Kapitel 48 - Kilian

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Leise, immernoch mit Tränen in den Augen und den Wangen öffne ich die Zimmertüre und betrete das Zimmer. Meine Brust fühlt sich an, als stünde sie unter Feuer. Der Schmerz ist Furchtbar und das muss ich jetzt auch noch Lilly erzählen.

Sie liegt schlafend in dem weißen Bett. Es schmerzt sie so zu sehen aber noch mehr schmerzt es ihren Bauch zu sehen mit den Worten, die die Ärztin mir vorhin gesagt hat. Ich wische mir einmal über die Wange, über die Augen und nehme mir dann einen Stuhl und setze mich neben sie. Sanft nehme ich ihre Hand in meine.

Eine Träne mach der anderen verlässt mein Auge und läuft in einer heißen brennenden Spur meine Wangen hinunter. Ich schluchze leise und wische mir wieder über die Augen. Ich weiss, ich sollte nicht so jämmerlich heulen aber es geht hier um Lilly, die Liebe meines Lebens, die Mutter meiner Kinder und um meinen Sohn. Er ist zwar noch nicht geboren aber ich liebe ihn. Er ist mein Fleisch und Blut. So wie Alexa.

Langsam öffnet Lilly ihre Augen und schaut sich Orientierungslos um. Ich lächel leicht, mit Tränen in den Augen und drücke leicht ihre Hand. Ihr Blick schweift zu mir.

"Hey Schatz. Wie geht es dir?" frage ich sie leise.

"Weiss nicht. Mein Bauch und Arm tut weh." flüstert sie. Ich nicke geschlagen. "Was ist den überhaupt passiert?"

"Der Bus, mit welchem du gefahren bist ist in einen großen Unfall verwickelt worden." sage ich traurig.

"Du hast einen gebrochen Arm und... und." ich breche ab und fahre mir einmal über das Gesicht. Sofort will sie sich aufsetzen, was ich aber verhindere. Ich setze mich neben sie ins Bett, worauf sie etwas auf die Seite rutscht. Ich lege mich hin und ziehe sie nah an mich.

"Schatz, du musst jetzt stark sein okay? Denke daran, dass ich dich liebe und das Alexa dich liebt. Wir schaffen das okay?" ich kann es einfach nicht unterdrücken. Wie um alles in der Welt soll ich ihr das sagen? Es ist für mich ja schon die Hölle. Wenn ich könnte würde ich es verändern. Ich würde alles tun, damit es nicht so gekommen wäre aber es ist zu spät.

"Ist etwas? Stimmt etwas mit dem Baby... ni-...Also.?" ganz verzweifelt schaut sie mich an. Wie gerne ich ihr jetzt sagen würde, dass mit unserem Sohn alles gut ist. Wie gerne ich ihr sagen würde, dass es ihm gut geht.

"Bei dem Unfall ist ein Auto geradewegs in den Bus gerauscht und du wurdest zwischen zwei Sitzen eingeklemmt. Du wurdest sofort bewusstlos und hast bis auf die gebrochene Hand auch nicht viel abbekommen. Doch unser Sohn, Kilian wurde..." ich breche ab und schniefe einmal. Kilian. Wir haben uns viel schneller auf einen Namen geeinigt als bei Alexa damals.

"Er ist gestorben Lilly." flüstere ich leise. Sie hat mich verstanden, denn plötzlich spannt sich ihr ganzer Körper an.

"Nein. Er ist doch noch... aber. Nein." stammelt sie und fängt an zu weinen. Sofort nehme ich sie stärker in meine Arme und drücke ihr Küsse auf ihr Haar.

"Es tut mir so leid Schatz. Die Ärzte sagen, sie konnten nichts mehr für ihn machen." sage ich leise. Sie nickt nur und weint weiter. Es tut mir so weh, sie zu sehen. Und zu wissen wieso.

Nach etwa einer halben Stunde, in welcher wir nur füreinander da waren und weinten, kommt die Ärztin rein.

"Ihr Verlust tut mir sehr leid. Ich bin hier, um mit Ihnen den weiteren Vorgang zu besprechen." Ich nicke ihr zu, da Lilly wie betäubt auf meiner Brust liegt.

"Es gibt mehrere Möglichleiten. Einmal hätten wir ein Gel, welches ich direkt an dem Muttermund verteile und dann Wehen auslöst. Bis sie anfangen kanm es maximal bis zu 24 Stunden dauern. Oder wir spritzen Ihnen ein Mitzel, welches aber eventuell wiederholt werden müsste wenn es nach ein paar Tagen noch nicht wirkt. Setzen die Wehen ein warten wir bis der Muttermund geöffnet ist und sie bringen ihr Baby ganz normal auf die Welt." berichtet sie. Kein Kaiserschnitt?.

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