Kapitel 34

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Hadley

Lacey und ich machten einen Zwischenstopp in der Mensa, in der sich ein Snackautomat befindet. Bevor wir unseren Spaziergang weitergeführt haben, füllten wir den Automaten mit unserem Kleingeld voll und legten uns die Süßigkeiten und zwei Getränke in die Arme. Lacey war recht aufgeregt, während wir uns zwischen den Wänden der Academy befanden. Sie kann es kaum abwarten, hier zu studieren, das kann man in ihren Augen erkennen. Immer, wenn ich das Strahlen in ihren hellen Augen gesehen habe, überkam mich ein schlechtes Gewissen. Ich wollte so sehr von hier weg, ich wehrte mich mit Händen und Füßen und dann gibt es Menschen, die davon träumen, hier an der Academy zu sein.

Inzwischen sind wir am Schulgarten vorbei und laufen in Richtung Sportfelder. Eleanor ist bei ihrer Tochter etwas streng, sie muss bis neun Uhr wieder im Landhaus sein, sonst bekommt sie Ärger.

»Das nächste Mal kannst du mir einen Koala aus Australien mitbringen. Die fand ich schon immer ziemlich süß.« Lacey steckt ihre Hand in die Chips Packung, die wir fast geleert haben. Ich habe ihr von meinen Reisen nach meinem Schulabschluss erzählt und man konnte ihr anmerken, wie gerne sie auch mal aus ihrem Umfeld raus möchte. Langsam nehme ich ihr den Vergleich mit der Rose ab. Sie scheint echt eingesperrt zu sein und sie hofft, dass der Beginn an der Academy sie aus ihren Fängen befreien kann. Ich hoffe sehr, dass sie damit richtig liegt.

»Kann ich machen, aber ich glaube nicht, dass ich den mit ins Flugzeug schleppen kann.« Ich führe ein Gummibärchen in meinen Mund. »Außer, wenn ich ihm ein Flugticket buche vielleicht.«

»Dann mach das bitte.« Sie kichert neben mir.

In der Ferne kann man die Schwimmhalle sehen, rechts und links sind die Sportfelder und ich nehme die Tribüne ins Visier, auf der ich schon einmal war, als ich Blake beim Feldhockey provozieren wollte. Ein kurzer Blick in den Himmel verrät mir, dass der Sonnenuntergang naht. Die Wolken haben sich in wunderschöne rötliche Farben verwandelt und einige Flugzeuge sind klitzeklein zu erkennen.

»Wollen wir uns auf die Tribüne setzen und da weiter reden?«, frage ich.

»Ja, meine Füße tun schon weh vom ganzen Laufen und die Snacks werden auch schon schwer.«

Zusammen steigen wir seitlich auf die leere Tribüne und setzen uns in eine mittige Reihe. Erst dann nehme ich unser Umfeld wahr und erkenne, dass sich zwei Jungs auf dem Spielfeld befinden. Sie stehen sich gegenüber und scheinen sich zu unterhalten und es dauert nur einen Windschlag, bis ich realisiere, dass es Blake und Hunter mit dem knackigen Hintern ist.

»Dein Bruder ist auf dem Feld«, spreche ich überfordert aus und reiße meinen Blick von ihnen ab. Wir haben unsere Beine rechts und links von der Bank ausstreckt, sodass Lacey mit dem Rücken zu den Jungs gedreht ist und ich bloß ein wenig an ihrem Gesicht vorbeischauen muss. Großartig.

»Wundert mich nicht. Er spielt doch im Feldhockeyteam.« Lacey scheint die Sache nicht zu stören, wieso auch? Sie hat recht, es war durchaus möglich, dass er hier ist und trotzdem fiebert etwas in mir auf.

»Ja, ich dachte nur nicht, dass sie auch am Sonntag trainieren.« Ich stecke meine Hand in die Chips und werfe mir welche in den Mund. Währenddessen verbiete ich es mir, in die Richtung der beiden Jungs zu schauen. Das fällt mir auch leichter als gedacht, denn als Lacey mir eine lustige Sache aus ihrer Serie erzählt, muss ich laut lachen und es wird noch schlimmer, als wir selbst planen, wie es wohl in dieser Serie weitergehen könnte.

»Da werde ich ja glatt neidisch, dass ich nicht mitlachen kann.« Eine männliche Stimme holt uns aus unseren Fantasien raus und ein blick nach unten verrät mir, dass es sich um Hunter handelt, der am Fuße der Tribüne steht und uns angrinst.

The Sunstead AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt