The Sunstead Academy

Kapitel 17

A new semester a new game and new enemies

Blake

Als der Wecker heute losgeht, möchte ich nichts sehnlicher, als mich umzudrehen und so zu tun, als hätte ich die nervigen Geräusche überhört. Aber auch wenn ich mich dazu entschieden hätte, länger liegenzubleiben, wäre mein Plan niemals aufgegangen. Es ist nicht immer von Vorteil nur ein Apartment von seinem Bruder entfernt zu wohnen. Elion und mich trennt nur ein Flur und da mein Zwillingsbruder ein Vorbild an der Academy ist, würde er niemals zulassen, dass ich mich am ersten Tag nach dem Semester verspäte.

Während ich mir im Badezimmer die Zähne putze, höre ich, wie jemand den Code mein Eingangstür eingibt. Augenrollend stemme ich meinen Arm gegen das Wachbecken und warte darauf, bis Elion mich auffindet. Da unsere beiden Apartments den gleichen Code besitzen, ist das mit der Privatsphäre eine komplizierte Sache. Einmal kam Elion ohne zu klopfen hinein und fand mich mit einer rothaarigen im Bett vor. Tja, danach hatte sich der Spaß erledigt.

»Blake?« Eine Sekunde später schnellt Elions Kopf um die Ecke zum Bad. »Hier steckst du, und wie ich sehe, bist du schon wach.«

Ich spucke die Zahnpasta aus meinem Mund. »Wow, wie scharfsinnig du heute doch bist. Dann ist deine Arbeit wohl getan, Mom.«

Elion lehnt sich gegen den Türrahmen und trägt bereits die Uniform der Academy. Diese besteht aus einer dunkelblauen Leinenhose und einem hellen Hemd mit dem Wappen der Academy. Ich hingegen trage diese Klamotten fast nie, sie faulen in meinem Kleiderschrank vor sich hin. Ich könnte vermutlich ein ganzes Buch über die Vorteile eines Direktorensöhnchen schreiben.

»Reg dich ab. Wir haben in den letzten Tagen kaum miteinander geredet, da könnte man doch wohl meinen, dass ein längeres Gespräch zwischen uns beiden möglich ist.«

Unbeeindruckt spüle ich mir den Mund mit Mundwasser aus und kümmere mich um meine Frisur.

Elion hat nicht unrecht, was seine Worte betrifft. Seit der Strandparty vor rund zwei Wochen haben wir uns kaum gesehen. Ich war mit dem Training und meinen Freunden beschäftigt, während er sich schon an seine Bücher gesetzt hat, oder so. Ehrlich gesagt, habe ich keinen Schimmer, was mein Bruder in den letzten Ferientagen getrieben hat. Jedenfalls habe ich ihn bei keiner verbotenen Party unten im Hobbyraum entdeckt. Ich habe angenommen er ist immer pünktlich im Schlummerland angekommen. Nicht nur ich habe meinen Bruder gemieden, sondern er eher mich. Wenn wir uns begegnet sind, wendete er sich von mir ab oder tat so, als würde er mich nicht sehen. Einen Tag nach der Strandparty befanden wir uns beide im Landhaus unserer Mom und da merkte ich, dass Elion sauer auf mich ist. Ich musste nur eins und zwei zusammenzählen um zu darauf zu kommen, was ich dieses Mal verbrochen habe. Hadley hat mich also bei ihm verpetzt und erzählt, dass ich sie am Ufer zurückgelassen habe. Wahrscheinlich hat er sie abgeholt und konnte sich von ihr anhören, was für ein Biest ich doch sei. Da Elion jedoch gerne Streitereien aus dem Weg geht, hat er mich bis jetzt noch nicht deswegen zur Sau gemacht.

»Wir unterhalten uns doch gerade, also merkst du doch, dass es möglich ist.«

»Freust du dich schon auf das neue Semester?« Elion wechselt schnell das Thema, nachdem er mit den Augen gerollt hat. Dafür musste ich ihn nicht einmal anschauen, ich weiß es einfach.

»Möchtest du jetzt ernsthaft Smalltalk mit mir führen? Warum sagst du mir nicht einfach, warum du wirklich hier bist?« Ich drehe mich zu meinem Bruder und schließe dabei das Regal des Hängeschranks.

»Ich soll direkt auf den Punkt kommen? Lass Hadley bei ihrem Semesterstart in Frieden.«

Ein Grinsen bahnt sich auf meine Lippen, da ich mit so einer Anforderung gerechnet habe. Bevor ich das Badezimmer verlasse, sprühe ich mir noch einen Spritzer Parfüm auf den Hals. Ich versuche Elion gar nicht erst zu verschonen, als ich im Türrahmen an ihm vorbeidrängle. Er folgt mir wie ein Insekt in die Küche, wo ich mir ein Glas Wasser nehme.