The Sunstead Academy

Kapitel 44

Blake

3:2

Wir haben das erste Spiel in dem Semester gewonnen. Ich bin so geladen und voller Adrenalin, als der laute Ton, der das Spiel für beendet erklärt, über das Feld dröhnt. Wir lassen unsere Schläger zu Boden fallen und rennen als Team zusammen, um zusammen unseren Sieg zu feiern. Als Team waren wir heute grandios, beinahe unschlagbar. Das Team aus Messina hat zwar zwei Tore geschossen, aber davon haben wir uns nicht aus der Bahn bringen lassen. In unseren Venen pumpte pures Adrenalin, alles andere um uns herum konnten wir ausblenden. Wir hatten zwar den Sieg im Kopf, aber dennoch hatten wir auch Spaß. Das merkte ich vor allem an Hunter und mir, denn immer, wenn wir in der Nähe des anderen waren, mussten wir unter dem Helm grinsen. Ich bin verdammt stolz auf unser Team und natürlich auch auf mich. Die Tribüne bebte vor Jubel, als wir gewonnen haben, und erst dann ließ ich meine Blicke über die Maße der Zuschauer wandern. Es sind so viele Menschen hier, die uns zugesehen haben, wow. Kurz überflog och das Meer der Masse, um nach einem bestimmten Augenpaar Ausschau zu halten, doch es ist mir unmöglich, sie zu finden.

»Blake! Ein Reporter möchte mit dir sprechen!«, ruft mir einer meiner Mitspieler zu und ich jogge an den Rand, wo die ganzen erwachsenen stehen. Mom sieht mich und löst sich von einer Frau, mit der sie bis eben gesprochen hat.

»Komm her, mein Sohn!« Sie schließt ihre Arme fest um mich, obwohl mein Duft nicht sehr appetitlich sein kann. »Ich bin so stolz auf dich, du hast sehr gut gespielt!«

»Danke, Mom.« Ich drücke sie sanft weg. »Du solltest mich lieber erst nach dem Duschen umarmen, ich stinke sehr nach Schweiß.«

»Das ist mir nicht aufgefallen.« Sie zwinkert mir zu und gibt mir zu verstehen, dass sie lügt.

»Der Herr hier möchte dich interviewen, weil du der Sohn der Direktorin bist«, sagt mein Coach, der unser Gespräch gestört hat. Er deutet auf einen Mann mit einem kleinen Aufnahmegerät in der Hand und einem Klemmbrett, auf denen bestimmt die Fragen stehen. Ich habe kein Problem damit mit fremden über meine Leistungen und über das Spiel zu reden, also lockere ich meine Schultern und gehe zu dem Journalist, der mir zur Begrüßung die Hand schüttelt und direkt mit seinen Fragen loslegt.

Eine Stunde später verlassen wir alle frisch geduscht die Sporthalle und sind bereit, den Rest des Abends zu feiern. Wir haben dem Team aus Messina vorgeschlagen, hier zu bleiben und mit uns zu feiern, auch wenn sie nicht gewonnen haben. Dafür haben wir Hunter in deren Kabine geschickt und er meinte, sie überlegen es sich.

»Hoffentlich sind alle erwachsenen weg. Zu feiern mit Aufsicht wäre mies.« Jonas trottet neben mir her. Er war heute im Tor und hat lauter Schürfwunden an den Beinen, vom ganzen hin und her schmeißen.

»Die Direktorin hat mir versprochen, dass wir gelassen feiern können«, erkläre ich schulterzuckend und merke, wie sich der Muskelkater langsam aber sich ausbreitet. Morgen wird es mir unmöglich sein, aus dem Bett zu krabbeln. Nur zu gut, dass wir dann Sonntag haben.

»Die Direktorin hat das gesagt? Nenn es doch einfach beim Namen. Deine Mom hat es dir versprochen«, korrigiert mich Hunter gut gelaunt neben mir. »Du musst diese Tatsache doch nicht unter den Teppich kehren.«

»Ist doch egal, Hauptsache wir haben heute Spaß.« Elias schraubt seine Wasserflasche aus und trinkt sie zur Hälfte leer.

»Wo ist eigentlich der ganze Alkohol, den wir gestern gekauft haben?«, möchte Jonas noch wissen.

»Ich habe alles versteckt, aber keine Sorge. Ich habe jemanden beauftragt es zu holen.« Hunter grinst neben uns teuflisch auf und im nächsten Moment kommen wir auf dem geräumten Spielfeld an. Es sind immer noch viele Studenten da, die in Grüppchen auf der Tribüne stehen und sich unterhalten. Mom hat ihr Wort gehalten, keine erwachsene Person ist mehr zu erkennen. Die Sonne geht langsam unter und es ist angenehm warm. Ich habe das Gefühl, diese Nacht könnte unvergesslich werden. Und meine Vorahnung wird bestätigt, als ich Elinas Stimme hinter uns höre und eine blonde Schönheit neben ihr herläuft.