Weiterhin mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht betreten wir die Wohnung. Ich lasse Alexas Hand los, damit sie sich Schuhe und Jacke ausziehen kann.
"Daddy? Gehen wir morgen wieder Kitagarten?" fragt sie hüpfend und will sich den Pulli über den Kopf ziehen.
"Mäusschen, den kannst du anlassen." lache ich und hebe sie auf meine Hüfte.
"Hats dir im Kindergarten gefallen ja?" ich stupse sie auf die Nase, was sie mit einem breiten Grinsen qutiert.
"Ja, Jake ist so nett und ich durfte mit ihm Auto spielen. Wir haben auch gepuzzelt. Da war so süßes Bärbild. Will auch so eins haben." erzählt sie.
"Das ist ja cool. Wir gehen morgen wieder hm?" Sie nickt wild. Ich laufe mit ihr auf dem Arm in die Küche und setze sie auf der Arbeitsplatte ab.
"Und morgen nach morgen auch und danach auch nochmal?" grinst sie mich an, während ich Käse, Paprika, Gurken und Wienerle aus dem Kühlschrank nehme. Ich lege alles auf die Arbeitsplatte neben Alexa und nehme mir noch die restlichen Nudeln von gestern..
"Natürlich. Wir können die ganze Woche hingehen und nächste Woche." antworte ich ihr und nehme mir zwei Brettchen.
"Hilfst du mir?" frage ich sie und nehme mir ein Messer. Sie nickt, weshalb ich ihr Kindermesser mit der Katze drauf auch aus der Schublade nehme.
"Ich mag Paprika." sagt sie und schnappt sich schnell dir rote Paprika. Ich nicke und hole einen Stuhl, auf den sie sich stellen kann. So kann sie neben mir ihre Paprika schneiden und muss sich nicht verrenken, wie wenn sie auf der Anrichte sitzt.
"Was ist jetzt eigentlich mit meinem Klopfer?" Innerlich verdrehe ich die Augen. Sie und ihr Klopfer.
"Du kennst die Antwort, Alexa." seufze ich. Sie wird nächsten Monat 3 Jahre alt. Wir bzw. ich bin einfach der Meinung, dass sie zu jung ist für einen, echten Hasen. Die ganze Arbeit wird an mir hängen bleiben und das möchte ich nicht. Sie will nur ein Tier, mit dem sie schmusen, spielen und kuscheln kann und dafür ist ein Plüschtier 1000 mal besser geeignet. An Füttern, saubermachen, Krankheiten und die ganze Zeit, die diese Tierchen auf sich nehmen kann sie mit ihren 3 Jahren noch nicht denken. Man kann das Hässchen nicht einfach 2 Monate ignorieren, wenn man keine Lust mehr darauf hat oder gerade zu viel Stress im Alltag hat.
"Bitte Daddy." bittet sie.
"Nein Alexa. Wenn du Älter bist okay, dann lasse ich mit mir reden aber jetzt noch nicht." sage ich, trotz ihres bittenden Hundeblicks und mache die Geschnittenen Gurkenstückchen in die Pfanne. Diese fangen schon an auf leichter Stufe zu schmorren.
"Du bist doof." sagt sie und schmeißt wütend ihr Messer auf den Boden. Trotzig verschränkt sie die Arme vor der Brust. Ich atme tief durch und schaue sie ernst an. So ein Verhalten ist in den letzten Wochen öfter vorgekommen und naja dann habe ich es gegoogelt. Die sogenannte Trotzphase hat begonnen und man glaubt gar nicht, wie anstrengend das ist. Vorallem ohne Lillys Unterstützung. Von jetzt auf gleich ist sie wütend, schreit und weint. Da sie gerade erst lernt mit diesen Gefühlen umzugehen, sollte man eigentlich auch nicht streng oder gemein sein sondern ihr ruhig zureden und sie in den Arm nehmen. Immer kann ich das aber nicht, da mir das manchmal einfach zu viel wird und ich sie dann in ihr Zimmer schicke, bevor ich sie noch anschreie. Denn das will ich nicht.
"Du hebst jetzt das Messer wieder auf." sage ich doch sie schüttelt nur den Kopf.
"Alexa, bitte hebe das Messer wieder auf." bitte ich sie nochmals ruhig und schaue sie an. Langsam lege ich den Kochlöffel aus meiner Hand."Nein. Ich will einen Klopfer. Du kannst das blöde Messer selbst aufheben." Wütend stapft sie vom Stuhl und schaut mich herausfordernd aber auch wütend an.
"Bitte mache einfach was ich dir sage. Süße, du kennst die Antwort auf Klopfer." versuche uch es erneut sanft und ruhig.
"Du bist doof Harry. Ich mag dich nicht mehr." sagt sie wütend und bekommt langsam Tränen in den Augen. Wenn sie mich Harry statt Daddy nennt, schmerzt mich das. Immer wenn sie wütend ist und nicht bekommt was sie möchte nennt sie uns beim Vornamen.
"Ja, ich bin doof und du gehst jetzt in dein Zimmer." Ich habe echt keine Lust mich mit ihr zu streiten.
"Ich will einen anderen Daddy." schreit sie mich an und rennt wütend in ihr Zimmer. Den Herd abschaltend drehe ich mich um und setze mich ersteinmal auf der Stuhl. Mit meinem Händen streiche ich mir durch die Haare. Ich weiss, dass sie diese ganzen Wörter nicht so meint aber es schmerzt trotzdem, wenn sie das sagt. Momentan habe ich einfach niemanden außer sie, ich bin mit den Nerven am Ende.
Eine Träne wegblinzelnd stehe ich wieder auf, hebe Alexas Messer auf und mache dieses in die Spühle. Am liebsten würde ich jetzt einfach gehen. Einfach abhauen. Einfach alles hinter mir lassen. Doch das kann ich nicht. Ich kann jetzt nicht gehen. Ich kann Alexa nicht alleine lassen. Ich kann aber auch nicht einfach mit Alexa weggehen, denn dann ist Lilly alleine. Ich kann nicht einfach abhauen und mir ein neues Leben aufbauen.
Das restliche Gemüse, genau wie die Wienerle schneide ich klein und brate alles zusammen mit den Nudeln in der Pfanne an. Irgendwas muss ich machen, um mich abzulenken. Irgendwie muss ich mich abreagieren. Wie gerne ich Lilly jetzt in den Arm nehmen oder sie küssen möchte. Wie gerne ich einmal mit ihr ausführlich über alles reden möchte. Doch auch das kann ich nicht.
Ich räume alles auf und richte schon mal drei Teller, während das Essen auf dem Herd kocht.Die Herdplatte ausschaltend drehe ich mich vom Herd weg und laufe zu Alexa's Zimmer. Sachte klopfe ich an und öffne die Türe ein kleines Stück.
"Lexy?" frage ich leise und sehe meine Tochter in der Ecke ihres Zimmers auf dem Boden sitzen und in einem Malbuch malen. Langsam gehe ich auf sie zu und setze mich neben sie. Ich sehe auf das Malbuch, in welvhem sie gerade Rapunzels Kleid bunt ausmalt als ich ein kleinen, leises Schniefen höre. Eine Träne rollt ihre Wange hinunter und tropft zu den vielen anderen auf die Seite des Malbuches.
"Hey Süße." flüstere ich und streiche ihr leicht über den Kopf. Langsam dreht sie ihren Kopf zu mir und schaut mich unschlüssig an.
"Alles wieder gut?" frage ich lächelnd und streiche ihr die Tränen bon den Wangen. Sie nickt schnell und wischt sich selbst nochmal über ihre Augen.
"Lieb hab." murmelt sie und schaut mich mit ihren braun-grünen Augen an. Sie hat so schöne Augen. Das eine braun mit ein bisschen grün und das andere grün mit ein bisschen braun.
"Ich liebe dich auch Süße. So sehr" schnell klettert sie auf meinen Schoss und drückt sich nah an mich. Ich schlinge meine Arme um ihren kleinen Körper und drücke sie ebenfalls an mich.
"Es ist alles gut. Ich hab dich so lieb." murmel ich in ihre Haare.
"Will dich nicht verlieren. Nicht wie Mummy." jammert sie. Nicht wie Mummy. Will dich nicht verlieren. Nicht wie Mummy.
"Du hast Mummy nicht verloren. Mummy wird wieder wie früher, das verspreche ich dir."
"Wann?" fragt sie leise nach.
"Ich weiss es nicht süße." Ich hoffe bald.
"Spielst du mit mir?" fragend schaut sie mich an.
"Natürlich, aber zuerst essen wir okay?" Sie nickt und wir gehen zusammen in die Küche. Sie setzt sich auf ihren Treppenhochstuhl und fängt schon mal an zu essen, während ich mit dem 3. Teller zu Lilly gehe.
"Schatz." wecke ich sie leise auf. Sie öffnet ihre Augen und schaut mich still schweigend an.
"Ich habe dir Essen gebracht, bitte esse etwas." sage ich und stelle den Teller auf dem Nachttisch ab. Sie schüttelt nur den Kopf und kuschelt sich mehr in die Decke.
"Komm schon. Du hast heute morgen und gestern abend schon nichts gegessen." flehe ich, doch sie bleibt stur. Seufzend gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn und verlasse, das Essen bei Lilly lassend unser Schlafzimmer.
Wie soll das nur weiter gehen?
Seufzend gehe ich wieder zu Alexa und esse mit ihr zusammen zu Mittag. Am Abend, als Lexy nach einem anstrengenden Spielenachmittag schlafend im Bett liegt, nehme ich mein Handy und wähle eine Nummer.
"Hallo, hier ist Harry Styles. Sagen Sie Frau Kerry, erinnern sie sich noch an Lilly Smith?"
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alright?
De TodoFortsetzung von Du! - meine Hoffnung Alles ist gut. Probleme gelöst, Ängste bekämpft. Was kann da noch schief gehen? Einen Job der Spaß macht, eigenes Geld, erste Wohnung. Das alles haben Lilly und Harry jetzt. Ihr Leben geht weiter und somit wird...