Ways of the Force

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Hallo, meine Lieben :) So, im vergangenen Kapitel segnete unser lieber Han Solo ja leider das Zeitliche, deshalb eine kleine Schweigeminute für unseren wackeren Schmuggler. Auch heute bleibt es nervenaufreibend und ich denke, auf dieses Kapitel haben sich vielleicht schon ein paar von euch gefreut. Denn erneut heißt es: helle gegen dunkle Seite. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und einen tollen Wochenteiler ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

                                                                                            ~~~

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                                                                              Ways of the Force

Der Waldboden war mit Schnee bedeckt, die kühle Luft bescherte Rey eine Gänsehaut und der Himmel war so finster, dass sie kaum ihre Hände vor Augen sehen konnte. Nur die blutrote Klinge von Kylo Ren sorgte für etwas Licht, indem sie surrend zischte. Finn lag ein ganzes Stück entfernt im Schnee. Er hatte das Bewusstsein verloren, als er sich tapfer gegen Kylo Ren gestellt und dieser ihn verwundet hatte. Nun hatte Rey ihre rechte Hand instinktiv ausgestreckt und das Lichtschwert zu sich gerufen, welches Finn bei sich getragen hatte. Und wie durch ein Wunder, hatte es ihren Ruf erhört und seinen Weg in ihre Hand gefunden.
Hier stand sie ihm nun gegenüber – dem düsteren Gegner der Finsternis, welcher vor wenigen Augenblicken seinen eigenen Vater kaltblütig ermordet hatte. Noch nie hatte Rey so viel Verachtung für eine Person empfunden wie für dieses Monster, das sein Lichtschwert gezogen hatte und nur auf den perfekten Moment für einen Angriff zu warten schien. Aus seiner Schusswunde fielen einzelne Bluttropfen herunter in den Schnee, wo Chewie ihn mit der Armbrust getroffen hatte.
Rey wusste nicht einmal warum sie das hier tat. Weder, warum sie nach diesem Lichtschwert gerufen hatte, welches in der Festung von Maz Katana noch diese schaurige Vision in ihr hervorrief, oder warum sie so lebensmüde war und sich Kylo Ren entgegenstellte. Dieser war ja offenbar zu allem fähig und wer war sie schon, außer einer gewöhnlichen Schrottsammlerin von Jakku?
Sie hatte ihn in dieser Vision gesehen. Zu dem Zeitpunkt war Rey Kylo Ren ja noch nicht begegnet, doch jetzt bestätigten sich die grausamen Bilder aus ihrem schaurigen Erlebnis, das sie am liebsten einfach nur vergessen würde. Allerdings fragte sie sich auch, wer diese fremde Frau war, welche sie in ihrer Vision gesehen hatte. Es fühlte sich beinahe so an, als wäre sie ganz in der Nähe, aber darüber konnte sich Rey jetzt nicht den Kopf zerbrechen.
Die Muskeln in ihrem Körper spannten sich an, das Adrenalin schoss durch ihre Venen und alles in ihr appellierte daran, dass sie sich zum Kampf rüsten sollte. Das Lichtschwert in ihren Händen vibrierte förmlich, als Rey den Knopf betätigte und eine blaue Klinge surrend aufzischte. Es fühlte sich richtig an. Fast so, als wäre es ihre Bestimmung, solch eine mächtige Waffe zu führen und ihr Blick richtete sich fest entschlossen auf Kylo Ren, der seine rote Klinge schwang und dann setzte die junge Rey zum Angriff für ein hartes Gefecht an.

Mit einem Schlag ging sie auf ihren Gegner los, der dies jedoch geschickt parierte und Rey würde lügen, wenn sie behauptet hätte, Kylo Ren wäre ein leichter Gegner für solch ein unvorhergesehenes Duell gewesen. Sie wusste ja nicht einmal, woher sie die Kraft für diesen Kampf nahm und dennoch schwang sie das Lichtschwert, als hätte sie nie zuvor etwas anderes in ihrem Leben getan.
Ihr Instinkt leitete sie an – es war ein Gefühl, tief verborgen in ihrem Inneren und nun bereit hervorzutreten. Fast schon wie ein stilles Erwachen, was ihr den Weg wies und Rey dabei half, den Kampf gegen Kylo Ren zu führen und dabei nicht von diesem überwältigt zu werden.
Er drängte sie immer dichter in den Wald. Rey musste aufpassen, dass sie nicht über die Wurzeln der anliegenden Bäume stolperte und ihre ersten Schritte in dieser Konfrontation waren noch von starker Unsicherheit geprägt. Sie war nicht so naiv zu glauben, dass sie ihn schlagen könnte und das musste sie auch gar nicht. Es musste ihr nur irgendwie gelingen ihn für einen Moment außer Gefecht zu setzen, um dann irgendwie mit Finn von diesem Planeten verschwinden zu können.
Ihre Hände hielten den Griff des Lichtschwertes fest umschlossen. Auf keinen Fall durfte sie es fallen lassen, denn dann wären alle Chancen zunichte, lebend aus diesem Duell hervorgehen zu können. Sie wollte nicht auch noch von Kylo Ren niedergeschlagen werden, der immerhin so skrupellos war und seinen eigenen Vater getötet hatte.
Doch genau diese Tat verlieh Rey eine enorm starke Motivation, es diesem Monster zu zeigen. Sie wollte ihn nicht töten, doch ebenso wenig von ihm einschüchtern lassen. Kylo Ren ging äußerst aggressiv in dem Duell vor, als wollte er jeden einzelnen Augenblick nutzen, um seine Dominanz zu demonstrieren. Er wusste, dass er Rey überlegen war und allein seine Erfahrung im Umgang mit dem Lichtschwert brachte ihm einen herausragenden Vorteil ein.
Dennoch ließ sich die junge Schrottsammlerin nicht so schnell in die Knie zwingen, da ihre Entschlossenheit eine geballte Energie mit sich brachte. Obwohl Kylo Ren sie immer weiter nach hinten drängte und Rey spürte, dass irgendwas in dem Planeten kollabierte, blieb sie wachsam und hatte ihre gesamte Konzentration ausnahmslos auf dieses Gefecht und ihren Gegner ausgerichtet. Nur eine Sekunde der Unachtsamkeit und es würde ihr teuer zu stehen kommen.
Ein weiteres Mal krachten die Lichtschwerter zischend gegeneinander, als würden sie bei jeder neuen Konfrontation aufstöhnen. Die Macht war eindeutig aus dem Gleichgewicht, da sich beide Seiten einen erbarmungslosen Kampf gegeneinander lieferten und jede darum kämpfte, endlich die Oberhand gewinnen zu können. Gut gegen Böse trafen in einem unausweichlichen Konflikt aufeinander, von dem noch niemand wusste, wie er ausgehen würde. Und dennoch keimte in Rey irgendwie die seltsame Hoffnung auf, dass dies hier nicht ihr Ende sein würde.

Serena - A Star Wars StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt