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"I could stay awake just to hear you breathing. Watch you smile while you are sleeping, while you're far away and dreaming..."

I Don't Want to Miss a Thing - Aerosmith


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es gerade einmal sechs Uhr morgens. Normalerweise würde ich um diese Uhrzeit nicht zweimal überlegen, mich wieder umdrehen und einfach weiterschlafen, doch irgendwie fühlte ich mich heute so ausgeschlafen, dass ich tatsächlich beschloss, aufzustehen. Aus diesem Grund erhob ich mich gähnend von dem weichen Bett, streckte meine schläfrigen Glieder und tapste dann zu dem großen Fenster, das mir einen wundervollen Ausblick auf Paris ermöglichte.

Meinen Blick über die Gebäude der Stadt schweifen lassend, schlang ich meine Arme um meinen leicht fröstelnden Körper und konnte dabei nicht verhindern, dass meine Gedanken zu Niall wanderten. Nachdem ich gestern mit Lux in meinem Zimmer verschwunden war und den Rest des Tages auf meinem Bett sitzend und mit Puppen spielend verbringen durfte, hatte mir Liam irgendwann eine SMS geschickt, um mir zu sagen, dass er Niall in sein Zimmer verfrachtet und dafür gesorgt hatte, dass sich dieser ausruhte. Letzteres bezweifelte ich zwar, doch ich hoffte dennoch, dass es Niall heute besser ging.

Bevor ich mir aber noch mehr Gedanken über die Gesundheit meines besten Freundes machen würde, beschloss ich, dass ich erst einmal auf meine achten sollte. Und das bedeutete, dass ich dafür sorgen musste, dass ich nicht mehr wie ein halb erfrorenes Etwas in der Gegend herumstand und zitterte. Aus diesem Grund schnappte ich mir meine Decke, wickelte diese um meinen Körper und machte mich dann auf den Weg ins Badezimmer, um mir erst einmal eine schöne warme Dusche zu gönnen.

Zwanzig Minuten und eine perfekte Dusch-Solo-Performance später, stand ich angezogen in meinem Zimmer und hatte das erste Mal an diesem doch noch sehr jungen Morgen das Gefühl, nicht kurz vorm Erfrieren zu sein. Mehr als zufrieden mit dieser Tatsache, machte ich mich, von der Sehnsucht nach ein wenig Koffein angetrieben, auf den Weg in den Frühstücksraum des Hotels. Wie ich bereits vermutet hatte, war dieser bei meinem Eintreffen noch fast leer, sodass ich nicht nur freie Platzwahl hatte - ich entschied mich für einen Tisch, der sich ganz hinten und in einer Ecke befand - sondern auch innerhalb von wenigen Minuten eine Tasse mit köstlichem Kaffee in den Händen hielt.

Glücklich an dem Getränk nippend, holte ich mein Handy hervor, um meine E-Mails und die neuesten Nachrichten zu checken. Sobald ich das erledigt hatte, widmete ich mich der Aufgabe Nate zu antworten, der mir zwischen halb eins und drei Uhr morgens dreißig (!!) SMS geschickt hatte, weil er irgendeine neue Fernsehserie entdeckt und danach gleich gesüchtelt hatte. Ich versprach ihm, dass ich sie mir mal ansehen würde, überlas getrost seine mehr oder weniger dezenten Anspielungen auf Jack und Niall und drohte ihm dann, dass ich ihn eigenhändig erwürgen würde, wenn er mich noch einmal mit so vielen SMS bombardieren würde.

Als auch das erledigt war, packte ich mein Handy gerade in dem Moment mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen weg, als Lou und Lux den Raum betraten. Sobald sie mich entdeckten, steuerten sie auch mich zu und setzten sich mit einer fast schon beängstigend guten Laune zu mir. Die nächste halbe Stunde verbrachten wir zu Dritt, ehe nach und nach der Rest des Teams eintraf und sich zu uns setzte. Wie es nun einmal so üblich war, wenn wir alle zusammen irgendwo auftauchten, erhöhten wir den Lärmpegel innerhalb kürzester Zeit, was uns nicht nur seltsame Blicke der Kellner, sondern vor allem auch der übrigens Gäste einbrachte. Diese schienen überhaupt nicht zu wissen, ob sie sich lieber über uns ärgern oder die Lemminge beim Frühstücken fotografieren sollten. Äußerst beängstigend, sag ich dazu nur, aber egal.

Nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken und sogar ein kurzes Gespräch mit Jack überlebt hatte, widmete ich mich erneut meinem Handy. Dieses zeigte mir schon wieder fünf ungelesene SMS von Nate an. Kopfschüttelnd schrieb ich ihm eine Antwort und war dabei so tief in dem Versuch, mich nicht von ihm ärgern zu lassen, versunken, dass ich erst mitbekam, dass Lou mit mir sprach, als sie mich schon zweimal an gestupst und dreimal meinen Namen genannt hatte. Als ich ihr dann endlich die gewünschte Aufmerksamkeit schenkte, warf sie mir einen tadelnden Blick zu, bevor sie fragte: "Hast du eine Ahnung, wo Niall steckt?"

With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt