Signs of the Future

22 4 11
                                    

Hey, alle zusammen :) Ein neuer Wochenteiler steht an und somit geht auch unser galaktisches Abenteuer in die nächste Runde. Heute begleiten wir wieder unsere Serena auf ihrer Mission, denn ihr steht ja noch eine wichtige Prüfung bevor ;) Mal sehen, was diese mit sich bringt. Viel Spaß beim Weiterlesen und möge die Macht mit euch sein!

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                          ~~~

                                                                                           33

                                                                           Signs of the Future

Serena ahnte nichts von den jüngsten Ereignissen, die sich bei der Ersten Ordnung abspielten und betrat stattdessen eine dunkle Seitenkammer, worin sich wohl allem Anschein nach dieses Holocron befand. Noch immer wusste sie nicht so recht, ob sie den Worten von Dagan Gera trauen konnte und sie stand seiner Aussage, das Holocron würde ihr das Schicksal offenbaren, nach wie vor skeptisch gegenüber.
Es gab viele Relikte der alten Zeit, die besondere Fähigkeiten besaßen und dennoch hatte sie von einem derartigen Holocron noch nie etwas gehört. Aber vielleicht war genau das der Grund, weshalb Snoke es unbedingt in die Finger bekommen wollte. Doch noch viel seltsamer war es, dass ausgerechnet sie diejenige sein sollte, die das Holocron finden konnte.
Eine verzweifelte Seele. So hatte Dagan sie bezeichnet, weil sie wegen Verlust und Trauer der Dunkelheit verfallen war und dennoch sollte das Licht in ihr nicht komplett erloschen sein. Serena wusste nicht, ob dies der Wahrheit entsprach, aber ganz auszuschließen war es nicht. Denn, was sie noch niemandem offenbart hatte, nach ihrem Schlag gegen die Zivilisten auf Tatooine hatte sie etwas verspürt, was niemandem sonst bei der Ersten Ordnung auch nur in den Sinn gekommen wäre: Bedauern.
Sie bedauerte, dass diese Zivilisten ihr Leben hatten lassen müssen und es waren Schuldgefühle, die sich auf ihrer Seele angesammelt hatten. Und egal, wie sehr Serena sie versuchte auszublenden, ganz gelang es ihr niemals. Ihr Fall zur Dunkelheit hatte ja auch andere Gründe wie der ihres Bruders.
Kylo Ren sah es als sein Schicksal an, nachdem Luke ihn verraten hatte und wollte dadurch dem Erbe ihres gemeinsamen Großvaters gerecht werden. Für Serena war die dunkle Seite der Macht eher ein Ventil. Eine Art Schutzpanzer, um die qualvollen Schmerzen des Verlustes zu verdrängen, welche sie tagtäglich quälten. Und dennoch ähnelte es vielmehr einer Todesspirale, die sie mit jedem weiteren Tag tiefer in den Abgrund des Verderbens zog, wovor sie nichts und niemand retten konnte. Poe hätte es als Einziger geschafft, aber er war fort und kehrte nie wieder zu ihr zurück.
Viel zu oft fragte sich Serena, wie Poe wohl an ihrer Stelle gehandelt hätte. Hätte er einfach aufgegeben? Nein, er hätte mit Sicherheit weiter für die Freiheit gekämpft, denn so war er eben. Ihm wäre niemals in den Sinn gekommen, sich der Ersten Ordnung anzuschließen, weil er so viel stärker gewesen war, als sie es jemals sein könnte. Und wenn Poe sie jetzt sehen könnte, würde er sicher nichts weiter als Verachtung gegenüber ihr empfinden.

Mit dieser Gewissheit ging Serena ins Zentrum der Kammer, wo sie eine kleine schmale Säule erblickte, welche die Form eines Quadrats besaß. Sie ragte nur wenige Meter aus der Erde empor und oben drauf stand ein kleiner Würfel, dessen Inhalt blau schimmerte. Das irritierte Serena, denn sie hatte durch Dagan Gera eher eine kleine Pyramide erwartet, wie es die Form der Holocrons von Sith für gewöhnlich besaßen. Aber allem Anschein nach, zählte dieses Holocron noch zu den Relikten der Jedi, weshalb sie eigentlich nicht ungeeigneter hätte sein können.
Kurz überlegte Serena, ob sie nicht einfach wieder zurückkehren sollte, doch als sie sich tatsächlich vom Holocron abwandte, vernahm sie ein seltsames Rauschen, was sie innehielten ließ. Langsam wandte sie sich wieder dem kleinen Würfel zu, aus dessen Inneren sie nun ein Wort ganz klar hören konnte.
Serena.
Ungläubig starrte sie auf das Holocron, welches eben klar und deutlich ihren Namen ausgesprochen hatte. Eine starke Anziehungskraft ging von dem Würfel aus, der Serena ohne Zweifel zu sich lotsen wollte und diese war unsicher, ob sie sich darauf einlassen sollte. Wenn Dagan Gera wirklich recht hatte, dann würde ihr dieses Holocron das Schicksal offenbaren und Serena zweifelte, dass sie dazu bereit war. Was sollte ihr die Zukunft schon noch zu bieten haben, wo ihr die Vergangenheit bereits alles entrissen hatte?
Sie hatte doch schon alles verloren. Ihre große Liebe war tot, ihre eigene Familie hatte sie durch den Fall zur dunklen Seite verraten und zu ihrer Heimat würde sie niemals zurückkehren können. Ihr war nichts geblieben, außer der Ersten Ordnung und einem Krieg, den sie im Grunde vor allem gegen sich selbst führte. Durch ihre Adern floss böses Blut, welches den Ursprung bei der mächtigsten Familie aller Zeiten nahm. Was also sollte sich an ihrem Schicksal noch ändern können, wenn sie ohnehin bereits zur Selbstzerstörung verdammt war?
Erneut flüsterte das Holocron ihren Namen und sie dachte an früher zurück. Poe hatte ihr einst gesagt, dass sie immer eine Wahl hatte und in der Tat war diese Situation eine Wahl. Was würde Poe tun? Würde er sich dem Holocron stellen oder ihm den Rücken kehren? Serena wusste, dass ihr Instinkt ihr dazu riet, den Inhalt des Holocrons zu offenbaren und auch Poe würde nicht davor weglaufen. Er hatte immer an sie geglaubt. Daran, dass sie stark genug war und hatte ihr versichert, immer bei ihr zu sein. Dass ihre Verwandtschaft zu Vader keinen Unterschied für ihn machte, oder seine Gefühle für Serena beeinflusste. Poe war entweder verrückt oder unglaublich voreingenommen, dass er selbst dieses Detail damals einfach so akzeptiert hatte.
Doch genau das brachte Serena dazu, nun entschlossen auf das Holocron zuzugehen und direkt vor ihm stehen zu bleiben. Flüsternde Stimmen waren daraus zu hören, doch vermischten sie sich so stark untereinander, dass sie in ein Rauschen übergingen und nur der Name von Serena klang deutlich ein drittes Mal aus dem Würfel heraus.
Es war eine Prüfung, ganz klar. Völlig egal, ob Serena sie bestand oder nicht, sie würde nicht davor fliehen und sich verstecken wie ein Feigling. Immerhin hatte Snoke sie auf diese Mission geschickt und Poe hätte niemals eine Gefahr gescheut. Er war stets der Erste, der ein Risiko eingegangen war, wenn es für ihn nur den kleinsten Funken Hoffnung auf Erfolg gegeben hatte.
Genau dieses Risiko würde Serena jetzt eingehen, weshalb sie ihr Lichtschwert schließlich deaktivierte, an ihren Gürtel zurücksteckte und ihre rechte Hand nach dem Holocron ausstreckte. Leichte Schwingen der Vibration gingen von dem Würfel aus, der von einem starken Machtfeld umgeben war und dennoch wehrte er sich nicht, als Serena die letzten Zentimeter zu ihm überbrückte. Ihre Hand schloss sich um das Holocron, als ein elektrisierender Schauer sie durchzuckte und der Inhalt hell aufleuchtete. Dann brach die Macht aus dem Holocron heraus, erfasste Serena und alles um sich herum begann zu verschwimmen.

Serena - A Star Wars StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt