Kapitel 46

691 36 6
                                    

Blake

Schweigend kommen wir an meinem Apartment an und ich gebe den Code an der Tür ein, damit wir eintreten können. Den ganzen Weg bis hier hin haben wir uns nicht unterhalten, nicht ein Wort. Wir haben die Party hinter uns gelassen und so getan, als würden wir nicht dazu gehören, indem wir einen großen Bogen um unsere ganzen Freunde gemacht haben. Hadley und ich haben uns zwar nicht unterhalten, aber gefühlt habe ich in diesen zehn Minuten eine Menge. Mein Körper ist energisch aufgeladen, jeder Muskel reagiert heftig auf ihre Anwesenheit. Ich spüre ihre Präsenz überall, es ist fast schon tragisch, wie besessen ich nach ihrer Nähe bin. Sie mit diesem Idioten tanzen zu sehen, hat mir den Rest gegeben, ich musste dazwischen gehen und etwas dagegen unternehmen. Es ist nicht auszuhalten, sie mit einem anderen Jungen zu sehen und das war der Moment, als ich realisiert habe, dass ich der eine Junge für sie sein möchte.

Als ich sie hinter den Busch gezogen habe, war es um mich geschehen. Ich habe mich nicht mehr versucht, zurückzuhalten, ich habe meiner Begierde nach diesem einen Mädchen zugelassen und wurde für meine Tapferkeit mächtig belohnt, indem sie mitgemacht hat. Indem sie mich ebenfalls so sehr brauchte, wie ich sie. Unsere Körper passten perfekt zusammen, unsere Lippen ergaben ein fertiges Puzzle. Wir beide sind mehr, als wir es je angenommen haben, und es wäre eine Tragödie, wenn ich mich weiter davon entfernen würde. Es wird Zeit, alles zuzulassen, auch wenn es uns Angst einjagt. Sie noch einmal zu verlieren, kommt nicht in Frage.

Ich schließe die Tür meines Apartments zu, nachdem Hadley eingetreten ist und plötzlich wird mir die Stille um uns beide bewusst. Wir haben die letzten Minuten gar nicht miteinander gesprochen und doch kommt es mir erst jetzt komisch vor.

»Möchtest du etwas trinken?«, frage ich fast schon schüchtern und kratze mir am Hinterkopf.

Hadley macht langsame Schritte durch mein Apartment und hält in der Mitte inne. Ihr Kopf ist in Richtung Bett gerichtet, was mich mehr als verrückt macht. meine Fingerspitzen kitzeln, ich möchte meine Beine in die Hand nehmen und zu ihr gehen, um sie zu berühren. Mein Bett steht auf einer Erhöhung und nebendran sind die hohen Fenster, die einen phänomenalen Blick über die Academy bieten. Noch nie lag ein Mädchen in meinem Bett, ich habe mir diesen Moment für das eine Mädchen aufgespart. Wenn ich mich mit anderen verabredet habe, übernachtete ich nur bei ihnen im Bett, auch wenn die Betten in den normalen Zimmern bescheuert klein sind. Ich nehme lieber die Rückenschmerzen in Kauf, als jemanden hier schlafen zu lassen, der nur eine Nacht bleiben würde.

»Nein, danke.« Ihre Antwort kommt ziemlich spät, sie scheint ähnlich wie ich, abgelenkt zu sein. Ich nehme ihr Aussehen wieder in mir auf und merke, wie sich mein Mund austrocknet. Sie hat sich immer noch von mir abgewendet, doch das gibt mir die Zeit, sie unbeschwert anstarren zu können. Ihre weiße Jeans sitzt wie eine zweite Haut und ich möchte nichts sehnlicher, als meine Hände in ihre hinteren Hosentaschen zu schieben und zuzudrücken. Das schwarze Top schmeichelt ihrer Brust und die offenen Haare bieten viel Raum für Fantasie.

Wie aus dem Nichts wirbelt Hadley zu mir herum und scheint etwas Wichtiges auf der Seele brennen zu haben. Ohne es zu merken, halte ich den Atem ein, da ich keines ihrer Worte überhören möchte.

»Weißt du, was ich wirklich möchte?«, fragt sie nun außer Atem, obwohl sie sich nicht körperlich überanstrengt hat. Wir schauen uns über die Entfernung hin lange an, bis ich endlich meine Stimme finde.

»Was? Sag es mir«, bitte ich sie mit rauer Stimme.

»Das hier.« Innerhalb weniger Schritte ist sie vor mir angekommen, wie man atmet, weiß ich nicht mehr. Bevor sie sich auf ihre Zehenspitzen stellt, schaut sie mir tief in die Augen und ich erkenne so viel Begierde und Lust in ihrem Blick, dass ich beinahe kollabiere. Sie umfasst grob mit beiden Händen meinen Kopf und genau, als ihre Lippen auf meine Treffen, gehe ich meinen Wünschen nach und schiebe meine Hände in ihre hinteren Hosentaschen und ziehe sie so enger an mich, sodass wir beide aufstöhnen. Wir halten uns nicht zurück, ihre Hände wandern über meinen bebenden Körper, sie erforscht meinen Oberkörper, meine Arme, meine Brust und keucht immer wieder nach Luft. Ihr Körper prallt gegen meinen, als ich ihren Kopf mehr in den Nacken lehne, und sie beginne mit der Zunge zu küssen. Ich fühle alles, Gott, sie schmeckt so gut und ihre Lippen auf meinen zu haben, fühlt sich richtig an. Wir beide haben genau das gebraucht, wir brauchen uns. Zusammen, ineinander, alles, alles, alles.

The Sunstead AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt