27.

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Heute war Montag, ich hasste Montage, aber der heutige war aufregend, heute würden wir auf Klassenfahrt fahren und Anna war als weibliche Begleitperson dabei, weil sie als einzige Kinderlos war, ich würde das zwar anders definieren, aber mich fragt ja keiner. "Lucy, hast du dein Koffer fertig gepackt?" rief Veronica nach oben. "JA!" rief ich und polterte mit ihm zusammen die Treppe runter. "Du hättest mir auch Bescheid sagen können dann hätte ich ihn getragen, bevor du noch unsere schöne Treppe kaputt machst." sagte sie und nahm den Koffer und stellte ihn vor die Tür. Ich setzte mich schnell und trank noch einen Kaffee mit Anna und Veronica bis wir uns verabschiedeten. "Ich werde euch sooo sehr vermissen Mädels!" meinte Vero und zog uns in eine Gruppen Umarmung. "Wir werden dich auch vermissen, Schatz!" sagte Anna und gab Veronica einen langen Kuss. "Ich will auch!" meinte ich und stampfte auf den Boden. "Es wäre ein denkbar schlechter Zeitpunkt um klein zu werden, Liebes!" sagte Anna streng und ich nickte. Veronica gab mir auch ein langen und liebevollen Kuss, bevor sie noch meinen Koffer mit zum Auto brachte und Anna und ich dann los fuhren. Einige Zeit später waren wir kurz vor der Schule. "So Lucy, hol schnell dein Koffer, denn erst musst du leider laufen... es tut mir so leid!" sagte Anna und gab mir im Auto noch ein Kuss bevor ich schnell mein kleinen Koffer von der Rückbank zog und das kurze Stück zur Schule lief. Vorne warteten schon einige aus meiner Klasse und ich stellte mich dazu. Eigentlich verstanden wir uns alles relativ gut, natürlich gab es immer Leute die man nicht so mag aber im großen und ganzen geht es. "Guten Morgen!" rief Anna in die Runde und es entbrannte eine genuschel. Kurze Zeit später kam der Bus und wir brachten dem Fahrer unser Gepäck und durften schon einsteigen. Ich lief ziemlich nach hinten durch, weil alle anderen vorne saßen und ich einfach die Fahrt über meine Ruhe wollte, ich hasste lange Busfahrten, dabei wurde mir immer schlecht, bei Anna im Auto hatte ich das noch nie, aber sie wusste davon, weswegen sie mir eine Tüte in die Tasche gesteckt hat nur für den Notfall. Ich machte es mir hinten gemütlich und setzte meine Kopfhörer auf und spielte ein Spiel auf meinem Handy. Die Fahrt würde knapp vier Stunden dauern und nach der ersten hatte ich schon keine Lust mehr. Ich drehte mich auf dir Seite und schloss meine Augen, ich hatte die ganze Rücübank für mich allein und vielleicht würde ein bisschen Schlafen ja helfen. Leider hat mir das auch nur eine Stunde etwas gebracht und ich saß wieder genervt und gelangweilt auf meinem Platz, langsam beschwerte sich auch mein Magen und ich holte das Lunchpaket aus meiner Tasche das Mama fertig gemacht hatte, sie machte die besten Lunchboxen. Ich biss in mein Brötchen auf dem Bärchenwurst und Paprika drauf war. Leider hatten auch andere die Idee zu essen und nicht alles davon roch so gut wie mein essen. Langsam ging mein Magen sich an zu drehen und mir wurde warm, extrem war, ich fühlte mich als würde ich brennen und mir wurde immer schlechter, ich kramte verzeifelt die Tüte auf meinem Rucksack und öffnete sie gerade rechtzeitig und übergab mich. Das bekam offenbar der ganze Bus mit. "Iiiih Lucy kotzt!" "Warum kotzt man beim Bus fahren." "Das riecht man voll." Ich hörte so viele dumme Kommentare und scheinbar bekam die auch Anna mit, sie saß in der Mitte und brauchte sich nur zur Seite drehen, um den Gang entlang gucken zu können. Sie hatte den perfekten Blick darauf wie ich in die Tüte kotzte. Sie bahnte sich den Weg zu mir und setzte sich neben mich. "Ist okay, lass es raus, alles ist gut." sagte sie und streichelte mir beruhigend über den Rücken. "Der Bus stinkt!" rief eine. "Jodie! Wir wissen es! Sei jetzt still, sonst kannst du nachsitzen wenn wir zurück sind!" sagte Anna streng und gab mir schnell und unauffällig ein Kuss an die Schläfe. "Ist okay süße... mama ist da." flüsterte sie ganz leise, kaum hörbar, aber es ließ mich mich gleich etwas besser fühlen. "Gehts wieder?" fragte sie und ich schüttelte nur mit dem Kopf, bevor ich mich erneut übergab. Sie verzog das Gesicht und hielt meine Haare zurück. "Wir sind in 40 Minuten da, dauert nicht mehr lange." sagte sie und strich mir über den Kopf. Ich lehnte mich erschöpft gegen ihren Arm und wollte einfach das sie mich im Arm hält, aber das ging ja nicht. Ich sah blöd auf die Tüte und wusste nicht wohin damit, aber der Geruch machte mein Wohlbefinden nicht besser. "Gib mir das..." sagte Anna leise und knotete die Tüte oben zusammen und hielt sie in der anderen Hand von mir weg. "Da ist noch eine Tüte drin, falls du eine brauchst, für den Rückweg hab ich noch welche im Koffer." hauchte sie mir ins Ohr und gab mir noch schnell einen Kuss auf den Kopf und lief dann mit der Tüte durch den Bus und legte sie in einen der Mülleimer. Als wir endlich da waren stürmten alles aus dem Bus und ich war froh über frische Luft. Alle nahmen ihre Koffer und wir liefen noch ein Stück zum Hotel. "Gehts dir besser?" hörte ich jemanden von der Seite fragen. Ich drehte mich um und sah Kassandra aus meiner Klasse. "Mhm ja, etwas, danke der Nachfrage." sagte ich und lächelte leicht. "Wir sind in einem Zimmer glaub ich." sagte sie und ich nickte. Ich hasste es mir mit fremden ein Zimmer zu teilen am liebsten würde ich bei Anna schlafen aber das war ja leider nicht möglich. "Miss Bates ist wirklich nett, nh?" sagte sie, ich hatte keine Lust zu reden aber das merkte Kassandra wohl nicht. "Ja, sie ist wirklich sehr nett und eine gute Lehrerin!" meinte ich und fragte mich kurz um, Anna hatte jedes Wort gehört. "Oh ja! Obwohl ihr Unterricht manchmal auch ein bisschen langweilig ist." sagte Kassandra und ich sah verlegen weg. "Mein Unterricht ist langweilig? Das tat meinem Lehrerherz jetzt aber weh!" sagte Anna und lachte. "Oh ähm, es tut mir leid... ich wollte nicht .. also" "Entspann dich Kassandra, es ist vollkommen ok, und ganz ehrlich manchmal finde ich mein Unterricht auch langweilig. Meisten hat mich meine Familie dann nicht genug arbeiten gelassen!" meinte sie und sah mich grinsend an. Ich wurde knallrot. "Sie haben eine Familie, ich dachte sie wären Single." meinte Kassandra, und ich hätte mich am liebsten verkrümmelt vor allem weil ich wusste das sie jetzt nur Veronica erwähnen würde. "Ja, ich habe eine wundervolle Frau und eine genauso wundervolle Freundin!" sagte Anna und lächelte breit. "Wie? Was meinen sie?" "Naja, ich bin mit zwei Frauen in einer Beziehung, wir führen eine zu dritt!" erklärte Anna und sah zu Kassandra. "Geht das denn, bleibt da dann nicht eine auf der Strecke?" "Nein, das geht wunderbar, denkst du auch das das schwer sein könnte und das eine auf der Strecke bleibt?" Ok wow, ich habe mit allem gerechnet aber nicht mit einer Frage an mich, vor allem so eine offensichtliche. "Umm also... nein, wenn es für alle passt und sich alle gleichwertig lieben, kann das bestimmt funktionieren." meinte ich und sah vor mir auf den Boden. Endlich beim Hotel war dieses merkwürdige Gespräch vorbei, zum Glück. Wie bekamen die Schlüssel und bezogen unsere Zimmer. Es war eigentlich ganz schön, es hatte zumindest keine Stockbetten, was wirklich Luxus war. Ich bezog mein Bett mit meiner eigenen Bettwäsche und platzierte dann meine Plüschis auf dem Bett, Veronica sagte ich könnte die ruhig mitnehmen und das das bestimmt keinen interessiert. "Du hast Kuscheltiere mit?" Ich bekam sofort Panik, jetzt war wohl der Moment indem ich damit aufgezogen wurde, danke Mommy. "Umm ja.." "Voll cool! Ich dachte ich wäre die einzige!" sagte Kassandra und zeigte mir freudestrahlend ihre drei Plüschis. "Boah die sind ja voll süß!"rief ich und zeigte ihr meine. Ich musste mich wirklich beherrschen nicht klein zu werden, aber irgendwie war das gerade voll schön. "Du kannst mich auch Kass nennen, das ist mein Spitzname von meiner mom- Momo, also meiner Freundin." Kam mir das nur so vor oder wollte sie erst was anderes sagen. Es klang fast so als wollte sie mommy sagen aber ich kann mich da natürlich auch täuschen, es wäre schon ein sehr großer Zufall wenn wir beide Little wären. "Ein 20 Minuten gibt es essen, Liebe Leute!" rief Anna über den Flur uns sah bei uns rein. "Alles gut hier?" fragte sie und wir nickten beide. "Das ist schön!" meinte sie und zwinkerte mir zu. "Lucy kommst du vor dem Essen nochmal zu mir?" fragte sie und ich nickte. "Was sie wohl will?" "Wahrscheinlich nur wegen der Fahrt nachfragen... was sollte sie sonst wollen." meinte ich uns zuckte mit den Schultern bevor ich zu Anna ging. "Sie wollten mich sehen?" sagte ich und blieb auf Abstand stehen. "Komm mit!" sagte sie und führte mich zu ihrem Zimmer und schloss die Tür. "Geht es dir gut, ist dir immer noch schlecht? Ich hab sonst Tabletten dagegen für sich dabei." sagte sie besorgt und nahm mich in den Arm. "Alles gut, wirklich, mir geht's gut." sagte ich und legte sanft die Arme im sie. "Du sagst mir falls was sein sollte, egal was, okay süße?" sagte sie und strich mir über den Kopf. "Ja, Mama ich sag dir Bescheid." meinte ich und rollte mit den Augen. "Roll noch mal mit den Augen und ich erzähl das Mommy!" sagte sie und ich schluckte. "Jetzt gib mir ein Kuss und dann kannst du wieder gehen." Ich legte meine Arme um ihren Hals und drückte ihr ein langen und zärtlichen Kuss auf ihre Lippen. "Ich liebe deine süßen Küsse, Liebes." sagte sie und gab mir noch einen auf die Stirn und öffnete dann die Tür. Ich lief nochmal in mein Zimmer als ich sah wie Kass was unter ihrem Kissen versteckte. "Oh Gott, du hast mich erschreckt!" sagte sie und setzte sich anders hin. "Tut mir leid ich wollte dich nicht dabei stören wie du Alkohol versteckst!" witzelte ich und lachte. "Oh nein das ist also kein Alkohol!" meinte sie und sah verlegen weg. "Schon gut du musst es mir nicht sagen, geht mich gar nichts an!" meinte ich und setzte meine Plüschis richtig hin und nahm mein Handy und den Schlüssel. "Komm lass uns in die Cafeteria gehen!" sagte ich zu Kass und wartete an der Tür auf sie. "Schließ bitte richtig ab okay?" Ich sah sie verwirrt an aber schloss einfach mehrfach um. "Ich glaub mehr geht nicht!" meinte ich mit einem Lächeln und dann gingen wir zusammen nach unten, wir trafen noch andere im Fahrstuhl und auch Anna sprang noch mit rein. Als wir unten ankamen, nahmen wir uns etwas vom Buffet und setzen uns zusammen an einen freien Tisch um Ruhe zu haben. "Weißt du schon welchen Schwerpunkt im Abi du wählen willst?" fragte ich Kass und aß meine Nudeln. "Umm noch nicht so wirklich, entweder den Naturwissenschaftlichen oder den Gesellschaftlichen und du?" fragte sie zurück. "Auf jeden Fall Gesellschaftlich! Ich liebe Geschichte und möchte das als Leistungskurs haben!" meinte ich und wir redeten nich ein bisschen weiter über unsere Zukunftspläne und wie wie die Schule so finden, natürlich haben wir auch gemeinsam auch ein bisschen gelästert und Gossip ausgetauscht.

LucyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt