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"You're in love, just not with me."
Sleepless in London - Neon Jungle
In der Nacht vor dem Beginn der Tour konnte ich nicht schlafen. Ich war mir nicht ganz sicher woran es lag, doch ich vermutete, dass es meine innere Anspannung war, die mich dazu zwang, mich von einer Seite zur anderen zu wälzen. Vielleicht waren es aber auch die zahlreichen Gedanken, die durch meinen Kopf zu rasen schienen, und mich dazu brachten, die halbe Nacht an die Decke zu starren. Möglicherweise war es aber auch eine Kombination aus beidem, gemischt mit Nervosität und Vorfreude.
Was auch immer es war, es ließ mich nur ab und zu ein wenig Schlaf finden und brachte mich dazu, in regelmäßigen Abständen die Ziffern auf meinem Wecker zu verfluchen. So wie gerade eben, als ich mich wieder einmal seufzend umgedreht und dabei festgestellt hatte, dass es gerade einmal 05:47 Uhr war. Ein Schwall an Flüchen verließ meine Lippen, während ich mir die Decke über den Kopf zog und darauf hoffte, dass das Sandmännchen noch einmal Mitleid mit mir hatte.
Zehn Minuten und zahlreiche Flüche später, gab ich die Hoffnung auf Schlaf endgültig auf und erhob mich grummelnd von meinem Bett. Gähnend streckte ich mich, bevor ich in mein Wohnzimmer tapste und dort mitten im Raum stehen blieb. Unentschlossen sah ich mich um und fragte mich dabei, was ich nun mit mir anfangen sollte. Da mir nach langem Überlegen nichts Besseres einfiel, fing ich schließlich damit an, mein Wohnzimmer aufzuräumen, bevor ich in der Küche weitermachte und vor lauter Verzweiflung auch gleich das Bad auf Vordermann brachte. Danach war ich so verschwitzt, dass ich es für das beste hielt, wenn ich mich gleich unter die Dusche stellte.
Aus diesem Grund zog ich mir meinen Pyjama aus und wollte meine Unterwäsche gerade folgen lassen, als mir auffiel, dass ich noch ein Handtuch brauchte, da ich das andere soeben in den Wäschekorb geschmissen hatte. Deshalb ging ich schnell zu meinem Kleiderschrank, in dem ich aus Platzgründen meine Handtücher aufbewahrte, zog mir eines heraus und machte mich dann auf den Weg zurück ins Badezimmer. Dabei machte ich jedoch den großen Fehler, dass ich den großen Spiegel, der neben der Tür hing, nicht einfach ignorierte, sondern tatsächlich einen kurzen Blick darauf warf. Aus dem kurzen Blick wurde ein längerer und schließlich stand ich tatsächlich da und starrte mein Spiegelbild an.
Langsam ließ ich meinen Blick von meinem Kopf zu meinen Füßen und wieder zurück wandern. Ich betrachtete meine Oberschenkeln, die auch schon mal dünner gewesen waren, sah mir die Speckpölsterchen an meinen Hüften an und musterte dann mein Gesicht. Die unreine Haut auf meiner Stirn, die sich in den letzten Tagen noch verstärkt zu haben schien, und die dunklen Ringe unter meinen Augen. Dann sah ich meinem Spiegelbild direkt in die Augen.
Ich wusste nicht, woher das auf einmal kam, doch plötzlich bildete ich mir ein Danielle, Eleanor, Perrie und Tessa neben mir stehen zu sehen. Sie standen einfach nur da und ließen es zu, dass mein Blick über ihre Körper wanderte, über ihre schier perfekten, makellosen Körper und noch ehe ich es verhindern konnte, war mein Kopf in einem Geflecht aus Vergleichen gefangen. Ich verglich ihre Figuren mit meiner, ihre Haut, ihre Gesichtszüge, einfach all das, was ich ansonsten niemals verglichen hätte.
Ich war nie eifersüchtig auf sie gewesen, hatte mich bisher nie gefragt, warum sie so wunderschön waren, während ich wie eine Kartoffel aussah. Noch nie zuvor hatte ich diese Gedanken in einem solchen Ausmaß gehabt und noch nie zuvor hatte ich mich so verunsichert gefühlt. Doch vor allem war mir noch nie zuvor aufgefallen, dass sie etwas gemeinsam hatten, das sie noch mehr von mir unterschied: Sie alle hatten einen Freund.
Sie alle hatten jemanden, der sie liebte, der mit ihnen zusammen sein wollte und der sie ebenso glücklich machte wie sie ihn. Sie alle führten vermeintlich perfekte Beziehungen, während ich in meinen besten Freund verliebt war. Meinen besten Freund, der noch dazu eine Freundin hatte. Eine Freundin, die wie ein Model aussah und womöglich auch als eines arbeiten könnte, wenn sie es wollte.
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With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl
FanfictionSich in seinen besten Freund zu verlieben ist problematisch. Sich in seinen besten Freund zu verlieben, wenn dieser vergeben ist, ist gleich noch viel problematischer. Aber sich in seinen vergebenen besten Freund zu verlieben und dabei auch noch mit...