The Sunstead Academy

Kapitel 57

Hadley

»Bist du nervös?« Mom greift nach meiner Hand, als wir durch das Tor des Landhauses schlüpfen.

»Nein, warum sollte ich? Ich habe zwar noch kein einziges Wort mehr mit Blake gewechselt und muss jetzt den Weihnachtsabend mit ihm verbringen, aber hey! Ich bin nicht nervös.« Ich rede viel zu schnell und hinter mir höre ich, wie Dad sich räuspert, da er mir sicherlich so schnell gar nicht zuhören konnte.

»Dann rede dir das weiter ein, Schätzchen. Wenn was sein sollte, können wir jederzeit gehen, okay? Ich möchte, dass du das weißt.« Mom bleibt vor der Tür stehen und sieht mich eindringlich an.

»Deine Mom hat recht. Wir sollten ein Codewort ausmachen.« Dad überlegt. »Zitroneneis!«

Ich muss lachen und schlage Dad spielerisch gegen den Arm. »Das Wort ist dir doch nur eingefallen, weil du so großen Lust auf das Eis von gestern hast.«

»Ehrlich gesagt, kann ich an nichts anderes denken.«

Kopfschüttelnd richte ich mich auf und drücke auf die Klingel. Ich trage das rote Kleid, welches Elina ausgesucht hat und habe meine Haare in eine Hochsteckfrisur gemacht. Mom hat mir geholfen, damit es schön aussieht und beim Make- Up habe ich ebenfalls nicht übertrieben.

Eleanor öffnet uns die Tür mit einem breiten Lächeln. Sie trägt ein langes, grünes Seidenkleid und hat ihre Haare geöffnet gelassen. Sie und Mom sehen sich ähnlich, da Mom ebenfalls ein grünes Kleid anhat.

»Ashley, Troy, willkommen in Italien und frohe Weihnachten!« Sie begrüßt meine Eltern mit einer langen Umarmung, währenddessen ich mich ins Landhaus bewege und mit pochenden Herzen die Küche betrete. Nur Lacey ist hier unten und steht in der Küche, ihr Rücken ist zu mir gewandt und sie scheint mich noch nicht bemerkt zu haben. Der Tisch sieht fantastisch aus! Eleanor hat ihn ausgefahren und weihnachtlich geschmückt. Aus den Lautsprechern dringt leise Weihnachtsmusik und Kerzen brennen überall. Außerdem wurde der ganze Raum geschmückt. Neben dem Sofa steht ein Weihnachtsbaum, Lametta hängt von Möbelstück zu Möbelstück und künstlicher Schnee liegt auf den Oberflächen.

»Wow«, staune ich und schlendere bis zu Lacey, die ein wenig zusammenzuckt. »Hier sind es aus, als hätte Santa euch einen Besuch abgestattet.«

»Mom liebt Weihnachten und hat auf dem Dachboden Kisten voll mit Dekoration.« Sie schüttelt sich das Mehl von den Händen und dreht sich zu mir, um mich zu umarmen. »Ich wünsche dir fröhliche Weihnachten, Hadley. Schön, dass du gekommen bist.«

Ich drücke sie fest an mich und genieße den Moment, bis wir uns lösen. »Ich wünsche dir auch schöne Weihnachten.« Ich nehme mir eine Weintraube aus einer Schüssel. »Wo sind die anderen?«, frage ich langsam nach und versuche unbeeindruckt zu klingen, doch das klappt nicht.

»Wenn du Blake meinst, er ist nochmal in die Stadt gefahren, weil Mom noch frisches Baguette wollte. Anscheinend gibt es einen Bäcker, der heute noch geöffnet hat.« Sie zuckt mit den Schultern und trägt ein Tablett mit Kräckern und Dips auf den Tisch. Ihre Haare hat sie hochgebunden und ihr schmaler Körper steckt in einem weißen Anzug.

»Und Elion?«

»Oben. Er zieht sich schnell um, er hat bis eben in der Küche geholfen.«

Die Erwachsenen kommen in das Wohnzimmer hinein und Mom und Dad bewundern die Dekoration und das Landhaus an sich. Sie sind zum ersten Mal hier und es scheint ihnen gut zu gefallen.

»Jetzt verstehe ich, wie du aus Boston abreisen konntest. Das Haus ist der Wahnsinn.« Dad geht ans Fenster, um sich den Bau anzuschauen. »Die Arbeiter, die das Haus gebaut haben, scheinen sich gut auszukennen.«