The Sunstead Academy

Kapitel 53

Hadley

Meine Augenlider fühlen sich so schwer wie Beton an, als ich sie langsam öffne und nur verschwommene Gesichter wahrnehmen kann. Bevor ich jemanden erkennen kann, oder überhaupt den Ort, an dem ich gelandet bin, fallen mir die starken Kopfschmerzen auf, die ich habe. Ächzend lege ich mir die Handfläche gegen die Stirn und versuche gegen den Druck anzukämpfen.

»Sag der Schwester Bescheid, dass sie etwas gegen die Schmerzen braucht.« Eine Frauenstimme, es war definitiv eine Frauenstimme, aber ich schaffe es nicht, meine Augen offen zu halten, da das grelle Tageslicht alles nur verschlimmert und den Druck in meinem Kopf vergrößert. Verdammt, es fühlt sich an, als würden tausend spitze Messer auf mich einschlagen.

»Mache ich sofort und ihr lasst sie nicht alleine.« Das zuschlagen der Tür ist zu hören, die tiefe Stimme von eben ist fort.

»Sie sollte sich weiter ausruhen. Hadley, wenn du mich hören kannst, ich bin es, Elina. Versuch dich weiter auszuruhen, schließ deine Augen. Du bist in Sicherheit, ich verspreche es und wir werden nicht gehen, bis es dir besser geht.«

Die Sätze kommen nur schwach zu mir durch, vor meiner schwarzen Sicht dreht sich alles, als wäre ich betrunken. Ich weiß nicht, wo oben und wo unten ist, ich weiß gar nichts mehr.

Ich weiß nur, dass ich in einen Schlaf gezogen werde und die Realität somit mir verborgen bleibt.

Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, als ich mich beginne zu bewegen und meine Augen aufschlagen. Verpeilt krabble ich mit dem Oberkörper hoch, damit ich mich leicht aufsetzen kann und warte darauf, bis sich meine Augen an das Licht der Lampe gewöhnt haben. Mein Blick fällt zuerst auf die Fenster links von mir, es ist bereits am dunkel werden. Die letzten Sonnenstrahlen fallen über die großen Häuserfassaden, die wie ein Krankenhaus wirken. Irritiert schaue ich mich weiter um und stelle fest, dass ich mich in einem kahlen Krankenzimmer befinde. Außer meinem Bett steht noch eins im Raum, doch dieses wird nicht benutzt. Ich schaue mich um, ob ich irgendwo Wasser erkennen kann, doch stattdessen finde ich eine schlafende Person auf einem Holzstuhl vor. Es ist Elina, keine Frage. Sie hat sich nach vorne gebeugt, um ihren Kopf an ihren Knien abzustützen und scheint tief zu schlafen.

Bevor ich mich weiter auf die Suche nach Wasser machen kann, geht die Zimmertür langsam auf und mich erfasst die Vorfreude, da ich denke, dass es Blake sein könnte. Doch als der falsche Zwilling durch die Tür kommt und ein Tablett mit Essen dabei hat, lasse ich mich frustriert zurück in die Matratze fallen.

»Du bist ja wach«, sagt er leise um Elina nicht zu wecken.

»Was ist denn passiert? Warum bin ich hier?«

Elion schlendert langsam zu mir ans Bett und stellt das Tablett an die Bettkante. »Kannst du dich nicht an deinen Unfall erinnern?«

Irritiert sehe ich ihn an, als hätte er sie nicht mehr alle, doch dann kommen mir sämtliche Ereignisse in den Kopf, die noch gar nicht so lange her sein können. Mein Schädel pocht, als ich versuche, die Puzzleteile zusammen zu kriegen.

»Ich war in Blakes Apartment und er hat angerufen. Er brauchte Hilfe und als ich dich nicht erreichen konnte, habe ich seine Schlüssel genommen, um ihn abzuholen.«

Elion nickt mir zur Bestätigung zu.

»Ich weiß nicht wie, aber du hast einen Unfall gebaut. Keinen schlimmen, keine Sorge. Du hast nur eine leichte Gehirnerschütterung und auch jetzt wirkst du nicht so verstreut wie wir vermutet haben. Dir geht es doch gut, oder?« Sein Gesicht wird plötzlich blass und er scannt meinen Körper und Gesicht ab, nach der Suche nach Anzeichen, dass mir doch etwas fehlen könnte.

»Mir geht es gut. Mein Kopf tut weh, aber ansonsten fehlt mir nichts.«

»Gut«, seufzt er erleichtert. Unter seinen Augen liegen tiefe Augenringe, er scheint schon ziemlich lange wach zu sein. Plötzlich überkommen mich Schuldgefühle, auch Elina sitzt nur schlafend auf einem Stuhl, weil ich so dämlich war.