Kapitel 14

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Provocation is a bitter game

Blake

Wenn ich behaupten würde, mein Körper stände in Flammen, wäre das noch eine Untertreibung. Die Untertreibung des Jahrhunderts, um genau zu sein.

Wie ein kleines Flittchen leckt Hadley über den Oberkörper meines besten Freundes, doch das Schlimmste daran ist meine Reaktion. Und sie weiß ganz genau, wie sehr sie mich damit quält. Auch wenn ich den Blick abwenden möchte, es würde gar nicht gehen. Bevor ich sie zusammen mit Hunter entdeckte, steckte ich mitten in einer Unterhaltung mit zwei hinreißenden Italienerinnen, doch sobald ich sie sah, schalteten sich meine Ohren ab. Dafür funktionieren die anderen Sinne besser als jemals zuvor. Ich glaube, meine Augäpfel fallen mir bald raus, da ich nicht einmal in der Lage bin zu blinzeln. Um die beiden herum hat sich eine Menge angesammelt, die jeden Moment mit ihren betrunkenen Augen aufsaugen. Sogar die zwei Italienerinnen haben sich aus dem Staub gemacht, als sie bemerkt haben, dass ich nicht mehr zuhöre und stehen stattdessen hinter Hadley und feuern sie an, noch weiter runter auf die Knie zu gehen.

»Wow, sie ist der Wahnsinn!« Filippo steht plötzlich neben mir, in seiner Hand baumelt ein voller Drink. Meine Hände ballen sich wie von selbst zu festen Fäusten, meine Augen verengen sich.

»Was soll daran Wahnsinn sein? Sie benimmt sich wie ein billiges Flittchen«, spucke ich gereizt hervor.

»Hunter scheint jedenfalls die Show zu gefallen.«

Mit zusammengepressten Lippen beobachte ich das Geschehen weiter, als würde es nie enden wollen. Hunter hat seine Hände auf Hadleys Kopfansatz gelegt, während sie an seinem unteren Bauch leckt. Dabei streckt sie ihren Hintern weit nach hinten, damit auch wirklich jedes männliche Geschöpf an diesem Strand diesen knackigen Apparat zu sehen bekommt. Ihr Körper steckt in einem hinreißenden Sommerkleid, ihre nackten Füße streifen durch den Sand. Ich habe sie schon vorhin gesehen, als sie mit ihren neuen Freunden aufgetaucht ist. Mein Kopf drehte sich wie von selbst zu ihr herum, als hätte ich die Anwesenheit eines Teufels spüren können. Nur sieht Hadley leider Gottes eher aus wie ein Engel und nicht wie ein Teufel. Ihre leuchtenden Haare machen mich bei jeder Gelegenheit an, da gibt es doch gar nicht. Wahrscheinlich verwechselt mein Körper den Hass mit Begehren.

»Hunter benimmt sich auch wie ein Flittchen«, brumme ich vor mich hin.

»Wow, besteht dein Wortschatz nur noch aus diesem Wort?« Filippo wendet sich an mich, als Hadley sich wieder aufrecht hinstellt und sich mit dem Handrücken über den Mundwinkel fährt. Sie sieht Hunter mit glühenden Augen an und für den Bruchteil einer Sekunde fällt ihr Blick auf mich. Das ist der Moment, in dem ich mich abwende und Filippo seinen Drink klaue, um diesen mit einem Zug runterzuspülen.

»Langsam! Verdammt, Blake! Francesca hat mir die Mische gemacht und du weißt doch, wie sehr ich auf ihre Künste stehe.« Er jammert auf und nimmt mir den leeren Becher seufzend ab. »Jetzt muss ich ihr vermutlich erst eine Nackenmassage machen, bevor sie mir einen neuen mischt.«

»Es gibt schlimmeres, Kumpel.« Abgelenkt wende ich meinen Kopf leicht in Hadleys Richtung und erkenne, dass sich der Trubel aufgelöst hat. Hunter steht mit locker zehn Verehrerinnen in einem Kreis, während jede Spur von Hadley fehlt.

»Weißt du an wen du mich gerade erinnerst?« Ich sehe zu meinem Freund und warte auf weitere Infos. »An deinen Bruder, der die gleiche Fresse zieht. Jetzt lockere dich mal wieder auf, vor einer halben Stunde warst du doch noch bestens gelaunt.«

»Ich gehe pissen«, entscheide ich mit tiefer Stimme und mache mich los. Auf meinem Weg greift eine Blondine nach meinem Arm, aber ich schüttle sie ab, da eine andere Blondine in mein Sichtfeld gerät.

The Sunstead AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt