With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl

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"I've made up my mind, don't need to think it over. If I'm wrong I am right, don't need to look no further"

Chasing Pavements – Adele

Es gab Momente im Leben, in denen man sich entscheiden musste. Man konnte entweder aufgeben und sich seinem Schicksal ergeben oder man kämpfte und versuchte das zu retten, was noch zu retten war. Ich würde in diesem Zusammenhang nicht gerade behaupten, dass ich gekämpft hatte, doch ich kann euch versichern, dass ich mich zumindest ein wenig wehrte, als man mich förmlich zu dem Indoor Swimming Pool schleifte. Nun gut, das war jetzt vielleicht ein wenig übertrieben, allerdings konnte man dennoch nicht behaupten, dass ich absolut freiwillig meinen Weg in das Erdgeschoss gefunden hatte.

Vor allem, nachdem ich mich zwischenzeitlich sogar einmal an einer Säule festgeklammert hatte, damit mich Tessa nicht mit sich in Richtung Pool ziehen konnte. Jedoch war diese Aktion ebenso vergeblich wie meine zahlreichen Einwände, sodass ich nun tatsächlich fünf Schritte vom Beckenrand stand und mich schließlich meinem Schicksal ergab. Es war ja nicht so, als hätte ich irgendetwas gegen dieses spontane Plantschen – wenn die anderen das wollten, sollten sie es ruhig tun –, ich hatte nur Probleme damit, dass ich dort mitmachen musste. Zum einen, weil ich nicht geringste Lust hatte, den Anwesenden meine nicht zusammenpassende und noch dazu absolut schreckliche Unterwäsche zu präsentieren und zum anderen, weil ich noch nie ein wirklicher Fan von Pools in jeder erdenklicher Art war.

Allerdings musste ich zugeben, dass ich, sobald die ersten ziemlich überschminkten Mädchen mitsamt ihren knappen Kleidern im Pool landeten, zumindest ein wenig Gefallen an dem Ganzen fand. Ich meine, ich war zwar nicht schadenfroh oder so aber der Anblick ihres verschmierten Make-ups war einfach nur göttlich. So göttlich, dass ich in das allgemeine Lachen mit einstieg, ein wenig näher an das Geschehen trat und dabei leider das klitzekleine Detail übersah, dass ich ebenso schnell im kühlen Nass landen könnte, wie die eben erwähnten Mädchen. Zu meinem Unglück schien sich Tessa, die zusammen mit Niall als erste Bekanntschaft mit dem Wasser gemacht hatte, diesem Umstand mehr als bewusst zu sein, sodass sie sich genau in dem Moment, als ich mich einigermaßen sicher fühlte, klatschnass vor mir aufbaute und mich mit einem beängstigenden Lächeln auf den Lippen ansah.

Naiv wie ich nun einmal manchmal war, dachte ich zuerst, dass der Auslöser ihres Grinsens derselbe war, der auch mir ein Lächeln auf die Lippen gezauberte hatte. Doch als ihr Blick dann kurz über meine Schulter nach hinten wanderte und sich nur Sekunden später zwei Arme um meinen Oberkörper schlangen und ich erschrocken quietschte, musst ich erkennen, dass Tessa mich bloß ablenken wollte. Von diesem Betrug schockiert, sah ich sie aus großen Augen an, während die Arme ihren Griff um meinen Körper verstärkten.

Für einen Moment reagierte ich überhaupt nicht, doch als ich dann plötzlich hochgehoben wurde, begann ich lautstark zu protestieren und wie ein kleines Kind zu strampeln. Bedauerlicherweise blieb der gewünschte Effekt meiner Gegenwehr jedoch aus, denn anstatt mich wieder auf den sicheren Boden zu stellen, bewegte sich die Person, die ich bereits nach fünf Sekunden anhand des Aftershaves als Liam identifiziert hatte, amüsiert lachend immer näher in Richtung des Beckenrandes.

Kurz bevor wir dort ankamen, griff ich verzweifelt nach Tessas Arm und flehte sie schon fast ein wenig zu über dramatisch an: "Hilf mir! Bitte!"

Doch meine sogenannte Freundin schien nicht im geringsten daran zu denken, mich aus Liams Fängen zu befreien. Stattdessen grinste sie mich nur mit einer Mischung aus Schadenfreude und Bedauern an und drehte sich dann zu Niall um, der direkt hinter ihr stand und das ganze Spektakel mit einem nicht zu definierenden Gesichtsausdruck verfolgte. Für einen kurzen Augenblick war ich schon versucht ihn um Hilfe zu bitten, doch dann verstärkte sich Liams Griff plötzlich so sehr um meinen Oberkörper, dass mir wohl oder übel nichts anderes übrig blieb, als mir einzugestehen, dass ich dem Pool nicht mehr entkommen würde.