Blake
»Ich brauche eine Minute!« Hunter lässt sich einige Meter vor mir ins Gras fallen und spreizt Arme und Beine aus, als wolle er einen Schneeengel ohne Schnee machen.
»Steh auf.« Ich tippe ihn mit dem Feldhockeyschläger an. »Wenn wir hier fertig sind, können wir in die Stadt fahren und Burger essen gehen.«
»Mein Magen! Er brummt so laut und dann sagst du auch noch so etwas!« Hunter ächzt auf und dreht sich auf den Bauch. Wetten, er hat jetzt einige Grashalme im Mund?
»Dann soll ich also aufhören über saftige Burger zu reden? Wie das Fleisch perfekt gebraten wird, der Käse schön geschmolzen ist und das Brot so frisch, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft.«
»Blake, ich bringe dich gleich mit dem Schläger um. Einfach hier mitten auf dem Feld.« Hunter bleibt regungslos liegen, wobei ich zu lachen beginne.
»Wenn du mich umbringst, fährt dich niemand in die Stadt und ich bezweifle, dass du auf den Bus warten möchtest.« Ich werfe den Schläger auf den Boden und setze mich auf das Gras.
»Dann muss ich dich eben nach dem Essen umbringen. Wie auch immer die Sache ausgeht, den morgigen Tag wirst du wohl nicht erleben.«
»Hunter?«
»Du brauchst jetzt nicht meinen Namen so sanft zu sagen, damit ich doch noch Erbarmen mit dir kriege.«
Ich kratze mich am Hinterkopf und merke, wie nervös ich werde. Nervös vor meinem besten Freund, weil ich ihm eine Sache aus meinem Leben verheimlicht habe? Verdammt, in den letzten Wochen bin ich echt tief gesunken. Ein Wunder, dass ich noch auf dem Gras sitze und nicht tief vergraben in der Erde nach Luft schnappe, weil ich genau so tief gesunken bin.
»Hunter«, wiederhole ich mich mit rauer Stimme.
»Wenn du noch einmal meinen Namen so sagst, verpasse ich dir wirklich einen.« Er wimmert immer noch auf dem Bauch herum und scheint sich noch nicht erholt zu haben.
»Hunter!«, brülle ich nun und er schreckt zusammen.
»Scheiße, Blake! Was soll das? Mir sind fast die Eier abgefallen vor Schreck!« Er dreht sich zur Seite, damit er mich ansehen kann und fasst sich ans Herz. »Mach das nie wieder.«
»Du hörst mir ja nicht zu!«, beschwere ich mich und lasse meinen Kopf in den Nacken hängen, um nach etwas Entspannung zu suchen.
»Okay, dann höre ich dir jetzt zu, Zuckerbacke. Was hast du auf dem Herzen, außer einen saftigen Burger? Von dem ich übrigens auch träume, nur dass du Bescheid weißt.«
»Kannst du nicht einen Moment ernst bleiben? Ich versuche wirklich über ein heikles Thema mit dir zu sprechen, also reiß dich kurz zusammen.«
»Hast du deine Tage, oder so?«, möchte Hunter mit zusammengezogenen Augenbrauen wissen.
»Nein.« Ich atme genervt aus. »Aber ich habe Hadley geküsst.«
Hunter hat sich innerhalb einer Sekunde aufrecht hingesetzt und blinzelt mich wie ein Vollidiot an.
»Du hast was?«
»Und ich kenne sie schon länger, als du kennst. Eigentlich könnte man sagen, dass ich sie schon mein Leben lang kenne.« Um mich abzulenken, rupfe ich einige Grashalme aus der Erde und lege sie mir aufs nackte Knie.
»Und das verheimlichst du vor mir?« Er fasst sich verletzt ans Herz. »Sag mal, liebst du mich überhaupt, Freund?«
»Bleib ernst!« Ich nehme die Grashalme von meinem Knie und werfe sie nach Hunter, der sich schnell wegdreht und dabei lacht.
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The Sunstead Academy
RomanceWillkommen an der Sunstead Academy! Freundschaften, Intrigen, Liebe und Geheimnisse. Das alles findet man an der Sunstead Academy. Die internationale Eliteschule ist für ihre vielfältige Ausbildung bekannt und liegt an der Ostküste Siziliens. Doch...