Kapitel 43

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Hadley

»Nimm noch einen Schluck, dann haben wir die Flasche leer und können die hier lassen.« Elina reicht mir den Holundersekt, den sie für heute gekauft hat. Außer dem haben wir noch einige andere Flaschen, auf die Elinas Freunde unten im Hobbyraum aufpassen. Wir sind noch in ihrem Zimmer und machen uns für das große Spiel fertig und als ich mir den roten Lipgloss aufgetragen habe, bin ich Ready. Vorsichtig nippe ich an dem Flaschenhals und versuche mir nicht den Lipgloss zu verschmieren.

»Das Zeug schmeckt so gut!«, seufze ich genüsslich auf und trinke einen weiteren Schluck, bevor ich die Flasche an Delia reiche, damit sie den Rest trinken kann. Die beiden sind ebenfalls gleich fertig und bevor wir dann los gehen, treffen wir einige andere unten im Hobbyraum, mit denen wir dann zusammen zur Tribüne gehen. Ich habe mich heute für eine weiße Jeans und ein schwarzes Top entschieden, obwohl es noch recht warm ist. Ich wollte keinen Rock oder ein Kleid anziehen, da es heute ziemlich spät werden könnte und nachts klingen die Temperaturen meistens ab. Meine Haare sind glatt und offen, mein Make-Up dezent. Vor einigen Wochen hätte ich mich auffällig angezogen, um Blake aus der Fassung zu bekommen. Verdammt, damals hätte ich es wirklich in Kauf genommen, ihm die Chancen bei so einem wichtigen Spiel zu vermasseln. Aber heute wünsche ich ihm vom Herzen Glück und ich kann es irgendwie kaum abwarten, ihn endlich spielen zu sehen.

»Zum Glück habe ich noch vier Flaschen gekauft. Die waren sogar im Angebot.« Elina schnappt sich ihre kleine Tasche und scheint aufbruchbereit zu sein. Delia leert die Flasche, stellt sie ab und scheint auf wackligen Beinen zu stehen, als sie sich vom Bett erhebt.

»Wow, bist du schon angetrunken, oder was?«, fragt Elina lachend.

»Ich hätte vielleicht mehr als nur einen Schokoriegel essen sollen«, jammert sie auf und ich krame in meiner Tasche nach einem Apfel, den ich mir vorhin in der Cafeteria eingesteckt habe.

»Der wird dich zwar nicht satt machen, aber vielleicht hilft es ja.« Ich reiche ihr den Apfel und sie beißt direkt rein.

»Die Academy sollte einen Imbisswagen an solchen Tagen aufstellen. So heiße Pommes mit Käsesauce wäre End Game.« Elina stöhnt frustriert auf und geht als erstes aus dem Zimmer, während wir ihr folgen.

»Das sollten wir unbedingt vorschlagen. Die Academy würde damit viel Geld verdienen«, werfe ich ein und streiche mir die Haare glatt. Zusammen steigen wir das Treppenhaus hinunter und steuern auf den Hobbyraum zu, der von Akademikern vollgestellt ist.

»Was machen alle noch hier? Beginnt das Spiel nicht schon bald?«, frage ich laut, da jemand eine große Musikbox aufgestellt hat, aus der Pop Musik dröhnt.

»Nicht alle Menschen lieben Sport, weißt du?« Elina stößt mich mit ihrer Hüfte an. »Das hier sind die Leute, die sich vor dem Spiel drücken und anders nach Spaß suchen. Da die meisten Lehrer heute auf dem Spiel sein werden, können sie sich mehr erlauben und Trinken.« In dem Moment schnappt sich Elina drei Shotgläser mit grüner Füllung, die ein Junge gerade auf einem Tablett an uns vorbei balanciert hat. Sie reicht Delia und mir einen der Plastikbecher und wir kippen die brennende Flüssigkeit in einem Schwung runter.

»Ist das eklig!«, keucht Delia auf und wirft den Becher in einen Müll. Auch ich habe mein Gesicht verzogen, da es mir ebenfalls nicht schmeckte, aber das tun Schnäpse fast nie.

»Es geht um die Wirkung Leute! Ihr wollt doch nicht nüchtern auf ein langweiliges Spiel, oder?«

Natürlich würde ich nüchtern auf ein Spiel von Blake gehen, nichts würde mir mehr gefallen. Ich will ihn aus der Entfernung unterstützen, aber das Vorglühen mit meinen Freundinnen lasse ich mir nicht entgehen. Vielleicht verstehe ich so die Spielregeln. Denn als wir mit Lacey und Hunter gespielt haben, verstand ich nur Bahnhof. Okay, ich gebe zu, dass ich auch ziemlich abgelenkt war.

The Sunstead AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt