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"If you're hoping for second chances, of stolen kisses, I got the answer. Don't you know, anytime, anyplace, I'm yours. You're the one I belong to, the one thing that feels true. Everything I could ever want. If you ever need me, I'm waiting on you to arrive through the door, anytime, anyplace, I'm yours"
I'm Yours - The Makemakes
|| N I A L L ||
Ich hatte immer gedacht, dass sie absolut übertrieben. Die Figuren in den ganzen Filmen, die immer zum Schatten ihrer selbst wurden, wenn sie sich von dem Menschen trennten, den sie liebten oder mit dem sie durch ein mehr oder weniger realistisches Ereignis nicht zusammen sein konnten. Ich hatte wirklich immer geglaubt, dass man im realen Leben niemals so leiden könnte, dass man sich niemals so gehen lassen und sich so unvollkommen fühlen konnte. Mittlerweile wusste ich jedoch, dass es nicht übertrieben war.
Im realen Leben war es sogar noch viel schlimmer.
Das durfte ich nun schon seit vier Monaten am eigenen Leib erfahren. Denn so lange war Emma nun weg. So lange war irgendwie alles anders. Ich war anders. Es war, als würde ein Teil von mir fehlen, als hätte ich jede Motivation, jeglichen Antrieb verloren. Ich konnte nicht mehr richtig schlafen, mich nicht konzentrieren und hätte mich am liebsten einfach nur in meiner Wohnung verbarrikadiert. Vermutlich hätte ich das auch getan, wenn ich mich mit den Jungs nicht mitten in einer Welttour befunden hätte.
Doch auch, wenn ich mich dadurch beinahe jeden Tag in einer anderen Stadt oder einem anderen Land befand und etwas abgelenkt wurde, änderte dies nichts an der Grundsituation. Und diese war nun einmal, dass Emma weg war. Sie war 600 Kilometer von mir entfernt in Aberdeen und ich hatte keine Ahnung wie es ihr ging. Alles, was ich wusste, war, dass ich sie vermisste. So unglaublich und mit jeder Faser meines Körpers, dass ich manchmal schwören könnte, es körperlich zu spüren.
Ich vermisste ihr Lachen, ihre Nähe und dieses Gefühl, das sie bei mir auslöste. Ich vermisste es, sie im Arm zu halten, sie zu küssen oder einfach nur bei ihr sein zu können. Ich vermisste jeden kleinen Augenblick mit ihr, alles was wir waren und alles was wir hätten sein können, wenn...
Ja, wenn ich nicht so ein vollkommener Idiot gewesen wäre. Ein feiger, unfähiger und absolut dämlicher Idiot, der sie nicht nur nicht aufgehalten hatte, als sie gekündigt und wieder nach Aberdeen gezogen war, sondern es auch geschafft hatte, nicht den Mut aufzubringen und sie anzurufen. Wegen mir herrschte seit vier Monaten Funkstille zwischen uns. Wegen mir hatte sie sich in Aberdeen ein neues Leben aufgebaut. Wegen mir und meiner Dummheit hatte ich sie noch weiter von mir weg getrieben.
Ein frustriertes Schnauben verließ meinen Mund, als mich von diesen Gedanken losriss, einen Blick auf die Uhr und danach aus dem Fenster warf. Beinahe könnte man meinen, dass sich das Wetter meiner Stimmung angepasst hätte, denn der Himmel über London war grau und es regnete schon seit Stunden in Strömen. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich mich am liebsten wieder in meinem Bett verkrochen, doch leider zwangen mich meine werten Freunde förmlich dazu, das Haus zu verlassen und mit ihnen irgendwohin essen zu gehen.
Nicht gerade begeistert davon, schnappte ich mir meine Schlüssel und setzte irgendeine Snapback auf, um mich vor dem Regen zu schützen. Dann stürmte ich aus meiner Wohnung, entschied mich gegen den Aufzug und für die Treppen. Während ich eine Stufe nach der anderen nach unten rannte, konnte ich nicht verhindern, dass ich erneut nur an eines denken konnte. Als ich dann jedoch im Eingangsbereich ankam, zwang ich mich selbst dazu, Emma aus meinem Kopf und meinen Gedanken zu verbannen.
Natürlich gelang es mir, wie bereits in den letzten Wochen, nicht wirklich, dennoch redete ich es mir ein, während ich mein Wohnhaus verließ. Innerhalb von Sekunden war ich vollkommen durchnässt, als ich der Straße ein paar Meter zu dem Punkt folgte, an dem mich ein Taxi abholen sollte. Eigentlich sollte es mich stören, dass ich wie ein begossener Pudel aussah - immerhin wollte ich mich mit Freunden irgendwo treffen - doch irgendwie tat es das nicht.
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With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl
FanfictionSich in seinen besten Freund zu verlieben ist problematisch. Sich in seinen besten Freund zu verlieben, wenn dieser vergeben ist, ist gleich noch viel problematischer. Aber sich in seinen vergebenen besten Freund zu verlieben und dabei auch noch mit...