihr war es zu weit, also blieb mir nichts anderes übrig, als sie zu mir zu schaffen. Der Regen war so stark, dass ich kaum meine Hand vor Augen sehen konnte. Nach wenigen Metern waren meinen Sachen komplett durchnässt. Der nasse Stoff klebte an meinem Körper, was sich nicht sonderlich gut anfühlte. Das Wasser rann in meinen Augen und es sammelte sich in meinen Schuhen. Meine Lunge arbeitete und mein Herz schlug so schnell, dass ich das Pochen in meinem Ohr konnte. Es waren nur noch wenige Meter bis zu meinem Haus.
Mit einen kräftigen Ruck stieß ich das Tor auf, zog Emma zu mich rann und eilte mit ihr zu meiner Haustür. Völlig außer Atmen standen wir nun in meinen Flur. Draußen rauschte der Regen und hier drinnen hörten wir unseren Atem und wie von unseren Sachen die Tropfen zu Boden fielen. Wir waren beide komplett durchweicht. Emmas war platt. Die Regenmenge ließ ihre Wimperntusche verlaufen. Ihr dunkelblauer Jumpsuit hing schwer an ihr herunter und bildete unter ihren Füßen bereits eine kleine Pfütze. „Warte kurz!", rief ich ihr zu, eilte ins Bad und holte für uns ein paar große Handtücher. Ich schwang eines davon um sie und tupfen ihr das Wasser aus dem Gesicht. „Du musst aus den nassen Klamotten. Da hinten ist das Bad. Ich werde dir ein paar trockene Sachen bringen.", schlug ich vor. Sie nickte und begann leicht zu zittern. „Wenn du willst, nimm eine heiße Dusche, damit dir schneller warm wird Love. Ich bereite uns Tee zu."
„Da-anke Harry." Kam es leise von ihr. Mit gesenktem Blick ging sie zum Bad. Als sich die Tür schloss, schälte ich mich aus meinen nassen Sachen. Ich band mir mein Handtuch um die Hüfte und brachte die triefenden Klamotten zur Waschküche. Meine Ohren vernahmen das Wasserrauschen der Dusche. Es beruhigte mich, dass sie sich entschloss zu duschen, um sich aufzuwärmen. Ich stopfte die Sachen in die Waschmaschine und eilte ins Schlafzimmer. Ich zog mir eine Jogginghose und ein schwarzes Muskelshirt an und wickelte mir das Handtuch um meinen Kopf. Anschließend holte ich für Emma einen eine lockere Hose und einen Pullover heraus. Mit den trockenen Sachen in der Hand ging ich zum Bad und klopfte an die Tür. „Ich lege dir die Sachen vor die Tür.", wies ich hin und machte mich auf den Weg in die Küche, um Wasser für den Tee aufzusetzen.
Während ich das Wasser in den Wasserkocher füllte, sprangen meine Gedanken zurück, als wir in ihrer Wohnung waren. Den ganzen Abend ließ mich dieses Gespräche nicht mehr los. Ich hörte immer noch die Wut und Enttäuschung in ihrer Stimme, als sie glaubte, dass ich sie für einen Fehler hielt. Ich ärgerte mich darüber, dass dieser Tag in L.A. so schieflief. „Du denkst schon wieder nach, oder?", hörte ich plötzlich neben mir. „Was?", hauchte ich. Sie hob den Zeigefinger und zeigte bei sich auf die Augenbrauen. „Deine Sorgenfalte zeigt sich.", erklärte sie mir und begann sanft zu lächeln. Soft schnellten meine Finger zwischen meinen Augenbrauen und ich lachte leise auf.
„Wie fühlst du dich?", lenkte ich mit der Frage ab. „Ganz gut. Ich hatte nicht erwartet, dass es so ein Regenguss geben würde. Danke, dass ich dein Bad benutzen durfte.", kam es verlegen von ihr. „Ach nicht dafür. Ist doch, dass Mindeste, was ich machen kann. Sei so gut und bring deine Kleidung her, dann können wir sie gleich waschen und danach in den Trockner werfen. Sie nickte und brachte mir kurz darauf ihre Sachen. Ich schaltete die Maschine ein und hang ihre Leder Jacke auf einen Bügel. Wir gingen zurück in die Küche, wo bereits der Wasserkocher fertig war. Ich holte zwei große Tassen raus und suchte nach einen guten Tee für uns. „Hast du hier auch diesen leckeren Kräutertee wie in L.A.?", fragte sie leise nach und legte ihre Handfläche auf meinen Arm. Sofort schnellte mein Blick auf ihre Hand. Ruckartig zog sie diese wieder weg und hielt sie sich zur Faust geballt gegen ihre Brust. „Tut mir...leid."
Ich konnte mir ein schiefes Lächeln und ein Kopfschütteln nicht verkneifen. Ich wuschelte mir durch mein klammes Haar. „Emma, wofür entschuldigst du dich?", fragte ich nach und griff langsam nach ihren Faust. „Ich ... Ähm.. Also ..." stotterte sie und konnte mir keine richtige Antwort geben. Vorsichtig öffnete ich ihre Faust und küsste ihr Fingerknöchel. „Du musst dich für nichts entschuldigen, Love. Du hast nichts falsch gemacht. Und um deine Frage zu beantworten. Ja, ich habe diesen Kräutertee auch hier." Ich küsste ihre Hand noch einmal und ließ von ihr ab. Ihre Reaktion war niedlich. Während ich den Tee zubereitet, sah sich Emma etwas um. Ihre Wangen waren rot und ihre nasse Haare lagen über ihrer Schulter. Selbst in diesem Outfit sah sie wunderschön aus. Einfach natürlich.
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Breathtaking || H.S. [18+] || German
FanfictionEmma Smith ist eine talentierte Künstlerin, die mit ihren farbenfrohen und lebendigen Gemälden die Aufmerksamkeit eines berühmten Magazins erregt hat. Sie wird zu einer exklusiven Party eingeladen, wo sie die Chance hat, ihre Kunst zu präsentieren u...