With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl

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"If you take my pulse right now it would feel just like a sledgehammer. So close together, so far apart"

Sledgehammer - Fifth Harmony

Nate war immer schon jemand gewesen, der anders sein musste, als alle anderen. Deshalb hatte ich mich eigentlich auch schon darauf eingestellt, dass er sich, als er mich am Flughafen von Dublin abholen sollte, etwas einfallen lassen würde, um mich seinem Stil entsprechend zu begrüßen. Ich hatte zwar keinen blassen Schimmer, was es sein würde, doch innerlich hatte ich mich auf alles vorbereitet. Das dachte ich zumindest so lange, bis ich aus dem abgetrennten VIP-Bereich des Flughafens trat und direkt meinem Bruder gegenüberstand. Meinem achso geliebten Bruder, der es sich nicht nehmen lassen hatte, mich mit folgenden Dingen zu blamieren: lautstarken Rufen meines Namens, einem Schild, auf dem nichts anderes als ein altes und peinliches Babyfoto von mir klebte und einem One Direction Fan-Shirt, das etwas zu klein für ihn war.

 Von diesem Anblick mehr als verstört, blieb ich kurz stehen, ließ meine Augen von oben nach unten und wieder zurückwandern, ehe ich kopfschüttelnd auf meinen Bruder zu ging und dabei ganz froh darüber war, dass weder die Lemminge, noch sonst jemand aus meinem Team und auch kaum jemand anderes Zeuge dieses Grauens geworden ist. Diesen Umstand hatte ich zum einen der Tatsache zu verdanken, dass es halb drei in der Früh und der Flughafen so gut wie leer war und zum anderen der Müdigkeit der Jungs, die sie dazu gebracht hatte, so schnell wie nur möglich den Flughafen durch den VIP-Bereich zu verlassen.

Als ich bei Nate ankam, grinste der mich absolut schadenfroh an, bevor er mir in meine geröteten Wangen kniff und mich in eine feste Umarmung zog. "Hallöchen, mein liebstes Schwesterherz."

Ich gab ein gequältes Brummen von mir, erwiderte seine Umarmung jedoch ohne zu zögern. Als wir uns schließlich wieder voneinander lösten, sah ich ihn leidend an. "Warum?"

Nates Blick wanderte von mir, zu seinem T-Shirt, weiter zu dem Schild und dann wieder zu mir zurück. "Zu viel?"

Ich nickte, konnte aber angesichts seines Gesichtsausdruckes nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. "Es wäre nicht von dir, wenn es nicht ein wenig übertrieben wäre."

"Stimmt."

Zufrieden grinsend schlang Nate einen Arm um mich, ehe er mich, meinen Koffer und sein Schild zum Ausgang und in Richtung seines Autos beförderte. Der Weg war zwar nicht weit, doch er genügte bei weitem, um Nate, der viel zu wach für diese Uhrzeit war, die Gelegenheit zu geben, mich über alles wichtig und vor allem unwichtig auszufragen. Deshalb war er bereits beim Verstauen meines Koffers in seinem Kofferraum so gut über die wenigen Sachen, die sich in meinem Privatleben ereigneten, informiert, dass er sich trotz der eisigen Kälte, die schon seit ein paar Tagen den Ende des Novembers bestimmte, gezwungen fühlte, mich zu umarmen. Ob das eine Umarmung aus Mitleid, Mitgefühl oder Freude war, sei einfach einmal dahingestellt.

"Ich kann's nicht glauben, dass du mich endlich einmal besuchen kommst", meinte Nate als er seinen Wagen vom Gelände des Flughafens lenkte.

"Naja, eigentlich...", begann ich müde, kam jedoch nicht dazu, den Satz zu Ende zu führen.

"Ich meine, es wurde ja auch mal wieder Zeit, aber lass uns jetzt nicht darüber diskutieren, welch treulose Seele du bist." Er kicherte leise vor sich hin. "Wie auch immer, ich hab voll viel für uns zwei Hübschen geplant. Wir werden uns Museen und Kirchen ansehen, shoppen gehen und eine Fahrt mit einem Boot machen. Aber vor allem werden wir uns regelmäßig in irgendeinem der wunderbaren Pubs betrinken. Ich meine, das gehört immerhin dazu, wenn man nach Irland kommt. Und so schlecht wie alle sagen, schmeckt das Guinness auch nicht. Okay, es ist nicht das Beste vom besten, aber es gibt definitiv schlimmeres."