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"Oh there's so much I want to say but I'm so scared to give away every little secret that I hide behind."

What if I told you– Jason Walker


Ich wusste nicht wie lange ich so da lag, doch irgendwann musste mich der Schlaf übermannt haben, denn das nächste, das ich wahrnahm war eine Hand, die sich auf meine Schulter legte und sanft daran rüttelte. Für einen kurzen Augenblick war ich versucht, sie einfach zu ignorieren, entschied mich jedoch aufgrund des köstlichen Geruchs, der in der Luft lag, dagegen und schlug meine Augen auf. Keine zwei Sekunden später griff ich mir gequält stöhnend an den Kopf, bevor ich diesen so drehte, dass ich den Besitzer jener Hand ausmachen konnte, die mich gerade eben aus dem Land der Träume geholt hatte.

Überrascht runzelte ich die Stirn, als ich begriff, dass niemand anderes als Perrie neben mir an der Bettkante stand und mich amüsiert angrinste. Sofort zog sich alles in mir zusammen, als die Erinnerungen der letzten Nacht auf mich einzuprasseln begannen. Ich wusste noch alles, konnte mich an das Gespräch mit Niall erinnern, an meine Flucht zu Zayn, nachdem Tessa mein Geständnis verhindert hatte und daran, dass dieser mir einen Schlafplatz angeboten hatte. Jede einzelne Sekunde der vergangenen Nacht schien sich in mein Gedächtnis eingebrannt zu haben. Jedes Gespräch, jede Geste, jedes Wort – einfach alles. Alles, außer Perrie. Perrie kam irgendwie in keiner dieser Erinnerungen vor.

Schwerfällig setzte ich mich ein wenig auf und sah mich verunsichert in dem Raum um, bevor meine Augen wieder zu Perrie wanderten, die noch immer wortlos, doch mit einem breiten Grinsen im Gesicht da stand. Irritiert kratzte ich mich am Hinterkopf "Ähm... Hi."

"Hallo", erwiderte sie und schien sich dabei köstlich darüber zu amüsieren, dass sie mich so aus dem Konzept brachte.

Ich fuhr mir mit der Zunge über meine trockenen Lippen. "Kann es sein, dass ich irgendwas verpasst habe?"

"Was meinst du?", fragte sie scheinheilig und ließ sich neben mich auf das Gästebett fallen.

Ich griff mir mit einer Hand an die Stirn und versuchte hartnäckig, das Gesicht einer bestimmten Person aus meinem Kopf zu bekommen, während ich gleichzeitig leise vor mich hin grummelte. Als ich meine Hand einige Sekunden später wieder sinken ließ, breitete sich das ungute Gefühl von Bedauern und Bereuen in meinem Körper aus. Doch ich versuchte das gekonnt zu ignorieren, als ich mich wieder Perrie zuwandte und fragte: "Solltest du nicht in New York sein?"

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich bin heute Früh zurückgekommen."

"Oh." Obwohl meine Gedanken zu rasen begannen, wollte mir nicht mehr über die Lippen kommen.

Perrie schenkte mir ein Lächeln, das sofort darauf schließen ließ, dass sie verstanden hatte, was in meinem Kopf vor sich ging, ehe sie zu erklären begann: "Zayn hat mich vom Flughafen abgeholt und mir erklärt, dass es gestern Nacht spät geworden ist und du hier geschlafen hast, weil er nicht wollte, dass du alleine nach Hause fährst. Dann hat er sich in die Küche verkrochen und mich angewiesen dich zu wecken."

"Oh", wiederholte ich, doch dieses Mal hatten meine Augen die Größe eines Tellers angenommen.

Ich wusste nicht, was mich in diesem Moment mehr beeindruckte: Dass Perrie nicht im geringsten eifersüchtig oder trotz der Tatsache, dass ich in Zayns Wohnung war, wenn sie nach zwei Wochen im Ausland endlich wieder Zeit mit ihm verbringen könnte, nicht die Spur zickig wurde oder das Wissen, dass genau das hier das war, was Zerrie ausmachte. Denn wenn sie eines nicht besaßen, dann war es mangelndes Taktgefühl. Sie wussten immer genau, wann sie nachfragen und wann sie es lieber lassen sollten, waren stets für ihre Freunde da und vertrauten einander so bedingungslos, dass ich mich manchmal wirklich fragte, ob sie nicht direkt aus einem kitschigen und klischeehaften Liebesroman stammten. Denn so perfekt, wie die beiden für einander waren, durften sie eigentlich nicht real sein.

With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt