With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl

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"Nobody said it was easy, no one ever said it would be so hard"

The Scientist – Coldplay

Die nächsten Tage verschwammen in einem Strudel aus Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit. Die Jungs hatten zwar ein paar Tage frei gehabt, doch die Welt hatte sich dennoch weitergedreht. Und eines konnte ich euch versichern: Die Welt von Modest hatte das in doppelter Geschwindigkeit getan. Von morgens bis abends hatte es entweder Meetings oder einen Stapel Papierkram zu erledigen gegeben und wenn meine Vorgesetzten ganz lustig gewesen waren, hatte es sogar beides in solchen Mengen gegeben, dass ich weder das eine noch das andere zu meiner eigenen Zufriedenheit erledigen konnte. Aber soll ich euch etwas verraten? Obwohl ich noch nie zuvor so viele Stunden in meinem Büro verbracht und so viele unnütze Meetings hinter mich gebracht hatte, war ich dennoch froh über diese Art von Ablenkung.

Denn das war es für mich: eine Ablenkung. Eine Ablenkung von den Gefühlswirren, die sich in meinem Inneren zu einem unlösbaren Knoten zusammengefunden zu haben schienen. Eine Ablenkung, die zu meinem Unglück nur in meinem Arbeitsleben zu funktionieren schien. Denn auch, wenn mein Gehirn im Büro mit achso wichtigen Informationen beschäftigt war, so hatte es in meiner Freizeit mehr als genug Zeit, um sich wieder mit anderen Dingen zu beschäftigen. Und dazu gehörten unter anderem die Themen Nessa, Nessa und noch mehr Nessa.

".... was sagen Sie dazu, Miss Geller?"

Die strenge Stimme von Mr Fallon ließ mich überrascht von dem Notizblock, auf dem ich schon seit einer geraumen Zeit gedankenverloren herumgekritzelt hatte, aufsehen. "Ähm... Verzeihung, was sagten Sie?"

Mr Fallon warf mir einen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ, dass er sich der Tatsache, dass ich ihm nicht zuhörte, mehr als bewusst gewesen war, als er mich ansprach, bevor er seine bereits runzelige Stirn noch mehr runzelte und sagte: "Es wäre äußerst nett, Miss Geller, wenn Sie dem Meeting nicht nur körperlich, sondern auch geistig beiwohnen würden."

Ich senkte beschämt meinen Kopf und ärgerte mich innerlich selbst darüber, dass Nessa mich zu allem Übel genau dann in meiner Arbeitszeit überwältigen musste, wenn ich in einem Meeting mit meinen Vorgesetzten und deren hirn- und seelenlosen Speichelleckern saß. "Natürlich, Sir."

Mr Fallon warf mir noch einen dieser Blicke zu, der mich augenblicklich tiefer in meinem Sitz und Elend versinken ließ, bevor er sich an Mr Steel wandte und damit begann, wichtige Zahlen und andere Dinge, von denen die Hälfte der Anwesenden (inklusive mir) nichts verstand, zu besprechen. Als die beiden Herren damit fertig waren, durften wir noch eine von Mr Fallons übliche Motivationsreden, die meiner Meinung nach genau den gegenteiligen Effekt hatte, über uns ergehen lassen, ehe wir schlurfend und mit dem Gefühl, die größten Deppen auf Erden zu sein, den Weg in unsere Büros antraten. Da ich eine brave Angestellte war, machte ich mich selbstverständlich auch auf den Weg in meinen Glaskasten, um dort weiterzuarbeiten.

Allerdings überlegte ich es mir angesichts meines bisher eher mäßig verlaufenen Tages kurzfristig anders und steuerte anstatt auf mein Büro auf den Aufenthaltsraum zu. Dort angekommen bereitete ich frischen Kaffee zu und lehnte mich dann mit einer dampfenden Tasse in meinen Händen gegen die Küchentheke. Leise seufzend nippte ich an meiner Tasse und genoss für ein paar Sekunden die Stille, die mich nun umgab. Zum ersten Mal an diesem Tag war es absolut still. Der Gang war komplett leer, alle waren in ihren Büros und schirmten mit den Türen das Klingeln ihrer Telefone und das Klappern ihrer Tastaturen von mir ab. Es war sogar so still, dass ich es beinahe als friedlich bezeichnet hätte. Aber wirklich nur beinahe, denn nichtsdestotrotz befand ich mich noch immer im Gebäude von Modest Management. Und nichts, aber auch wirklich nichts an diesem Gebäude und seinen 'Bewohnern' kam auch nur annähernd der Definition von friedlich nahe. Zumindest nicht meiner Definition.