The Sunstead Academy

Kapitel 31

Blake

Hadley sitzt wie eine Prinzessin im weißen Kleid neben mir und sieht wie immer wunderschön aus. Auf ihren Beinen liegt mein Hoodie, damit sie nicht friert. Keine Ahnung, warum ich vorgeschlagen habe, dass wir beide noch eine Weile hier sitzen können. Wahrscheinlich wollte ich nicht, dass die Blase um uns herum so schnell wieder platzt.

Als Elion den Anruf bekommen hat, habe ich direkt gelauscht. Ich bot sofort an, dass ich sie abhole, aber nicht nur, weil ich es wolle, sondern auch, weil Elion sich niemals so beeilt hätte, wie ich mich beeilt habe. Ich dachte mir schon, dass sie in eine unangenehme Situation mit einem Jungen gekommen ist, und das bestätigte sich, als ihr dieser blonde Bastard hinterhergerufen hat. Wie stark sich meine Hände um das Lenkrad gelegt haben, werde ich nicht verraten. Wenn sie es wüsste, würde sie genau wissen, dass es mich wahnsinnig macht, wenn sie etwas mit einem anderen Jungen macht.

Als sie sicher in meinem Auto saß, beruhigte ich mich. Seit unserem Kuss im Gewächshaus lief ich wie eine gezündete Zeitbombe herum. Ich war aufgeladen, frustriert und wusste nicht, wohin mit meinen angesammelten Emotionen. Ich konnte an nichts anderes denken. Das Feldhockeytraining konnte mich nicht davon ablenken, meine Freunde auch nicht und von anderen Frauen ganz zu Schweigen. Wenn ich in andere Augen als in Hadleys schaue, krempelt sich mir der Magen schon um, weil ich nur ihre sehen will. Diese blauen Augen zum dahinschmelzen. Und wenn sie sauer auf mich ist, dann sind es Augen, die Feuerlaser ausstrahlen können. Nichtsdestotrotz konnte ich an nichts anderes denken als an das Mädchen neben mir auf der Treppe.

Ich hatte noch ein Powerrade im Auto liegen, welches ich vor kurzem Mal im Geschäft gekauft habe. Nennt es verrückt, aber ich wusste, dass Hadley irgendwann in meinem Auto sitzen würde und jeder gute Fahrer möchte seinen Mitgefährten doch etwas anbieten. Als Hadley die Flasche gesehen hat, ist sie vor Freude fast auf meinen Schoß gesprungen. Ich bin ein großer Fan der glücklichen Version von ihr.

Als das Reh auf die Straße gesprungen ist und ich die Vollbremsung durchgezogen habe, habe ich es bereut, sie mitgenommen zu haben. Verdammt, ich war wie ausgenockt. Für einen Moment vergaß ich alles um mich herum und dachte nur daran, dass ich beinahe auf einer kurvigen Straße einen Unfall gebaut hätte und dass mit Hadley als Beifahrer.

»Warum legen Hühner Eier?«

Perplex starre ich zu Hadley, die mich mit ihrer Frage aus dem Konzept bringt. Auf meiner Stirn bildet sich eine tiefe Falte und ich frage mich, ob Hadley doch mehr getrunken hat, als ich angenommen habe. Oder jemand hat etwas in das Powerrade gemischt.

»Was?«

»Warum legen Hühner Eier?«, wiederholt sie sich und grinst mich abwartend an.

»Keine Ahnung?«, sage ich vorsichtig.

»Wenn sie die werfen würden, gehen sie ja kaputt.« Sie lacht sich über ihren eigenen Witz kaputt und ich verdrehe die Augen, aber kann es mir nicht verkneifen, zu Lächeln. Ich lache nicht über ihren öden Witz, sondern über die unbeschwerte Art, wie sie sich darüber freut.

»Ich glaube, bei dir da oben ist etwas kaputt.« Ich beuge mich zu ihr rüber und tippe ihr spielerisch auf den Kopf. Sie weicht lachend aus und kippt beinahe nach hinten, da sie kurz das Gleichgewicht verliert.

»Und wie kommt ein Elefant von einem Laubbaum herunter?«

»Warum zur Hölle sollte ein Elefant auf einen Laubbaum klettern?«, frage ich verdutzt nach.

»Du sollst hier nichts hinterfragen, sondern überlegen und antworten.« Wie ein kleines Kind wippt sie neben mir herum und wartet sehnsüchtig darauf, dass ich ihr eine plausible Antwort gebe.