With A Little Help From My Friends 2 - Heartbreak Girl

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"Though I try to get you out of my head, the truth is I got lost without you. And since then I've been waking up to only half a blue sky. Kinda there- but not quite. I'm walking 'round with just one shoe. I'm half a heart without you. I'm half a man- at best. With half an arrow in my chest. I miss everything we do. I'm half a heart without you"

Half A Heart - One Direction

Ich war kein geduldiger Mensch, das war ich noch nie gewesen. Dennoch wollte ich Zayns Rat befolgen und Niall Zeit geben. Ich wollte es sogar so sehr, dass ich bereits seit drei Monaten mehr oder weniger geduldig auf ein Zeichen von ihm wartete. Über 12 Wochen, in denen mein Geduldsfaden mehrmals fast gerissen und alle meine Schutzmauern in sich zusammengebrochen wären. Etwa 90 Tage, in denen ich mich jeden Abend vor dem Einschlafen fragte, wie lange ich ihm wohl noch Zeit geben sollte. Circa 2190 Stunden, in denen ich mindestens so oft an Niall wie an mir selbst gezweifelt hatte. Und ungefähr 131400 Minuten, in denen sich dennoch ein paar Dinge verändert hatten.

Seit etwa zwei Monaten arbeitete ich nun schon bei Saltire Management. Freya Broun, die nun meine Vorgesetzte war, hatte sich nur ein paar Tage nach meiner Bewerbung bei mir gemeldet und mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Kurz darauf hatte ich den Job und durfte seitdem einen recht überfüllten Schreibtisch in einem Großraumbüro mein Eigen nennen. Es war kein Vergleich zu dem Büro, das ich noch vor wenigen Monaten hatte und das mir nun wie ein purer Luxus vorkam, doch es war genau das, was ich im Moment brauchte.

Wann auch immer ich arbeitete, war ich von Menschen umgeben, die mich nicht nur mit offenen Armen und purer Freundlichkeit empfangen hatten, sondern die mir in Kombination mit der Arbeit ein wenig an Normalität zurückgaben. Am Anfang war es nicht leicht für mich, dass ich nicht alleine sondern in einem Team arbeiten sollte. Schließlich war es in meinem alten Job nicht üblich, als Team zu fungieren - zumindest in gewissen Bereichen. Bei Saltire war das etwas ganz anderes. Hier wurde quasi nur im Team gearbeitet. Eine Tatsache, die mir nach einer kurzen Eingewöhnungsphase richtig gut gefiel, zumal Erin und Alec, die Kollegen, mit denen ich am engsten zusammenarbeitete, einfach ein Glücksgriff waren.

Abgesehen von meinem Job hatte sich auch meine Wohnsituation verändert. Vor etwas mehr als einem Monat war ich von meinem Elternhaus zu Dylan gezogen, der rein zufällig sein Arbeitszimmer nicht mehr benötigt hatte. Ich war mit meinen Eltern eigentlich ganz gut zurechtgekommen, doch wenn man einmal alleine gelebt und sein Leben selbst bestimmt hatte, war es nicht unbedingt leicht, wieder diesen Schritt zurückzumachen. Zu meiner Überraschung lief das Zusammenleben mit Dylan auch ganz gut. Er vergaß zwar hin und wieder, dass ich weder seine persönliche Köchin noch seine Putzfrau war, aber sobald ich ihm einen "freundlichen" Schubs in die richtige Richtung gab, war er eigentlich ganz umgänglich.

Der Gedanke daran, wie ich ihn heute Morgen mit all seinen dreckigen Socken beworfen hatte, weil er sie im Wohnzimmer verstreut hatte, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen, als ich mit einer herrlich duftenden Tasse Kaffee in den Händen an meinem Schreibtisch im Büro zurückkehrte. Nachdem ich heute schon zahlreiche E-Mails beantwortet hatte, hatte ich mir eine kurze Pause gegönnt, ehe ich mich einem gigantischen Stapel an Dokumenten widmen wollte, der schon beinahe umzukippen drohte. Motiviert ließ ich mich auf meinen Sessel fallen, nahm einen Schluck aus meiner Tasse und schnappte mir dann einen Stift und das erste Dokument.

Noch bevor ich überhaupt damit begonnen hatte, die achso wichtigen Informationen des Papiers durchzulesen, ließ sich Erin auf den "Besucherstuhl", der neben meinem Schreibtisch stand, fallen. Da es relativ normal war, dass sie mir manchmal über die Schulter schaute, reagierte ich zuerst überhaupt nicht auf ihre Anwesenheit. Erst, als sie sich mehrmals räusperte, hob ich meinen Kopf und sah sie verwirrt an.