Lucy

43.

Die paar Tage verliefen wie sonst auch, für das Wochenende hatten Veronica und Anna irgendwas geplant, haben mich aber nicht eingeweiht, was mich stutzig werden ließ, sie sagten mir immer alles. Ich hatte kein Geburtstag und die Feiertage waren auch vorbei, also hatte ich keine Ahmung was sie vor hatten. "Lucy, ich hab dir was zum anziehen aufs Bett gelegt, keine Sorge wir nehmen auch noch was für little Lucy mit." meinte Anna und ich lief nach oben und sah auf dem Bett ein Kleid liegen. Wofür zur Hölle sollte ich mich so schick anziehen. Ich zog mir das Kleid über und lief wieder nach unten. Es war bereits 17 Uhr und draußen schon dunkel. "Du siehst zauberhaft aus, süße." meinte Veronica und gab mir ein Kuss. "Könnt ihr mir vielleicht mal sagen, warum das alles?" fragte ich und zupfte an meinen lila Kleid rum. "Wir gehen aus!" "Aus? Wir sind nich nie ausgegangen, und ich fand das eigentlich immer ganz gut!" meinte ich ein bisschen genervt. Ich hasste es mich unter Leute zu mischen und war froh das bis auf die Partys oder der noch anstehenden Club Besuch nicht viel los war und wir uns meistens auf der Couch wieder fanden. "Jetzt sei nicht so... es wird dir gefallen, hoffen wir jedenfalls." "Ich solltet wissen das ich es hasse auszugehen." meinte ich. Anna lief fast sabbernd an mir vorbei. "Liebes, du siehst umwerfend aus!" "Danke..." meinte ich und zupfte immer noch an dem Ausschnitt des Kleides rum, der war für meinen Geschmack etwas tief. "Jetzt hör auf daran rum zu Fingern, du siehst toll aus! Hol dir dein Matel und dann ab ins Auto!" meinte Veronica und zog sich ihre Schuhe an. Ich nahm mein Matel von der Gardrobe und schmiss ihn mir über und folgte den beiden zum Auto. Veronica fuhr uns quer durch die Stadt, vermutlich damit uns nicht durch Zufall doch noch jemand sah und hielt vor einem Hotel. "Ihr wisst das wir mehr als genug Betten zuhause haben oder?" "Lucy, bitte, jetzt fang nicht an rum zu nörgeln, wir haben was schönes geplant, glaub mir." meinte Anna und drehte sich zu mir und strich mir über die Wange. Wir stiegen aus und so ein Typ beim Eingang parkte das Auto für uns. Das muss so teuer sein, ich hasste es wenn sie Geld für mich ausgeben. Anna hielt mir ihre Hand ihn die ich dankend nahm, den wirklich wohl fühlte ich mich hier nicht gerade. "Ein Tisch für drei auf Bates!" meinte Vero und die Frau am Empfang nickte. Wir wurden in die letzte Ecke des Restaurants geführt, als man nochmal ein Vorhang zur Seite schob und dahinter ein großer Tisch war. "Der Tisch um den sie gebeten hatten." "Vielen Dank." meinte Veronica und zeigte auf den Tisch. "Setzt euch ihr hübschen." meinte sie und ich rutschte in die Mitte der beiden. Ich rieb die ganze Zeit meine Hände an meinem Kleid weil die so schmutzig waren und ich unglaublich nervös. Ich wusste nicht mal warum, Anna und Veronica würden nie was machen, was mir nicht gefallen würde, aber nervös war ich trotzdem. Wir sahen in die Karten und ich ließ mein Blick über die Karte wandern, blieb aber bei den alkoholischen Getränken hängen. "Umm Vero... darf ich heute... also Alkohol?" fragte ich mit zittern in der Stimme. "Na sicher, nur nicht übertreiben, wir brauchen dich bei Bewusstsein!" meinte sie und lächelte Anna zu. Anna legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel und strich sanft darüber, was mich ein wenig beruhigte. Als der Kellner kam gaben wir die Getränke bestellung auf und schauten nach was essbaren. Das little in mir wünschte sich einfach Pommes oder so was in der Art, aber davon sah ich nichts, nicht mal Kindermenüs. "Schon was gefunden, süße?" Ich schüttelte genervt mit dem Kopf. "Hier wir gucken zusammen." meinte Vero und zog mich näher zu sich, so das ich an sie gelehnt war. "Du willst bestimmt was einfaches, stimmt's?" Ich nickte vorsichtig, mir war es so peinlich. Ich legte meine Hand auf ihren Oberschenkel und sie konnte spüren wie schmutzig die war. "Ob baby, so nervös brauchst du doch gar nicht sein... es passiert nichts, keiner reißt dir den Kopf ab, wir verbringen nur ein schönen Abend, ja?" sagte Veronica und strich mir über den Rücken. "Aber du musst noch eine Zeitlang groß bleiben, das ist das einzige, das du heute tun musst." meinte sie und gab mir ein Kuss auf den Kopf. Ich nickte und zeigte dann auf ein Gericht. "Das möchtest du?" "Ja, bitte." sagte ich leise und sie nickte. Kurz danach bestellten wir auch das und unsere Getränke kamen fast zeitgleich. Wir stießen an und ich nahm ein großen Schluck um meine Nerven zu beruhigen, was hatten die beiden bloß vor. "Komm her süße, alles ist gut, hier hinten kann uns nicht mal jemand sehen und wenn das essen gleich kommt, machen sie den Vorhang sogar zu, dann haben wir unsere Ruhe." erklärte Anna mir und streichelte mir beruhigend über den Rücken, was wirklich half. Wir redeten ein bisschen über die Woche und die Arbeit, und Schule, bis das essen kam. Wie gesagt wurde der Vorhand sogar zugemacht. Ich aßen redeten und lachten viel. Nachdem ich nicht mehr ganz so nervös war konnte ich es sogar etwas genießen. "Was haltet ihr von noch einem Glas Wein das wir mit raus nehmen?" "Das klingt perfekt, Schatz!" meinte Anna und beide  sahen mich erwartungsvoll an. "Ja, warum nicht, ich dachte ihr habt das geplant." meinte ich und beide lachten. Hatte ich was doofes gesagt, ich mein es war doch alles von ihnen geplant und ich hatte keine Ahnung wo das alles hinführen sollte. Veronica bestellte und noch Wein und fragte ob es möglich wäre das mit auf die Terrasse zu nehmen, begeistert sah die Bedingung nicht aus aber nachdem sie den Namen auf der Tischreservierung gelesen hatte, tat sie nett und erlaubte es. Was waren die beiden hier, hohe Gäste, man fühlte sich fast wie der Präsident persönlich. Wir nahmen unsere Jacken und die Gläser und liefen durch den angrenzenden Garten. "Könnt ihr mir jetzt vielleicht mal sagen was das alles soll?" fragte ich und wollte doch nur wissen warum sie alles ohne mich geplant hatten. "Das erfährst du schon noch, genieß es, Prinzessin!" meinte Veronica und gab mir ein Kuss. Ich seufzte und schlenderte mit beiden weiter durch den Garten, bis ich aus der Ferne Lichter sah und langsamer wurde. Ich wollte nicht auf andere treffen, mir war das so schon alles unangenehm genug. "Was ist los, Liebes?" Ich schüttelte mit dem Kopf, mir war das alles zu viel, ich fand es toll das sie sowas geplant hatten und sich für mich diese Mühe gemacht hatten, keine Frage, aber ich wollte nur in mein Bett. Veronica sah mich von oben bis unten an und blieb dann an meinen Augen hängen und kam auf mich zu. "Bleib noch ein bisschen groß, nicht mehr lange, ja? Schaffst du das?" fragte sie mich liebevoll und ich wollte sie wirklich nicht enttäuschen. Ich nickte mit Tränen in den Augen und schluchzte leise. "Och süße, du kannst nachher sobklein sein wie du willst." meinte Ann und strich mir über die Wange. Anna nahm meine Hanf und zog mich weiter zu den Lichtern. Überall waren Lichterketten aufgehangen und erhellten die dunkel Nacht. "Na wie findest du es?" fragte Anna und zwinkerte mir zu. Ich sah sie verwirrt an und bemerkte gar nicht das Veronica kurz verschwunden war. "Das habt ihr für mich gemacht... aber warum?" Anna lächelte breit und drehte mich dann zu Veronica die eine kleine Schachtel in der Hand hatte und langsam aber sicher dämmerte mir was das hier werden sollte. Anna hatte ihre Arme von hinten um mich geschlungen und ich sah Vero nur an und schüttelte mit dem Kopf. Ich konnte nicht fassen was das jetzt werden würde. "Soll ich  etwa nicht fragen?" fragte Veronica mit einem Grinsen. "Was... nein... ja umm doch also.." stammelte ich vor mir her, meine Gedanken überschlugen sich und dich war mein Kopf so leer. Anna gab mir ein Kuss auf die Wange zu Beruhigung aber beruhigen konnte mich gerade gar nichts mehr. Ich zitterte am ganzen Körper und nur Anna die dicht an mit stand konnte verhindern das ich gänzlich zusammen breche. "Also süße... uns ist klar das wir uns alle noch nicht ganz so lange kennen, aber Anna und mir ist klar, das wir nie wieder ohne dich sein wollen. Du bist unser Baby, unsere Freundin unser kleiner Stern. Wir lieben dich über alles, wir lieben dich genauso wie wir uns lieben. Und demnach solltest du auch ein gleichwertig Status in dieser Beziehung bekommen. Uns ist klar, das es niemals genauso sein wird, das das Gesetz uns da leider einen Strich durch die Idee macht, aber wir wollen zumindestens das für alle sichtbar ist, das wir drei zusammen gehören und uns auch nichts mehr trennen kann. Wir haben schon die ein oder andere Katastrophe zusammen überstanden, euer Autounfall, mein Unfall und die vielen kleinen Sachen und jedesmal ist uns klar geworden, dass du uns mehr als nur wichtig bist. Darum möchten wir dich jetzt hier fragen, ob du diesen Ring annehmen möchtest als Zeichen unserer Liebe?" Es war tatsächlich das was ich gedacht hab was es werden sollte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich war viel zu überfordert mit der Situation, ich starrte Veronica, die mich erwartungsvoll ansah einfach nur mit leerem Blick an und bekam kein Ton raus, mein Mund öffnete sich zwar aber es kam nichts heraus. Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich sah alles nur noch verschwommen. Anna streichelte mir sanft über den Arm und wartete wohl genauso erwartungsvoll auf eine Antwort von mir. "Toll Schatz, du hast sie kaputt gemacht." sagte Anna und wir alle lachten. Veronica kam auf mich zu und legte ihre Hände auf meine Taille und zog mich zu sich. "Nicken oder Kopfschütteln reicht auch Baby." hauchte sie mir ins Ohr. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und gab ihr ein Kuss. "Natürlich will ich." Sie zog mich eng an sich und drückte mich ganz doll während ich nur spürte wie sie nickte, wohl damit Anna auch verstand, Anna fing sofort an zu jubeln und umarmte mich von hinten, so das ich zwischen beiden stand. "Gib mir deine Hand, süße." flüsterte Vero und steckte meiner zitternden Hand den Ring an. Ich erkannte beim genauen Hinsehen, das es der selbe war den die beiden trugen und er passte perfekt. Ich gab beiden ein langen Kuss und wir stießen mit unseren noch halb vollen Gläsern an. "Wehe ihr plant nochmal was ohne mich!" meinte ich und wischte mir lachend die Tränen weg. "Machen wir nicht, versprochen." meinte Veronica und setzte Küsse auf mein ganzes Gesicht, was mich zum lachen brachte. "Da du ja gesagt hast, haben wir noch eine Überraschung für dich." meinte Anna und gab mein ein Kuss auf den Ring. "Noch eine?" Beide nickten und wir liefen wieder nach drinnen. Veronica klärte etwas am Empfang, während Anna sich an mich kuschelte und mir über den Arm strich. Veronica kam zurück und klimmperte mit einem Schlüssel in ihrer Hand rum. Die beiden waren absolut verrückt wenn sie was planten. Das muss alles unglaublich teuer gewesen sein, doch darüber sollte ich mir wohl keine Gedanken machen, obwohl irgendwie ist es jetzt ja auch mein Geld. Den Ring hätte sie mir auch im Garten geben können und ich wäre genauso überrascht gewesen. Es musste gar nicht so viel und so groß sein, klein und fein hätte mir auch gerecht und es wäre mindestens genauso schön geworden, aber das ihre Planung wohl noch nicht vor einem war, konnte ich mich wohl noch auf eine lange Nacht gefasst machen.