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"Can't sleep tonight, wide awake and so confused"
Nightingale - Demi Lovato
Es gab Situationen im Leben, in denen musste man einfach eine Entscheidung treffen. Heute, ein paar Tage nach diesem äußerst seltsamen nächtlichen Zwischenfall, wurde ich gleich mit zwei solcher Situationen konfrontiert. Die erste ereignete sich dabei, als ich auf dem Weg nach Manchester, der nächsten Station der Tour, zum ersten Mal wieder auf Louis und Niall traf. Die Entscheidung, die ich in diesem Zusammenhang zu treffen hatte, war: War ich weiterhin noch sauer auf die Beiden oder nicht?
Ich entschied mich für letzteres. Nicht, weil ich ihnen vergeben hatte - dank Louis durfte ich Nates Auto am nächsten Tag nicht nur einmal, sondern gleich dreimal putzen - und auch nicht deswegen, weil es mir nichts ausmachte, dass meine Vorgesetzten das alles irgendwie so gedreht und gewendet hatten, dass ich Mitschuld an diesem Zwischenfall hatte, sondern einfach nur deswegen, weil es mir zu blöd war. Es war mir zu blöd sauer auf die zwei Lemminge oder immer mies gelaunt zu sein. Doch vor allem war es mir zu blöd, so viel Energie zu verschwenden, nur weil die Jungs mal über die Stränge geschlagen hatten und ich mir von meinen Vorgesetzten anhören durfte, dass ich ganz anders handeln, den Jungs die Leviten lesen und im Grunde auch noch für den Weltfrieden sorgen hätte sollen.
Zusammengefasst: Die ganze Situation war mir zu blöd. Und ich mir selbst auch. Aber das war ein anderes Thema...
Die zweite Situation, in der ich eine Entscheidung treffen musste, war jene, als ich nach dem Konzert in der Manchester Arena in meinem Bett lag und an die Decke starrte. Schon seit über einer Stunde versuchte ich bereits einzuschlafen, doch es wollte mir einfach nicht gelingen. Wieder einmal. Und eigentlich sollte mich das auch nicht wundern. Bei meinem Kaffeekonsum... Doch leider lag es nicht am Koffein. Es lag an meinen Gedanken. An den wirren Gedanken, die wie wild durch meinen Kopf rasten und mich noch mehr verwirrten, als ich es ohnehin schon war. Und die mich vor folgende Entscheidung stellten: Soll ich weiterhin so tun, als könnte ich diese eine Frage ignorieren oder sollte ich sie zulassen und nach einer Antwort suchen?
Ersteres wäre mit Sicherheit die einfachere Lösung und vermutlich auch das gewesen, was ich gewählt hätte, wenn mein Leben nicht gerade so gewesen wäre, wie es nun einmal war. Das sollte nun nicht heißen, dass mein Leben nicht gut oder ich unglücklich war. Nein, das war nicht der Fall. Ich liebte meinen Job, die Menschen, mit denen ich zusammenarbeitete, meine Familie und den Umstand, dass ich in einer der coolsten Städte der Welt leben konnte und durfte. Doch ansonsten? Wenn ich all das zur Seite schob und mein Leben etwas genauer betrachtete, was blieb dann noch?
Ein gebrochenes Herz. Kein Plan für die Zukunft. Und dieses eine Gefühl. Dieses Gefühl, das ich bisher nicht gekannt oder einfach nur seit Jahren gekonnt ignoriert hatte. Dieses Gefühl, das durch ein einfaches Gespräch einen solchen Aufschwung bekommen hatte, dass es beinahe allgegenwärtig war. Es war immer da, immer und überall und vielleicht war es auch normal, dass man es mit zwanzig empfand, doch für mich... Nun, für mich war es wie ein Schlag ins Gesicht. Dieses Gefühl. Dieses verdammte Gefühl etwas zu verpassen. Den falschen Weg eingeschlagen zu haben und nur aus Faulheit nicht davon abgewichen zu sein. Das Gefühl, dass ich mir zu wenig Gedanken gemacht hatte. Über meine Zukunft. Über mein Leben. Über alles.
Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich solche Gefühle und Gedanken normalerweise erst mit Mitte vierzig oder so haben sollte und nicht mit zwanzig. Aber vielleicht war ich einfach anders. Oder ich hatte bereits meine Midlife-Crisis. Vielleicht lag es auch an einer ziemlich anstrengenden Mischung aus beidem, die mich davon abhielt, eine wirkliche Entscheidung zu treffen.
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With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl
FanfictionSich in seinen besten Freund zu verlieben ist problematisch. Sich in seinen besten Freund zu verlieben, wenn dieser vergeben ist, ist gleich noch viel problematischer. Aber sich in seinen vergebenen besten Freund zu verlieben und dabei auch noch mit...