Epilog

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Epilog

Es war mitten in der Nacht als ich aufwachte. Ich wusste nicht genau was mich geweckt hatte, doch vermutlich lag es an dem Licht, das durch die leicht geöffnete Tür ins Schlafzimmer schien. Verschlafen blinzelte ich ein paar Mal, bevor ich mich umdrehte und meine Hand zur anderen Seite des Bettes wandern ließ. Als diese ins Leere griff, runzelte ich meine Stirn und setzte mich auf.

Mein Blick wanderte einmal durch den im Halbdunklen liegenden Raum, dann schlug ich die Bettdecke zurück und erhob mich. Barfuß tapste ich zur Tür und betrat dann den dahinter liegenden Gang. Dieser war nur spärlich von dem Licht, das von der offenen Tür zu meiner linken drang, beleuchtet. Es war still im Haus, nur das leise Geräusch meiner Füße war zu hören, als ich auf die Lichtquelle zuging.

Dort angekommen blieb in der Tür stehen, bot meinen Augen die Möglichkeit sich an die Helligkeit zu gewöhnen und sah mich dann in dem Raum um. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, sobald mein Blick auf die gegenüberliegende Wand fiel. Mit leisen Schritten durchquerte ich den Raum und stellte mich neben Niall. Auch wenn seine Augen kein einziges Mal von dem Bettchen, das vor ihm stand, aufsahen, wusste ich dennoch, dass er mich bemerkt hatte.

Als ich seinem Blick zu unserem schlafenden Sohn folgte, musste ich ihn nicht einmal ansehen, um zu wissen, dass er es auch gerade fühlte. Dieses Gefühl, das so unbeschreiblich schön und unglaublich war, dass es keine Worte dafür gab. Dieses Gefühl des puren Glücks, das mich seit dem Moment erfüllte, an dem ich unseren kleinen Sohn Nate das erste Mal in den Armen gehalten hatte und das mich wohl nie wieder verlassen würde.

Eine innere Wärme erfüllte mich, als ich meine Augen über das Gesicht des Kleinen wandern ließ, dann weiter zu seiner Brust, die sich in regelmäßigen Abständen hob und schließlich zurück zu seinem Gesicht. Er war perfekt, war alles, woran ich denken konnte. Ein Gedanke, der mir auch schon kam, als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte.

Das war erst vor ein paar Tagen gewesen. Ich war noch absolut erschöpft von viel zu vielen Stunde in den Wehen gewesen und jede meines Faser meines Körpers hatte geschmerzt. Doch all das war vergessen, als man mir mein Kind in die Arme gelegt und ich nicht anders gekonnt hatte, als ihn anzustarren. Tränen waren mir in die Augen gestiegen und hatten sich kurz darauf ihren Weg über meine Wangen gebahnt, als ich zu Niall geblickt hatte.

An jenem Tag hatte er denselben Ausdruck im Gesicht wie jetzt. Es war eine Mischung aus Stolz, Liebe und Glück, die man erst dann zu verstehen wusste, wenn man sie selbst einmal gefühlt hatte. Doch obwohl ich all das nun in Nialls Gesicht lesen konnte, war da noch mehr. Etwas, das ich nicht ganz zuzuordnen musste und das vermutlich der Grund dafür war, warum er mitten in der Nacht am Bettchen unseres Sohnes stand.

"Ich wollte dich nicht wecken", sagte er nach einer Weile leise.

Obwohl er mich nicht ansah, schüttelte ich meinen Kopf. "Das hast du nicht."

Er nickte, sagte jedoch nichts weiter dazu. Ich ließ meinen Blick zurück ins Bettchen wandern und beobachtete Niall dabei, wie er sanft mit einem Finger über Nates Wangen strich, bevor er dasselbe bei einem der Ärmchen tat. Als er bei der kleinen Faust ankam, öffnete Nate diese plötzlich, nur um seine Hand einen Augenblick später um Nialls Finger wieder zu schließen. Das Lächeln, das nun auf Nialls Lippen lag, hätte nicht stolzer oder größer sein können.

Für ein paar Sekunden verharrten wir in diesem Moment, ehe Niall die Stille erneut durchbrach, als er erklärte: "Ich konnte nicht schlafen."

Er sah zu mir, bevor er seinen freien Arm um meine Taille schlang und mich näher zu sich zog. Ich wusste, dass es nicht notwendig war, nachzufragen, weshalb ich einfach darauf wartete, dass er weitersprach. Dies tat er nach einer kurzen Pause auch.

With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt