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"There's a moment when you finally realize there's no way you can change the rolling tide"

Ready to Run - One Direction



"Die richtigen."

Immer und immer wieder gingen mir diese Worte in den nächsten Tagen und Nächten durch den Kopf. Gab es so etwas überhaupt? Die richtigen Gründe? Und wenn, waren meine Gründe richtig? Waren sie richtig, weil ich meine Freundschaft bewahren wollte? Oder waren sie falsch, weil ich tief in meinem Inneren wusste, dass ich mich doch eigentlich nur selbst schützen wollte?

Ich wusste es nicht. Ich wusste es jetzt nicht und je länger ich darüber nachdachte, desto sicherer wurde ich mir, dass ich es wohl auch niemals wissen würde. Ebenso wenig wie ich herausfinden würde, welche Gründe Niall hatte. Was er als richtig ansah und vor allem was er mir nicht sagte. Und genau das, genau diese Fragen nach all dem, was er nur angedeutet, jedoch niemals ausgesprochen hatte, waren es auch, die dafür sorgten, dass mich selbst nicht davon abbringen konnte, darüber nachzudenken. Sogar Tage nach unserem nächtlichen Ausflug erwischte ich mich dabei, wie ich über all das nachdachte. Über den Spaziergang. Über Niall. Einfach über alles.

Und dabei schlich sich jedes einzelne Mal ein breites Lächeln auf meine Lippen. Ein Lächeln, das womöglich nicht zu meinen Gedanken und Fragen passte, das ich jedoch nicht verhindern konnte. Ebenso wenig wie ich in den letzten Tagen verhindern konnte, dass diese Bilder mich immer wieder übermannten und mich in eine Seifenblase voll falschem Glück zogen. So wie jetzt, als ich nach einer weiteren fast schlaflosen Nacht an die Decke des Zimmers starrte und an den Anruf dachte. Und an das furchtbare Gefühl, dass sich in mir ausgebreitet hatte, als ich dachte, dass ihm etwas passiert sein konnte. An die Erleichterung, als dem nicht so war und an die Schmetterlinge, die beim Klang seiner Stimme in meinem Bauch zu tanzen begonnen hatten.

Ich dachte daran, wie er mich angesehen hatte, als ich zu ihm ins Auto gestiegen war. Daran, wie er mir die viel zu große Mütze, den Schal, der so herrlich nach ihm roch und die warmen, flauschigen Handschuhe in die Hände gedrückt hatte, damit mir bei unserem Spaziergang nicht kalt wurde. Und ich dachte an all das, was wir getan und worüber wir geredet hatten. Ich erinnerte mich an jedes einzelne Wort, an jede Geste und an all die Gefühle, die ich empfunden hatte. Doch vor allem erinnerte ich mich an den Ausdruck, der in seinen Augen zu erkennen war, als er sich vom Boden erhoben und verkündet hatte, dass es Zeit wurde, nach Hause zu fahren.

Irgendetwas war daran seltsam gewesen. Ich könnte es nicht in Worte fassen, könnte nicht sagen, was es war, doch es hatte auf jeden Fall gereicht, um mich mit einem Schlag zurück in die Realität zu holen. In die Realität, die nun einmal daraus bestand, dass wir mitten in der Nacht in irgendeinem Park lagen und über Dinge sprachen, von denen wir beide nicht so recht wussten, was sie bedeuteten. Dinge, die viel zu komplex und womöglich verletzend waren, um sie um diese Uhrzeit zu besprechen. Dinge, die vielleicht nicht angesprochen werden sollten, so lange wir das waren, was wir waren.

Was das war? Nun, er war vergeben. Und ich? Ich war hoffnungslos in ihn verliebt. So hoffnungslos, dass ich mich fragte, ob diese Gefühle jemals wieder verschwinden würden oder ob ich mich den Rest meines Lebens damit herumschlagen musste.

Von dieser Vorstellung nicht gerade begeistert, zog ich die Bettdecke so weit nach oben, bis mein Gesicht davon bedeckt war. Dann schloss ich meine Augen und machte mich an den schier aussichtslosen Versuch, sowohl Niall als auch unseren nächtlichen Ausflug aus meinem Kopf zu verbannen, damit ich wenigstens noch ein wenig Schlaf bekommen würde. Doch jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, ich hätte es doch geschafft, fielen mir wieder irgendwelche Dinge ein. Dinge, die mich zum Schmunzeln brachten. Und Dinge, die eine Wärme durch meinen Körper jagten, die mit nichts zu vergleichen war.

With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt